Ist Dein Chef schon einmal zu dir gekommen und hat dir eine Gehaltserhöhung angeboten? Vermutlich nicht! Denn fast überall gilt das Credo: Wer keine Gehaltserhöhung einfordert, erhält auch keine. Hierzu offenbart eine Studie der Harvard University jetzt spannende Ergebnisse.

Eine Gehaltserhöhung kommt nicht von selbst

Viele Menschen machen den Denkfehler, eine Gehaltserhöhung beziehungsweise Beförderung würde eines Tages von selbst kommen, wenn sie einfach lange genug hart genug arbeiten und geduldig genug sind.

Lese-Tipp: Erfolg durch Geduld: Was lange währt, wird endlich gut!

An sich ist das keine schlechte Devise und jeder dieser Faktoren ist (auch) ausschlaggebend für deinen Erfolg. Dennoch hängen sie nur indirekt mit einer Gehaltserhöhung zusammen. Von selbst kommt diese nämlich in der Regel nicht. Stattdessen wird sie dir nur offeriert, wenn ein entsprechender Anlass besteht – wenn dein Vorgesetzter beispielsweise befürchtet, du könntest von der Konkurrenz abgeworben werden. Auch der Übergang von der Probezeit zu einem befristeten oder unbefristeten Arbeitsverhältnis sowie ein interner Wechsel der Stelle beziehungsweise des Aufgabenbereichs können ein solcher Anlass sein. Alles in allem wird es aber nur in Ausnahmefällen vorkommen, dass dir von selbst eine Gehaltserhöhung offeriert wird. In der Regel musst du diese selbst einfordern.

Lese-Tipp: Gehaltsverhandlung: So bekommst du mehr Gehalt

Der schnellste, sicherste und manchmal auch einzige Weg zu mehr Gehalt ist deshalb dessen aktive Einforderung durch den Arbeitnehmer. 

Viele Betroffene würden für mehr Gehalt sogar einen Jobwechsel in Betracht ziehen und tatsächlich handelt es sich dabei um den effektivsten Weg, in möglichst kurzer Zeit ein überdurchschnittliches Gehalt auszuhandeln, wie wir dir bereits in folgendem Artikel erläutert haben:

Lese-Tipp: Wer sein Gehalt steigern möchte, sollte den Job wechseln – und zwar regelmäßig

Es ist also ein Karrieremodell, das sich aus finanzieller Sicht durchaus lohnen kann. Allerdings hat es einen Haken: Auch hier wird dir das Geld nicht geschenkt, sondern du musst in eine Gehaltsverhandlung treten. Egal, ob du also den Job behalten oder wechseln möchtest – an einer Gehaltsverhandlung scheinst du schlichtweg nicht vorbei zu kommen.

Was hat die Gender Pay Gap mit einer Gehaltsverhandlung zu tun?

Tatsächlich hängt der fehlende Mut zur Gehaltsverhandlung eng mit der Gender Pay Gap zusammen. Natürlich spielen auch Gründe wie Diskriminierung oder die vermehrte Teilzeitarbeit unter Müttern bei der flächendeckenden finanziellen Benachteiligung der Frauen eine Rolle, doch sind diese auch ein Stück weit selbst schuld an ihrer Misere.

Lese-Tipp: Achtung Rutschgefahr: 5 typische Karriere-Fettnäpfchen von Frauen

So fand die Studie „Student Research Switzerland 2016“ heraus, dass Studentinnen für den Berufseinstieg eine geringere Gehaltsvorstellung haben als ihre männlichen Kommilitonen. Dies liegt zwar auch daran, dass Frauen tendenziell in schlechter bezahlten Berufen arbeiten, beispielsweise im sozialen Bereich, und Männer eher in hochbezahlten Branchen wie dem Ingenieurwesen, doch ist die Gender Pay Gap auch in den gleichen Positionen beachtlich.

