Jeder Mensch auf der Welt hat seine individuellen Glaubenssätze verinnerlicht. Diese Glaubenssätze beeinflussen deine Sicht auf die Dinge um dich herum sowie fast alle wichtigen Entscheidungen in deinem Leben. Doch Glaubenssätze können auch negativ geprägt sein, was oftmals viele Probleme mit sich bringen kann. Kannst du negative Glaubenssätze umwandeln und wenn ja, wie geht das am besten?

Das Wichtigste in Kürze

  • Glaubenssätze können auf positive, aber auch auf negative Art und Weise dein Leben beeinflussen.
  • Negative Glaubenssätze sind wandelbar. Damit dies gelingt, musst du jedoch negative Glaubenssätze zweifelsfrei erkennen können.
  • Um die negativen Glaubenssätze umzuwandeln, musst du die Ursprünge identifizieren, überprüfen und diese abschließend in positive Sätze umwandeln, damit du diese entsprechend umsetzen kannst.

Was sind Glaubenssätze?

Bei dem Begriff Glaubenssätze werden die persönlichen Annahmen eines Menschen über die Welt und seine Umgebung bezeichnet. Glaubenssätze sind also mächtige Werkzeuge, da sie deine persönliche Wahrnehmung stark beeinflussen können. So wirkt die Welt für einen Menschen, welcher den Glaubenssatz verfolgt, dass die Welt ein gefährlicher Ort auch genau so.

Es mag im ersten Moment völlig banal klingen, doch wenn du einmal genauer darüber nachdenkst, wirst du schnell merken, wie stark du dich und dein persönliches Empfinden durch Glaubenssätze beeinflussen kannst. Das fängt bereits mit einfachen Gedankengängen an wie etwa einer Aufgabe, welche du erledigen sollst und dir dabei denkst, dass du das nicht schaffst. Fast alle Menschen waren bereits in einer solchen Situation und fast alle Menschen haben höchstwahrscheinlich die Erfahrung gemacht, dass sie die Aufgabe wirklich nicht so geschafft habe, wie sie es schaffen wollten.

Das liegt höchstwahrscheinlich an diesem negativen Glaubenssatz. Dieser beeinflusst deine persönliche Wahrnehmung und somit auch bis zu einem gewissen Grad dein Handeln. Bist du der Meinung, dass du etwas nicht schaffst, dann sendet diese Geisteshaltung Signale aus, die dazu führen können, dass du es höchstwahrscheinlich wirklich nicht schaffst.

Das funktioniert natürlich umgedreht genau so. Anhand von positiven Glaubenssätzen kannst du dich selbst beflügeln und du wirst sehen, dass bestimmte Ziele einfacherer erreichen kannst, wenn du nur an dich selbst glaubst. Das liegt an der tief verwurzelten inneren Überzeugung, welche du durch den Glaubenssatz manifestierst.

Beispiele für Glaubenssätze

Jetzt hast du eine ungefähre Vorstellung davon, was Glaubenssätze eigentlich sind. Um die Thematik jedoch noch etwas zu verdeutlichen, sind hier noch einige passende Beispiele:

  • „Ich kann das und ich werde das schaffen.“
  • „Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn er oder sie im selben Raum ist.“
  • „Ich bin eine liebenswerte und sympathische Person.“

Die drei genannten Beispiele für Glaubenssätze behandeln drei verschiedene Ausprägungen. Im ersten Glaubenssatz geht es um eine positive Verankerung und dem damit verbundenen Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Im zweiten Glaubenssatz glaubt die Person, dass sie sich nicht konzentrieren kann, wenn eine bestimmte Person ebenfalls im Raum ist, was aufgrund der Verankerung auch dementsprechend passieren wird. Der dritte und letzte Glaubenssatz behandelt die eigene Ausstrahlung. Wenn du dir selbst einredest, dass du unsympathisch oder wie im Beispiel eben sympathisch bist, dann strahlst du diese Wahrnehmung auch nach außen hin aus.

Die Entstehung von Glaubenssätzen

Ein frischgeborener Säugling hat natürlich noch keine Glaubenssätze verinnerlicht. So viel sollte klar sein. Diese entwickeln sich nämlich erst im Laufe eines menschlichen Lebens, und zwar anhand der persönlichen Erfahrungen und Wahrnehmungen. Das führt dazu, dass jeder Mensch ganz individuelle Glaubenssätze besitzt, da ja auch jeder Mensch seine Umwelt anders wahrnimmt.

