Wer positiv denkt, hat es nicht nur einfacher im Job, sondern ist allgemein zufriedener mit seinem Leben. Leider bestimmen oft Sorgen, Ängste und Zweifel unsere Gedankenwelt. Wir verraten dir deshalb heute mehr über die Kraft des positiven Denkens und wie du diese in deinem (Berufs-) Alltag für dich nutzen kannst.

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Positives Denken verändert das menschliche Gehirn

Weniger Lästern und eine positivere Lebenseinstellung – das klingt nicht nur schön, sondern hat laut wissenschaftlicher Erkenntnisse sogar Einfluss auf die Gehirnstruktur. Rund ein Prozent der Zellen deines Körpers werden pro Tag erneuert, so die Überzeugung der Wissenschaftler. Darunter fallen natürlich auch deine Gehirnzellen.

Und genau diese „neuen“ Gehirnzellen, so Barbara Fredrickson, werden stark von Emotionen beeinflusst. In ihrer Studie teilte sie die Probanden in fünf Gruppen ein, welchen sie nun verschiedene Videos vorspielte:

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  1. Gruppe 1 sah Videos, welche Freude hervorriefen.
  2. Gruppe 2 sah friedliche und „zufriedenstellende“ Videos.
  3. Gruppe 3 sah neutrale Videos.
  4. Gruppe 4 sah angsteinflößende Videos und
  5. Gruppe 5 sah Videos, welche sie wütend stimmen sollten.

Anschließend sollten die Probanden Handlungs- und Lösungsvorschläge für fiktive Problemsituationen entwerfen – mit eindeutigem Ergebnis: Die Gruppen 1 und 2 konnten deutlich mehr, kreativere und praxisorientierte Lösungen präsentieren als die Gruppen 3 bis 5. Die Schlussfolgerung von Fredrickson lautet: Positive Emotionen „weiten“ den Blick, machen offener für die verschiedenen Chancen im Leben und kreativer in Problemlösungsprozessen. Schlicht: Du befreist dich aus dem (negativen) Tunnelblick des Alltags.

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Mehr Informationen

Menschen, die positiv denken,

  • sehen mehr Möglichkeiten,
  • sind kreativer,
  • verfügen über eine bessere Problemlösungskompetenz,
  • sind resilienter,
  • erzielen bessere Ergebnisse in Tests, Prüfungen & Co,
  • können komplexe Sachverhalte besser überblicken und einordnen,
  • sind toleranter,
  • wirken vertrauenswürdiger,
  • sind sozial beliebter beziehungsweise erfolgreicher,
  • sehen das „große Ganze“ und
  • haben dadurch häufig mehr beruflichen (und privaten) Erfolg.

Positives Denken kannst du lernen…

Und die gute Nachricht ist: Auch, wenn du nicht von Geburt an mit unerschütterlich positivem Denken gesegnet bist, kannst du deine negative Gedankenwelt verändern und ein neues, positiveres Leben starten. Denn positives Denken ist erlernbar. Um sich eine positive Einstellung zu erarbeiten und diese zu leben, ist es wesentlich, dass du deine eigenen Schwächen kennst und zu ihnen stehen lernst – dafür sind Überwindungskraft und Selbstvertrauen gefragt.

Lese-Tipp:Selbstbewusstsein stärken: Tipps & Übungen für mehr Selbstvertrauen

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Hilfreich ist zunächst eine Analyse der eigenen Gedanken: Wenn du deine Gedanken aufschreibst oder diese mithilfe von Notizen untersuchst, wirst du es rasch selbst bemerken: Nur ein Bruchteil davon ist tatsächlich positiv. Ein allseits bekanntes Beispiel aus der Praxis: „Das war nicht schlecht.“ Wieso bevorzugen wir nicht eine positivere Formulierung wie „Das war gut“? Die Antwort lautet: Negative Glaubenssätze.

Lese-Tipp:Aus „negativ“ mach „positiv“: Glaubenssätze auflösen und umwandeln

Viele Menschen leben seit ihrer Kindheit mit einer negativen Grundeinstellung – gegenüber sich selbst, ihrem Leben und ihrer Zukunft. Sie denken und erwarten vor allem Schlechtes und sich selbst zu loben, stellt nicht selten eine große Überwindung dar. Doch genau so eine positive Sicht auf sich selbst und das Leben im Großen und Ganzen kann – wie du ja jetzt bereits gelernt hast – einen enormen Einfluss auf dein Wohlbefinden, Lebensgefühl sowie deinen beruflichen Erfolg haben. Nur, wie geht das?