Hierzulande verhält es sich nicht anders als bei unseren Schweizer Nachbarn. Die Frauen scheinen ihre finanzielle Schlechterstellung also nicht nur zu akzeptieren, sondern sogar selbst einzufordern. Eine Ursache für die Gender Pay Gap liegt in dem fehlenden Mut vieler Frauen zur Gehaltsverhandlung – nicht nur hinsichtlich des Einstiegsgehalts, sondern auch bezüglich späterer Gehaltserhöhungen.

Und nicht nur auf unserem Kontinent stellt das Lohngefälle ein Problem dar. In den USA gibt es deshalb bereits spezielle Kurse für Frauen, in welchen sie für die Gehaltsverhandlungen im Berufsleben geschult werden. Die Workshops sind kostenfrei und dienen dem Ziel, die Gender Pay Gap baldmöglichst zu schließen.

Sind auch Männer verhandlungsfaul?

Wir möchten aber nicht nur die Damenwelt an den Pranger stellen, sondern auch all die verhandlungsfaulen Männer in Deutschland. Durchschnittlich jeder fünfte Angestellte verhandelt hierzulande nämlich nie über das eigene Gehalt – und das sind bei weitem nicht nur Frauen. Während 25,4 Prozent der Frauen niemals eine Gehaltsverhandlung führen, sind es bei den Herren mit 18,7 Prozent nur unbedeutend weniger. 34,9 Prozent der Männer sowie 32,2 Prozent der Frauen fragen stattdessen einmal im Jahr nach mehr Geld. Selbst, wenn der Erfolg dabei nur gering sein sollte, macht das auf ein Berufsleben gerechnet einen großen Unterschied.

Infografik: Jeder Fünfte verhandelt nie über das Gehalt | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Eine Studie der Harvard University kam nun zu dem spannenden Ergebnis, dass es sich bei diesen Männern, welche nie um eine Lohnerhöhung bitten, um einen ganz bestimmten „Typ“ handelt. Und zwar neigen besser gebildete Männer in höherer Position eher dazu, noch mehr Geld zu fordern, während jene mit geringerer Bildung oder in niedrigerer hierarchischer Stellung auf eine Gehaltserhöhung verzichten. Der Mut zur Gehaltsverhandlung scheint demnach eng mit dem Selbstbewusstsein des Mannes – oder der Frau – zusammenzuhängen.

Lese-Tipp: Selbstbewusstsein – 20 Tipps und Übungen die Dich stärken

Dieses wird beispielsweise durch beruflichen Erfolg wie ein hohes Gehalt aufgebaut, was wiederum zu mehr Mut zur Verhandlung führt und das mündet erneut in mehr Selbstbewusstsein. Während sich also erfolgreiche Männer in eine positive Aufwärtsspirale zu begeben scheinen, landen viele Männer und Frauen in einem wahren Teufelskreis aus Selbstzweifeln, Unterbezahlung und Angst.

Ist die Angst vor der Gehaltsverhandlung unbegründet?

Menschen mit geringerem Selbstbewusstsein, unabhängig vom Geschlecht, scheinen also Angst davor zu haben, durch die höhere Gehaltsforderung einen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Sie fürchten sich einerseits vor Zurückweisung und andererseits davor, dass sie als „gierig“ abgestempelt werden oder ihre Forderung nicht ausreichend begründen können. Alles Humbug? Leider nicht! Tatsächlich gab der Großteil der männlichen Personaler in der Harvard-Studie an, bevorzugt mit Frauen zusammenzuarbeiten, welche kein höheres Gehalt fordern. Eine verhandlungsstarke Frau bricht eben immer noch gesellschaftliche Erwartungen und wirkt dadurch beinahe „beängstigend“ auf den Mann. Ein Phänomen, das auch bei Führungspositionen greift, wie wir in folgendem Artikel beschrieben haben:

Lese-Tipp: Frauenquote: Männer wollen nicht von Frauen geführt werden

Aber nicht nur von Frauen wird gesellschaftlich Bescheidenheit und Selbstlosigkeit erwartet, sondern auch von Männern mit niedrigerem „Status“. Diese Ansicht ist in unserer westlichen Kultur tief verankert und ändert sich erst langsam in immer mehr Branchen aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels. Bis dato wird von diesen Männern sowie von Frauen erwartet, das Wohl der „Allgemeinheit“, in diesem Fall des Unternehmens, über ihr eigenes zu stellen. Und wer die gesellschaftlichen Erwartungen nicht erfüllt, der wirkt auf sein soziales Umfeld „unberechenbar“. Es liegt aber in unserer menschlichen Natur, uns lieber mit „berechenbaren“ Personen zu umgeben, was selbsterklärend sein dürfte. Leider haben es deshalb Querdenker, erfolgreiche Frauen sowie andere „Besonderheiten“ in unserer Gesellschaft bis heute schwer.

