Was genau es mit diesem Arbeitsmodell auf sich hat, worin die Stärken und Schwächen liegen und warum Clickworking immer wieder in die Kritik gerät, erfährst du hier.

Was ist Clickworking?

Das Prinzip vom Clickworking ist schnell erklärt. Es handelt sich hierbei um eine besondere Form der Microjobs, bei der die Kraft der großen Menge genutzt wird. Aus diesem Grund ist Clickworking auch eng mit dem Begriff „Crowdsourcing“ verbunden. Die Crowd (zu Deutsch: Menge) ist eine Community im Internet, die unabhängig voneinander eine bestimmte Aufgabe erledigt. Was genau die Clickworker tun müssen, ist immer unterschiedlich und hängt stark vom Auftraggeber ab. Typische Clickworking-Aufgaben sind:

  • das Verfassen von Produktbeschreibungen und Erfahrungsberichten
  • das Redigieren bereits bestehender Texte
  • das Verifizieren von Informationen mittels Foto-Beweis
  • das Recherchieren bestimmter Inhalte
  • das Erstellen von Bildern und Designs

Info: Da viele der Aufgaben mit wenigen Clicks erledigt werden können, hat sich der Begriff Clickworker beziehungsweise Clickworking für dieses Arbeitsmodell etabliert.

Welche Aufträge ein Clickworker annimmt, sollte er immer selbst entscheiden dürfen. Generell haben alle Mikrojobs eines gemeinsam: Es handelt sich um immer wiederkehrende Aufgaben, die jedoch zwangsläufig von Menschen erledigt werden müssen. Maschinen sind hierzu (noch) nicht in der Lage.

Wie wird man ein Clickworker?

Prinzipiell kann jeder, der sein Budget ein wenig aufbessern will und volljährig ist, Clickworker werden. Das gelingt am einfachsten, indem du dich auf einer entsprechenden Plattform registrierst und dort die ersten Aufträge annimmst. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, direkt mit Unternehmen in Kontakt zu treten und die Arbeit als Clickworker aufzunehmen. Dieser Schritt ist jedoch nur dann wirklich empfehlenswert, wenn du bereits erste Erfahrungen mit dieser Form des Arbeitens gesammelt und ein Gespür für seriöse und unseriöse Auftraggeber entwickelt hast.

Die Mehrheit der Aufgaben lässt sich mithilfe von einem einfachen Computer oder Laptop erledigen. Es ist nicht notwendig, sich spezielles Equipment zuzulegen oder das bereits vorhandene technische Endgerät aufzurüsten. Hier wird nochmals deutlich, wie niederschwellig und einfach der Einstieg für Clickworker ist.

Clickworking und Selbstständigkeit

Egal ob via Plattform oder im direkten Kontakt zu Unternehmen: Clickworker, die regelmäßig und mit einer nachhaltigen Gewinnerzielungsabsicht tätig sind, sind dazu verpflichtet, ihren Nebenjob als Selbstständigkeit anzumelden. Ob es sich hierbei um ein Gewerbe oder eine Freiberuflichkeit handelt, hängt von der Art der Aufträge ab. Das bedeutet weiterhin auch, dass die Einnahmen des Clickworkings versteuert werden müssen. Die Mehrheit der Crowdworker sind übrigens Kleinunternehmer, das bedeutet, dass für sie die Mehrwertsteuer entfällt. Außerdem ist es in der Regel so, dass die jährlichen Einnahmen unter dem Steuerfreibetrag liegen und deswegen keine Einkommensteuer erhoben wird.

Tipp: Wer nur hin und wieder (sprich: sehr unregelmäßig) Geld durch Clickworking verdienen will, muss sich nicht gleich beim Finanzamt melden. In diesem Fall genügt es, die Einnahmen in der privaten Steuererklärung anzugeben.

Vor- und Nachteile vom Clickworking

Es wurde eingangs bereits angesprochen: Das Arbeitsmodell Clickworking polarisiert und ruft immer wieder Kritiker auf den Plan. Tatsächlich gibt es zahlreiche Vor- aber auch Nachteile, die jeder kennen sollte, der sich für diese Möglichkeit des Geldverdienens interessiert.

