Die Suche nach einem Job kann ziemlich anstrengend sein – erst recht, wenn sich der Erfolg nicht sofort einstellt. Unzählige Bewerbungen, etliche Vorstellungsgespräche und die eine oder andere Absage können ganz schön an den Nerven zehren und deprimieren. Damit du nicht in den Bewerbungsblues verfällst, haben wir hier 11 nützliche Tipps zusammengestellt, damit du motiviert und fokussiert bleibst.

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Warum der Bewerbungsmarathon so an den Nerven zehrt

Wahrscheinlich kennst du das: Du planst eine berufliche Umorientierung und steckst voller Tatendrang. Die ersten Bewerbungen schreiben sich fast von allein und du bist dir ziemlich sicher, mit deinem knackigen Anschreiben und dem beeindruckenden Lebenslauf überzeugen zu können. Wenn sich in dieser ersten Phase keine Erfolge einstellen, schwindet die Motivation jedoch ziemlich schnell – erst recht, wenn diverse Absagen ins Haus flattern. Was dann folgt, ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Je mehr sich der Bewerbungsprozess nämlich in die Länge zieht, desto demotivierender ist er.

Die Gründe hierfür sind vielfältiger Natur. Sie reichen von dem Gefühl, seine Zeit zu verschwenden über steigende Kosten bis hin zum angeschlagenen Ego. Oftmals ist es auch eine Mischung aus mehreren Faktoren, die dazu führt, dass uns der Bewerbungsmarathon zunehmend die Nerven raubt. Wer diesen Prozess der Frustration und Demotivation möglichst gut abwenden möchte, sollte unbedingt die nachfolgenden Tipps beachten.

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Tipp #1: Absagen nie persönlich nehmen

Nichts sorgt für mehr Frust während des Bewerbungsprozesses als die x-te Absage. Der Grund: Ablehnung ist eine Reaktion, mit der die wenigsten Menschen souverän umgehen können.

Der Fehler: Die meisten nehmen sie sehr schnell persönlich und suchen die Fehler im Detail, also bei sich selbst. Du kannst dir jedoch sicher sein, dass eine Absage nie etwas mit deiner Persönlichkeit zu tun hat. Wie auch, schließlich kennt dich der Personaldienstmitarbeiter aller Wahrscheinlichkeit nicht einmal.

Absagen gehören einfach dazu – vor allem, wenn du dich auf äußerst begehrte Stellen bewirbst. Führe dir immer vor Augen, dass du einer von vielen bist. Wenn sich 100 Personen auf einen Job bewerben, bekommt ihn trotzdem nur einer. Die 99 anderen müssen damit leben, eine Absage zu bekommen.

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Hinweis: Das Beispiel der 100 Bewerber ist sehr bescheiden gewählt. Es gibt Stellen, die mehrere Tausend Interessenten anziehen.

Tipp #2: Qualität über Quantität

Fast jeder Jobsuchende kommt irgendwann an einen Punkt, an dem er sich auf jede Stelle bewirbt, die halbwegs seinem Profi entspricht. Bedenke hierbei jedoch: Viele Bewerbungen kosten viel Zeit und führen unter Umständen auch zu vielen Absagen. Der Frustfaktor nimmt also automatisch zu.

Besser: Bewirb dich ausschließlich auf Stellen, die auch wirklich deinen Anforderungen und Wünschen entsprechen und für die du zu 100% geeignet bist. Mit anderen Worten: Stelle die Qualität deiner Bewerbungen klar über die Quantität. Du wirst feststellen, dass das nicht nur effektiver ist, sondern auch deine Motivation steigert – schließlich willst du in den ausgewählten Bewerbungen auch komplett überzeugen.