Lese-Tipp: Freaks als neue Elite: Warum sie besser zur Führungskraft taugen als der 08/15-Mitarbeiter

Zusammenfassend fanden die Forscher der Harvard University also zwei Dinge heraus: Frauen sowie einige Männer schrecken vor der Forderung einer Gehaltserhöhung zurück, weil sie

  1. einerseits Zurückweisung oder negative Konsequenzen befürchten und
  2. andererseits in der Gehaltsverhandlung ein Privileg sehen, das ihnen verwehrt ist.

Wie sollten Betroffene mit dieser Angst umgehen?

Prinzipiell müssen die Veränderungen also in unserer Gesellschaft stattfinden. Es ist an der Zeit für ein Umdenken, damit die Angst vor der Gehaltsverhandlung endlich unbegründet ist – und zwar sowohl für Männer als auch für Frauen. Bis es so weit ist, bleibt dir aber nichts anderes übrig, als den Mut zu fassen, sich gegen gesellschaftliche Konventionen zu stellen und dadurch als Vorreiter das Umdenken anzustoßen, welches in unserer westlichen Geschäftswelt so dringend notwendig ist. Oder aber du gibst dich mit einem geringeren Gehalt zufrieden und reihst dich bei den rund 20 Prozent der Deutschen ein, welche niemals mehr Geld fordern. Dies ist allerdings nicht nur für deinen Geldbeutel schade, sondern auch hinsichtlich deiner Karriere.

Lese-Tipp: Leadersh[ee]p: Wer Chef:in werden will, muss zur „Herde“ passen

Denn wie du nun weißt, musst du eigentlich „nur“ eine gewisse hierarchische Stufe überschreiten und schon begibst du dich in eine positive Aufwärtsspirale aus Gehaltserhöhungen, Selbstbewusstsein und beruflichem Erfolg.

Oder was denkst du? Hast auch du persönlich Angst vor der Gehaltsverhandlung und wenn ja, weshalb? Was können Betroffene deiner Meinung nach tun? Sich den gesellschaftlichen Konventionen beugen oder lieber dagegen ankämpfen?

Ist Dein Chef schon einmal zu dir gekommen und hat dir eine Gehaltserhöhung angeboten? Vermutlich nicht! Denn fast überall gilt das Credo: Wer keine Gehaltserhöhung einfordert, erhält auch keine. Hierzu offenbart eine Studie der Harvard University jetzt spannende Ergebnisse.

Eine Gehaltserhöhung kommt nicht von selbst

Viele Menschen machen den Denkfehler, eine Gehaltserhöhung beziehungsweise Beförderung würde eines Tages von selbst kommen, wenn sie einfach lange genug hart genug arbeiten und geduldig genug sind.

Lese-Tipp: Erfolg durch Geduld: Was lange währt, wird endlich gut!

An sich ist das keine schlechte Devise und jeder dieser Faktoren ist (auch) ausschlaggebend für deinen Erfolg. Dennoch hängen sie nur indirekt mit einer Gehaltserhöhung zusammen. Von selbst kommt diese nämlich in der Regel nicht. Stattdessen wird sie dir nur offeriert, wenn ein entsprechender Anlass besteht – wenn dein Vorgesetzter beispielsweise befürchtet, du könntest von der Konkurrenz abgeworben werden. Auch der Übergang von der Probezeit zu einem befristeten oder unbefristeten Arbeitsverhältnis sowie ein interner Wechsel der Stelle beziehungsweise des Aufgabenbereichs können ein solcher Anlass sein. Alles in allem wird es aber nur in Ausnahmefällen vorkommen, dass dir von selbst eine Gehaltserhöhung offeriert wird. In der Regel musst du diese selbst einfordern.