So können im Laufe eines Lebens zum Beispiel negative Glaubenssätze durch traumatische Erlebnisse in der Kindheit oder fehlende Liebe im Elternhaus entstehen. Diese Verankerung von negativen Glaubenssätzen führt dann wiederum dazu, dass solche Personen später viel mehr Schwierigkeiten in ihrem Alltag haben, da sie oftmals nicht an sich und ihren Erfolg glauben. Doch keine Sorge, solche Glaubenssätze sind nicht in Stein gemeißelt und es gibt viele erfolgreiche Persönlichkeiten, welche ebenfalls keine leichte Kindheit hatten. Glaubenssätze sind also wandelbar. Doch dazu später mehr.

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Negative Glaubenssätze erkennen

Zunächst solltest du nämlich wissen, wie du negative Glaubenssätze sofort identifizieren kannst. Das ist nämlich gar nicht so leicht, wie du eventuell am Anfang vermuten würdest. Oftmals sind sich viele Menschen nämlich gar nicht über ihre negativen Glaubenssätze bewusst. Das kann zur dauerhaften Frustration führen, da nie etwas gelingen möchte, was wiederum in eine Art Teufelskreis mündet, aus welchem du nur noch sehr schwer und mit viel Mühe wieder herauskommst.

Um negative Glaubenssätze zu identifizieren, kannst du dir zu Beginn erst mal 3 wichtige und grundlegende Fragen stellen:

  • Wie sehe ich mich und die Welt und welche Annahmen vertrete ich?
  • Wie würde ich mich selbst bewerten?
  • Was erwarte ich von meinem Leben und welche Vorahnungen habe ich diesbezüglich?

Wenn du diese drei Fragen ernsthaft und mit gutem Gewissen beantwortest, kannst du bereits ein erstes Fazit ziehen und in der Regel relativ feststellen, ob du von negativen Glaubenssätzen beherrscht wirst. Sollst du dir immer noch nicht sicher sein, sind hier noch einmal einige exemplarische Beispiele für explizit negative Glaubenssätze, welche relativ häufig vorkommen:

  • „Ich vertraue niemandem.“
  • „Ich bin nur gut, wenn ich viel leiste.“
  • „Ich kann nur etwas schaffen, wenn ich es alleine mache.“
  • „Ich habe keine Talente oder Fähigkeiten.“
  • „Ich kann mir nicht erlauben, einen Fehler zu machen.“

Negative Glaubenssätze auflösen – so schaffst du es

Nachdem du dir als Erstes darüber im Klaren geworden bist, dass du über negative Glaubenssätze verfügst, wird es Zeit, diese aufzulösen beziehungsweise in positive Glaubenssätze umzuwandeln. Dafür sind folgende Schritte notwendig, welche du einfach nacheinander durchgehen solltest.

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1. Schritt: Die Ursprünge der negativen Glaubenssätze identifizieren

Du hast nun bereits die Ursache für die meisten negativen Glaubenssätze erfahren. Damit du diese auch entsprechend umwandeln kannst, geht es im ersten Schritt darum, das „Übel“ an der Wurzel zu bekämpfen. Der erste Schritt zur Umwandlung beschreibt nämlich, dass du herausfinden musst, woher die negativen Glaubenssätze bei dir stammen. Dafür bedarf es einer entsprechenden Gabe der Selbstreflexion. Gehe dazu einmal in deine Vergangenheit und versuche dich an bestimmte Schlüsselmomente aus deiner Jugend oder Kindheit zu erinnern.

2. Schritt: Der Faktencheck

Du hast die negativen Glaubenssätze identifiziert und kennst ihre Ursprünge? Perfekt. Dann wird es Zeit für den nächsten Schirm und der damit verbundenen Frage, wieso du eigentlich noch an diese Glaubenssätze glaubst? Im nächsten Schritt unterziehst du alle negativen Glaubenssätze einem Faktencheck und fragst dich damit selbst, ob das alles überhaupt noch der Realität entspricht.

3. Schritt: Formuliere die Glaubenssätze um und verinnerliche sie

Im dritten und letzten Schritt kommst du zum wichtigsten Teil. Nämlich dem Umformulieren deiner negativen Glaubenssätze. Mache aus etwas Negativem einfach etwas Positives.

Um das Ganze mit einem Beispiel zu verdeutlichen:

  • Du bist einer Aufgabe nicht gewachsen? – Falsch! Du bist der Aufgabe NOCH nicht gewachsen, aber wirst es bald sein.
  • Du denkst, du bist nicht sportlich genug? Falsch! Du bist genauso sportlich, wie du gerne sein möchtest.

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Hast du deine negativen Glaubenssätze identifiziert, die Ursprünge erkannt und diese umgewandelt, musst du diese nur noch umsetzen und du wirst merken, dein Leben wird sich in vielen Bereichen deutlich positiver entwickeln.

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