Tipp #3: Individualität statt Uniformität

Immer wieder machen Bewerber einen entscheidenden Fehler: Du verfasst eine (sehr gute) Bewerbung und schickst diese – minimal angepasst – an verschiedene Unternehmen heraus. Das spart zwar Zeit, beschwört jedoch Absagen (und damit verbunden Frust) regelrecht herauf. Wer den Bewerbungsmarathon motiviert meistern will, sollte stets Wert darauf legen, jede Bewerbung individuell zu verfassen. Natürlich ist ein Grundgerüst erlaubt und auch durchaus sinnvoll, doch sollten hierbei nicht nur der Ansprechpartner und die Adresse des Unternehmens geändert werden.

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Individuelle Bewerbungsunterlagen gehen präzise auf die Stellenausschreibung ein und unterstreichen genau die persönlichen Vorzüge, die verlangt werden. Das bedeutet auch, dass du eine bestimmte Qualifikation in Bewerbung A zwar deutlich hervorheben kannst/solltest, diese in Bewerbung B jedoch überhaupt keine Relevanz hat.

Tipp #4: Unternehmen priorisieren

Jeder, der auf der Suche nach einem neuen Job ist, hat gewisse Wünsche und Vorstellungen. Wenn ein Unternehmen diese erfüllt, wird es schnell zum heimlichen Favoriten oder auch „Hauptgewinn“. Viele Bewerber machen den Fehler, sich bei diesem Unternehmen als erstes zu bewerben. Kommt dann die Absage, ist der Frust extrem hoch.

Lese-Tipp: Bewerbung abgelehnt? Mit dieser simplen Frage wird aus der Absage doch noch eine Zusage

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Um motiviert zu bleiben, ist es besser, wenn du dir deinen Traum-Arbeitgeber noch ein bisschen aufhebst und erst einmal andere Firmen kontaktierst. Die Bewerbungen in der ersten Phase können ruhig als Übung verstanden werden.

Wichtig: Lerne aus den Fehlern, die du zu Beginn machst und die vielleicht zur Absage führen. Wenn du dich schließlich fit genug fühlst, kannst du dich an deinen Favoriten wagen. Möglicherweise hast du bis dahin auch eine Zusage in der Tasche, die für zusätzliches Selbstbewusstsein und Positivität sorgt.

Tipp #5: Pausen einlegen

Ein Bewerbungsmarathon kann sich gut und gern über mehrere Monate ziehen und in dieser Zeit extrem kräfteraubend sein. Wenn du merkst, dass du an einem Punkt angekommen bist, an dem kaum noch etwas geht, wird es höchste Zeit für eine Pause. Es bringt nichts, auf Biegen und Brechen Bewerbungen zu verschicken. Im schlimmsten Fall lässt du dir dadurch nämlich erfolgversprechende Chancen entgehen.

Viel besser ist es, sich eine kleine Pause zu gönnen, um durchzuatmen und alles im Kopf neu zu ordnen. Frage dich beispielsweise: Indem du dich sortierst und fokussierst, schöpfst du nicht nur neue Kraft, sondern auch jede Menge Motivation. Am wichtigsten ist, dass du während des Bewerbungsmarathons immer ein Ziel vor Augen hast. Dieses kann sich im Laufe der Zeit auch ändern.

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Tipp #6: Die Initiative ergreifen

Bisher hast du dich nur auf ausgeschriebene Stellen beworben und eine Absage nach der anderen kassiert? Dann probiere doch einfach mal den Weg der Initiativbewerbung aus. Das bedeutet: Du bewirbst dich bei einem Unternehmen, obwohl dieses gar nicht öffentlich nach neuem Personal sucht. Wenn deine Bewerbungsunterlagen überzeugen, kann es durchaus sein, dass man dich zu einem Vorstellungsgespräch einlädt.

Zusatz-Tipps: Fokussiere dich mit deinen Initiativbewerbungen nicht ausschließlich auf große, namhafte Firmen. Oftmals sind es die kleinen Betriebe und junge Startups, die spontan auf eine überzeugende Bewerbung reagieren und dir eine Chance geben.