Vorteile Nachteile
geringer Aufwand (vor allem, wenn man geübter Clickworker ist) sehr schlechte Bezahlung (oftmals jenseits der Mindestlohn-Grenze)
keine zusätzlichen Kosten (für Arbeitsmaterialien) ungleichmäßige Bereitstellung von Aufträgen(*)
keine Arbeitswege Zwangspausen auf der Plattform clickworker.de(*)
flexible Zeiteinteilung(*) große Gefahr, ausgenutzt zu werden
ortsunabhängiges Arbeiten
freie Auswahl der Aufgaben

(*) = Immer wieder wird angeführt, dass Clickworker einen besonders flexiblen Arbeitsalltag genießen. Das stimmt auch zum Teil. Da es sich hierbei in der Regel um einen Nebenjob handelt, arbeiten Clickworker meist dann, wenn sie Lust und Zeit dazu haben. Leider klappt das jedoch häufig nur in der Theorie. In der Praxis ist es nämlich so, dass es schlicht und ergreifend nicht immer (lukrative, attraktive, spaßige, …) Aufträge gibt. Ein anderer großer Nachteil sind die Zwangspausen, die Clickworker beispielsweise auf der Plattform clickworker.de einlegen müssen. Diese sorgen in Kombination mit dem schwankenden Angebot dafür, dass Clickworking niemals als fest planbare Einnahmequelle verstanden werden kann. Auch die Aussage „Clickworker können flexibel und immer dann, wenn sie wollen, arbeiten.“ sollte stets mit Vorsicht genossen werden.

Ein anderes Thema, das durchaus diskutabel ist, sind die teils extrem geringen Honorare, die Clickworker für ihre Arbeit erhalten. Auch wenn die Aufgaben selten wirklich anspruchsvoll beziehungsweise kompliziert sind, kosten sie dennoch viel Zeit. An dieser Stelle ist es wichtig, dich darauf hinzuweisen, dass das Clickworking nicht als vollwertiger Job angesehen werden sollte. Aufwand und Bezahlung stehen hierfür einfach in einem zu schlechten Verhältnis.

Aufstiegschancen für Clickworker

Die meisten Clickworking-Plattformen arbeiten mit einem hierarchischen System. Das bedeutet, dass du zunächst einmal „unten“ beginnst und die Möglichkeit hast, sich nach oben zu arbeiten. Das gelingt dir beispielsweise durch nachweisbare Qualifikationen und Kenntnisse, aber auch, indem du eine konstant zufriedenstellende Arbeit ablieferst. Gute Clickworker, die in der Hierarchie aufsteigen, erhalten nicht nur attraktivere und abwechslungsreichere Aufträge, sondern können sich auch über eine bessere Bezahlung freuen. Es lohnt sich also durchaus, die Arbeit mit Sorgfalt zu erledigen.

Tipps für Clickworker

Um die Thematik abzuschließen, wollen wir dir an dieser Stelle noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben. Diese sollen dir dabei helfen, dass Maximale aus deinen Clickworking-Jobs herauszuholen und die Kasse so gut es geht aufzubessern.

  • Achte immer auf Seriosität beim Geldverdienen im Internet
  • Erhoffe dir keinen Reichtum aus dem Clickworking
  • Vergleiche verschiedene Plattformen miteinander
  • Lese Erfahrungsberichte von Clickworkern
  • Gebe dir Mühe bei den „Eignungstests“
  • Gebe Qualifikationen, Kenntnisse etc. an
  • Reiche Arbeitsproben ein
  • Lese die Auftragsbeschreibungen sorgfältig, um Missverständnisse und Flüchtigkeitsfehler vorzubeugen
  • Habe immer den (fiktiven) Stundenlohn vor Augen (stelle Aufwand und Entlohnung in Relation zueinander)
  • Entwickle ein Gespür für lukrative Aufträge
  • Probiere verschiedene Jobs aus, um die zu finden, die am besten zu dir passen
  • Lasse dich nicht ausnutzen

Clickworker verdienen mit vielen kleinen Jobs kleines Geld. Ehe sich hierdurch eine nennenswerte Summe anstaut, vergeht meist viel Zeit. Dennoch erfreut sich dieser Nebenjob großer Beliebtheit. Vor allem Studenten, Hausfrauen und Freelancer nutzen ihn, um ihre Kasse aufzubessern und freie Zeit sinnvoll zu füllen.

Wir sind deine Erfahrungen mit dem Clickworking? Wir freuen uns, wenn du uns darüber berichtest und sind sehr gespannt, was du zu den Vor- und Nachteilen zu sagen hast.

Bildnachweis: Foto von Jopwell von Pexels