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In 10 Schritten zu einem neuen Lebensgefühl!

Die Realität wird von unseren Gedanken erschaffen – und niemand hat behauptet, dass es einfach wäre, diese zu ändern. Doch eines steht fest: Psycho- und Gedankenhygiene ist von großer Bedeutung für die psychische und physische Stabilität und Gesundheit. Wieso das so ist, lässt sich einfach erklären: Wie wir denken, bestimmt, wie wir handeln. Unser Handeln lenkt wiederum unser Verhalten und dieses gestaltet schließlich unser Leben. Oder anders gesagt: Deine innere Einstellung beeinflusst, wie du handelst und dich verhältst – und auch auf andere wirkst.

Wir haben jetzt zehn Schritte für dich zusammengetragen, die dich zu einem positiveren Denken führen werden:

Schritt 1: Deine Einstellung ist das A und O

Bei deiner Einstellung handelt es sich um die Linse, mit der du auf die Realität blickst. Sie prägt und formt deinen Alltag. Nimm deine innere Einstellung einmal ganz genau unter die Lupe und beantworte folgende Fragen ehrlich: Bist du ein Pessimist? Reagierst du häufig mit Angst oder Gleichgültigkeit? Prägen Lästereien, neidische Gedanken, Spott und verachtende Bewertungen deinen (Job-) Alltag? Sollte dies der Fall sein, hast du ganz klar eine negative Lebenseinstellung. Denke darüber nach, wie sich dein Leben zum Positiven entwickelt, wenn du deine Einstellung änderst.

Schritt 2: Menschen freundlich und respektvoll behandeln

Ein wichtiger Aspekt des positiven Denkens ist es, jeden einzelnen Menschen, dem du fortan begegnest, mit Wertschätzung und Höflichkeit gegenüberzutreten. Jedes Individuum hat eigene Gefühle und seine eigene Sichtweise auf das Leben – und diese unterscheiden sich vermutlich von deinen Gefühlen und deiner Sicht, sind aber genauso gültig und wertvoll. Wer andere respektiert, tut übrigens auch etwas Gutes für seinen eigenen Selbstwert.

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„Wir haben eine solch große Idee von der Seele des Menschen, dass wir es nicht ertragen können, von einer solchen verachtet zu werden, und nicht in ihrer Achtung zu stehen; alles Glück der Menschen besteht in dieser Achtung.“
(Blaise Pascal)

Dies gilt nicht nur für Freunde oder die Familie – nimm dir gerade im Job deine Mitarbeiter, Kollegen, Kunden, Lieferanten und Klienten, aber auch andere Menschen, auf die du täglich triffst, bewusst wahr: Begegne ihnen anerkennend und wertschätzend und betrachte sie nicht als selbstverständlich. Sage öfters einfach „Danke“ oder formuliere ein ernst gemeintes Kompliment – und lasse dich von der Freude über diese kleinen Gesten überraschen. Freude ist schließlich das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt!

Schritt 3: Vergleiche dich nicht mit anderen

Vermeide es, dich mit anderen zu vergleichen – egal, ob es darum geht, auf jemanden herabzuschauen, der vermeintlich keine besonderen Fähigkeiten hat, oder zu jemandem aufzublicken, der bereits mehr Erfahrung oder mehr erreicht hat als du. Wer sich permanent mit anderen vergleicht, richtet seinen Fokus nach außen und nicht (mehr) auf das, was du selbst erreichen möchtest oder auf deine eigenen Stärken.

Auch deine Freunde, Partner oder Kinder solltest du nicht mit anderen vergleichen. Wenn du das Ziel hast, etwas zu verbessern, musst du in deinem Inneren beginnen und dich auf dich selbst konzentrieren. Es gilt: Was andere tun – oder eben nicht– betrifft ausschließlich die anderen!