Tipp #7: Konkretes Feedback einholen

Eine Absage zu erhalten ist eine Sache, eine Bewerbung, die scheinbar im Nirwana verschwindet und nie wieder thematisiert wird, eine vollkommen andere. Kennst du dieses ungewisse Gefühl, das sich breit macht, wenn du weder Ab- noch Zusage von einem Unternehmen erhälst? Auch dieses kann sich langfristig ziemlich auf die Motivation auswirken und den Bewerbungsprozess torpedieren.

Um der Gefahr zu entgehen, hilft ein einfacher Trick: Rufe im Unternehmen an und erkundige dich über den Stand der Dinge. Das gibt nicht nur Gewissheit, sondern kann auch dafür sorgen, dass du erst richtig auf dem Radar des Personalers erscheinst. Wer weiß, vielleicht verschafft dir ein unverfänglicher Anruf die langersehnte Stelle?

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Tipp #8: Den Bewerbungsprozess dokumentieren

Wie viele Bewerbungen sind aktuell draußen? Wer hat abgesagt? Wer hat zum Gespräch eingeladen? Welches Unternehmen wird klar favorisiert? Wenn der Bewerbungsmarathon in vollem Gange ist, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Unordnung in Ihrem Kopf entsteht.

Steigere deine Motivation, indem du den Bewerbungsprozess so genau wie möglich dokumentierst und immer wieder Neuigkeiten ergänzt. Das verschafft dir einen guten Überblick und hilft dabei, alle bisherigen Schritte auszuwerten. Weiterhin erhältst du das Gefühl, nichts dem Zufall zu überlassen, sondern die Jobsuche genau zu planen. Auch hier versteckt sich ein wahrer Motivationsschub.

Tipp #9: Teilerfolge feiern

Du wurdest zum Eignungstest eingeladen, hast danach aber eine Absage erhalten? Im ersten Moment klingt das natürlich nach einer erneuten Niederlage, doch ist es viel hilfreicher, wenn du die Situation als Teilerfolg ansiehst und dementsprechend feierst. Wer immer nur Trübsal bläst, wird zwangsläufig in den Bewerbungsblues verfallen. Entgehe diesem, indem du dich über jeden kleinen Erfolg freust.

Tipp #10: Absagen feiern

Klingt paradox, kann aber wahre Wunder wirken. Ein „Gott sei Dank, dort wollte ich eh nicht wirklich arbeiten!“ oder „Hui, nochmal Glück gehabt, von dem Unternehmen habe ich nur schlechtes gehört.“ kann in manchen Situationen wahre Wunder wirken und die vermeintliche Niederlage in einen Sieg verwandeln. Eine Absage zu feiern ist ein kleiner psychologischer Trick, der dir neuen Aufschwung verleiht und dabei hilft, besser mit der Ablehnung umzugehen.

Tipp #11: Gefühle zulassen

Eine Absage ins Lächerliche ziehen, obwohl dir nach weinen zumute ist? Natürlich ist das nicht der optimale Weg. Wer sich selbst und seiner Gefühlswelt etwas vorspielt, staut den Frust nur so lange auf, bis er explosionsartig aus einem herausbricht. Unser letzter Tipp für einen dauerhaft motivierten Bewerbungsmarathon lautet daher: Lass Gefühle jeder Art zu. Wenn du weinen willst, weine, wenn du schreien willst, schreie. Gefühle sind menschlich und sollten nie unterdrückt oder verfälscht werden – erst recht nicht in einem so emotionalen Prozess wie der Bewerbungsphase.

Wir hoffen, dass dir unsere 11 Tipps für einen motivierten Bewerbungsmarathon geholfen haben oder in Zukunft helfen werden. Wenn du einen weiteren Tipp für uns und unsere Leser hast, kannst du diesen gern in einem Kommentar verpacken. Wir freuen uns immer über Ergänzungen und konstruktives Feedback.

Bildnachweis: True Touch Lifestyle/Shutterstock.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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