Bewerbungsprozesse sind oft langwierig. Viele Jobsuchende schreiben zehn, 50 oder sogar 100 Bewerbungen, bevor sie eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten. Wir behaupten, dass so viele Bewerbungen nicht notwendig sind. Indem du von Massenbewerbungen ablässt und die folgenden fünf Schritte zur perfekten Bewerbung beachtest, klappt es oft schon beim zweiten, dritten oder auch fünften Versuch.

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Tipp #1: Der „rote Faden“ ist das A und O in deiner Bewerbung!

Der erste und wichtigste Tipp ist: Deine Bewerbung muss stimmig sein und einen erkennbaren roten Faden besitzen. Hierfür musst du ein wenig Vorarbeit leisten: Setze dir konkrete Karriereziele. Werde dir darüber klar, was du wann erreicht haben möchtest. Schreibe dir nun alle Hard- und Soft Skills auf, welche du zur Erreichung dieser Ziele benötigst.

Über welche Skills verfügst du bereits? Und welche kannst du noch mittels Weiterbildungen, Seminaren & Co erwerben? Reduziere deine Bewerbungen nun auf die Stellenausschreibungen, die dich auf diesem Weg unterstützen und zu deinem Wunschprofil passen. Bringe anschließend all deine Erfahrungen, Soft- und Hard Skills in eine Reihenfolge und streiche die unwichtigen Punkte heraus. Schon hast du deinen persönlichen „roten Faden“ und zugleich eine konkrete sowie überzeugende Antwort auf die klassische Frage im Vorstellungsgespräch „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“.

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Tipp #2: Kurz und bündig – statt lang(weilig)!

Dass du alle unwichtigen Punkte aus deinem Anschreiben (und Lebenslauf) streichst, hat nicht nur den Sinn und Zweck, deinen „roten Faden“ hervorzuheben, sondern diese Maßnahme soll auch deine Bewerbungsunterlagen an sich verschmälern. „Kurz und bündig“ lautet die Devise.

Versetze dich hierfür einmal in die Lage des Personalers: Wie viel Zeit würdest du dir für eine Bewerbung nehmen, wenn dir dutzende, vielleicht sogar hunderte Einsendungen vorlägen? Würdest du dich dann eher für diejenigen Kandidaten entscheiden, die kurz und knapp überzeugen, oder für jene, bei welchen du erst einmal nach allen wichtigen Informationen in den Unterlagen suchen musst?

„Die Zeit überschlägt sich wie ein Stein vom Berge herunter,
und man weiß nicht, wo sie hinkommt und wo man ist.“
(Johann Wolfgang von Goethe)

Mache dir bewusst, dass sich ein Personaler für deine Bewerbung nur wenige Sekunden, vielleicht ein, zwei oder höchstens fünf Minuten Zeit nimmt. In diesem Zeitraum sollten ihm alle wichtigen – und überzeugenden – Informationen direkt ins Auge springen. Auch bei Bewerbungen gilt nämlich: Der erste Eindruck zählt. Und der ist bei schmalen Unterlagen mit rotem Faden, optischen Hervorhebungen und überzeugenden Qualifikationen meist besser als bei einem dicken Stapel Papier voller Floskeln.

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Achtung: Bei der Kürzung deines Lebenslaufs solltest du aber darauf achten, dass keine Lücken entstehen. Diese können nämlich zu Missverständnissen führen und schlimmstenfalls zum Ausschlusskriterium werden.

Tipp #3: Mutig aus der Bewerber-Masse herausstechen!

Wie bereits erwähnt, solltest du nicht nur Text für deine Bewerbung verwenden, sondern auch durch ein professionelles Design, optische Hervorhebungen oder eine kreative Arbeitsprobe überzeugen. Kreativität – das ist das Stichwort.

Hierbei gilt: Je kreativer dein Beruf, umso kreativer sollte auch deine Bewerbung sein. Wenn du dich für eine Führungsposition bei der Daimler AG bewirbst, sind deine Bewerbungsunterlagen also bestenfalls zurückhaltender und konservativer gestaltet als bei einer Bewerbung als Creative Director in einer Werbeagentur. Schaffe mit deinen Texten, deinem Bewerbungsbild und dem Design der Unterlagen ein stimmiges Bild.

Finde dein persönliches Alleinstellungsmerkmal zur Entwicklung deiner Personal Brand und gestalte eine individuelle Bewerbung, die im Gedächtnis bleibt.

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Tipp #4: Massenbewerbung ade!

Individualität ist ein weiteres wichtiges Stichwort. Jeder geübte Personaler erkennt sofort, ob du eine Massenbewerbung versendet hast oder ob deine Unterlagen speziell für diese eine Stellenangebot aufbereitet wurden. Massenbewerbungen werden – wenig überraschend – natürlich sofort aussortiert. Einzige Ausnahme ist hierbei die sogenannte Zielgruppen Kurzbewerbung.

Wie eingangs erwähnt, solltest du lieber zehn individuelle Bewerbungen versenden als 100 Massenbewerbungen. Dies erhöht deine Chancen auf den Traumjob deutlich. Informiere dich gründlich über das Unternehmen, werde dir über deinen „Nutzen“ für den potenziellen neuen Arbeitgeber bewusst und erwähne unbedingt alle in der Stellenanzeige geforderten Qualifikationen wörtlich (!) in deinen Bewerbungsunterlagen. Füge zudem „Beweise“ für deine aufgelisteten Hard- und Soft Skills an, zum Beispiel Zertifikate von absolvierten Weiterbildungen oder vergangene Projekte bei deinem früheren Arbeitgeber.

Überzeuge den Personaler davon, dass du „perfekt“ zu dem Job passt – und er wird keinen Grund finden, dich nicht zu einem Bewerbungsgespräch einzuladen!

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Tipp #5: Problemlösungskompetenz beweisen!

Auch im Vorstellungsgespräch musst du dann natürlich überzeugen. Hierfür solltest du nicht nur deine Argumente aus den Bewerbungsunterlagen frei wiederholen können, sondern der Personaler wird auch merken, ob du dich mit dem Unternehmen beziehungsweise der Stellenausschreibung auseinandergesetzt hast oder nicht. Im Gedächtnis bleiben wirst du ihm, wenn du direkt mit Problemlösungskompetenzen glänzt.

Frage dich also selbst:

  • Welchen „Nutzen“ bringst du dem neuen Arbeitgeber, wenn er dich einstellt, und wieso kann er theoretisch überhaupt nicht „Nein“ zu dir sagen?
  • Welches „Problem“ hat er, sodass er nach einem Mitarbeiter mit deiner Qualifikation sucht? Und wie kannst du – und zwar nur du – dieses Problem lösen?

Wenn du überzeugende Argumente für diese Fragen findest, ist dir der neue Job quasi sicher.

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Wenn du in Zukunft dein Zeit lieber für die fünf genannten Tipps aufwendest, anstatt für das hundertfache Kopieren und Versenden deiner Massenbewerbung, hast du laut Personalern die besten Chancen auf den Job.

Wir drücken die Daumen und wünschen dir viel Erfolg!

Bildnachweis: Drazen Zigic/istockphoto.com

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Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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