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Schritt 4: Lerne, Nein zu sagen

Denke dir „Nein! Nicht mit mir!“, wenn dich jemand herabwürdigen will oder im Begriff ist, deine Grenzen zu überschreiten. Du selbst bestimmst deinen Wert. Es ist niemandem möglich, deinen inneren Wert zu ändern – außer du lässt es zu. Mache anderen klar, dass sie mit dir nicht respektlos umgehen können. Bewahre dir deine Grenzen und blicke nach vorne!

Lese-Tipp:Nein sagen lernen: Grenzen setzen ohne zu verletzen

Andersherum solltest natürlich auch du dein Gegenüber respektieren und dessen Grenzen niemals überschreiten. Jeder hat einmal einen schlechten Tag, fühlt sich unsicher oder kommt nicht voran – dies solltest du aber niemals als Ausrede dafür verwenden, die Zeit von anderen zu vergeuden oder deren Grenzen zu übertreten. Das ist vor allem am Arbeitsplatz eine wichtige Regel.

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Schritt 5: Freue dich über Kleinigkeiten

Egal, ob es ein Lächeln von einem Kunden oder einem Kollegen ist, ein Kompliment für eine Geschäftsidee oder eine Anerkennung deiner Leistung: Freue dich und gestehe dir zu, gute Arbeit getan zu haben.

Schritt 6: Akzeptiere, was du nicht (mehr) ändern kannst

Dies gilt insbesondere für in der Vergangenheit Passiertes und steht im Zusammenhang damit, Aussagen wie „Hätte ich doch nicht …!“ oder „Wäre ich nicht …“ zu vermeiden. Akzeptiere es: Du hast oder du warst! Manches lässt sich nicht mehr ändern und die Gedanken daran erwirken nur Sorgen oder Kummer. Lebe im Jetzt und entwickele eine gewisse Gelassenheit gegenüber der Vergangenheit sowie der Zukunft.

Lese-Tipp: „Gelassenheit lernen: 5 starke Tipps für mehr innere Ruhe

Schritt 7: Führe ein Erfolgstagebuch

Fokussiere dich fortan auf deine Erfolge im Leben und jede noch so kleine Freude. Beginne ein Erfolgstagebuch und notiere dir mehrmals täglich oder einfach am Abend vor dem Zubettgehen, worüber du dich heute gefreut hast, welche Erfolge du verzeichnest, welche Herausforderungen du gemeistert und welche Komplimente du bekommen hast.

Lese-Tipp:Erfolgstagebuch: Kleines Helferlein mit großer Wirkung

Schritt 8: Glaube an dich selbst und achte auf deine Bedürfnisse

Hier sind dein Instinkt und deine innere Stimme die Schlagworte – folge diesen und zeige der Welt deine Fähigkeiten. Um deine innere Balance zu gewährleisten, die übrigens die Basis für persönlichen Erfolg darstellt, solltest du stets rasch auf deine emotionalen, körperlichen, geistigen und seelischen Bedürfnisse reagieren.

Schritt 9: Erkenne sich selbst

Werde dir deiner eigenen (psychischen) Fähigkeiten, Möglichkeiten sowie Realitäten bewusst – es geht um die Selbsterkenntnis: Sie ermöglicht es, Eigenschaften, Werte, Kräfte und deine persönliche (Lebens-)Einstellung zu beurteilen und sie ist schlussendlich der Schlüssel zur Selbstverwirklichung und zu positivem Denken!

Schritt 10: Betrachte jede erledigte Aufgabe und jede Interaktion als eine gelungene Leistung…

…und würdige sie nicht als einen Teil deines (Arbeits-) Tages herab. Im Laufe der Zeit wirst du deinen persönlichen Einfluss auf andere sowie den Nutzen, den andere daraus gewinnen, zunehmend bewusster wahrnehmen. Gleichzeitig wirst du die Aufmerksamkeit deines Umfeldes auf dich ziehen: Es wird feststellen, wie gut du deine Aufgaben erfüllst und dich aufrichtig schätzen. Und schließlich wird deine positive Art ansteckend wirken.

Inwiefern hast du dein Denken vom Negativen ins Positive verändert? Und welche Konsequenzen hatte dies für dein (Berufs-) Leben? Teile deine ganz persönliche Geschichte in den Kommentaren mit uns!

Bildnachweis: pixelfit/istockphoto.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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