Lese-Tipp: Gehaltsverhandlung: So bekommst du mehr Gehalt

Der schnellste, sicherste und manchmal auch einzige Weg zu mehr Gehalt ist deshalb dessen aktive Einforderung durch den Arbeitnehmer. 

Viele Betroffene würden für mehr Gehalt sogar einen Jobwechsel in Betracht ziehen und tatsächlich handelt es sich dabei um den effektivsten Weg, in möglichst kurzer Zeit ein überdurchschnittliches Gehalt auszuhandeln, wie wir dir bereits in folgendem Artikel erläutert haben:

Lese-Tipp: Wer sein Gehalt steigern möchte, sollte den Job wechseln – und zwar regelmäßig

Es ist also ein Karrieremodell, das sich aus finanzieller Sicht durchaus lohnen kann. Allerdings hat es einen Haken: Auch hier wird dir das Geld nicht geschenkt, sondern du musst in eine Gehaltsverhandlung treten. Egal, ob du also den Job behalten oder wechseln möchtest – an einer Gehaltsverhandlung scheinst du schlichtweg nicht vorbei zu kommen.

Was hat die Gender Pay Gap mit einer Gehaltsverhandlung zu tun?

Tatsächlich hängt der fehlende Mut zur Gehaltsverhandlung eng mit der Gender Pay Gap zusammen. Natürlich spielen auch Gründe wie Diskriminierung oder die vermehrte Teilzeitarbeit unter Müttern bei der flächendeckenden finanziellen Benachteiligung der Frauen eine Rolle, doch sind diese auch ein Stück weit selbst schuld an ihrer Misere.

Lese-Tipp: Achtung Rutschgefahr: 5 typische Karriere-Fettnäpfchen von Frauen

So fand die Studie „Student Research Switzerland 2016“ heraus, dass Studentinnen für den Berufseinstieg eine geringere Gehaltsvorstellung haben als ihre männlichen Kommilitonen. Dies liegt zwar auch daran, dass Frauen tendenziell in schlechter bezahlten Berufen arbeiten, beispielsweise im sozialen Bereich, und Männer eher in hochbezahlten Branchen wie dem Ingenieurwesen, doch ist die Gender Pay Gap auch in den gleichen Positionen beachtlich.

Hierzulande verhält es sich nicht anders als bei unseren Schweizer Nachbarn. Die Frauen scheinen ihre finanzielle Schlechterstellung also nicht nur zu akzeptieren, sondern sogar selbst einzufordern. Eine Ursache für die Gender Pay Gap liegt in dem fehlenden Mut vieler Frauen zur Gehaltsverhandlung – nicht nur hinsichtlich des Einstiegsgehalts, sondern auch bezüglich späterer Gehaltserhöhungen.

Und nicht nur auf unserem Kontinent stellt das Lohngefälle ein Problem dar. In den USA gibt es deshalb bereits spezielle Kurse für Frauen, in welchen sie für die Gehaltsverhandlungen im Berufsleben geschult werden. Die Workshops sind kostenfrei und dienen dem Ziel, die Gender Pay Gap baldmöglichst zu schließen.

Sind auch Männer verhandlungsfaul?

Wir möchten aber nicht nur die Damenwelt an den Pranger stellen, sondern auch all die verhandlungsfaulen Männer in Deutschland. Durchschnittlich jeder fünfte Angestellte verhandelt hierzulande nämlich nie über das eigene Gehalt – und das sind bei weitem nicht nur Frauen. Während 25,4 Prozent der Frauen niemals eine Gehaltsverhandlung führen, sind es bei den Herren mit 18,7 Prozent nur unbedeutend weniger. 34,9 Prozent der Männer sowie 32,2 Prozent der Frauen fragen stattdessen einmal im Jahr nach mehr Geld. Selbst, wenn der Erfolg dabei nur gering sein sollte, macht das auf ein Berufsleben gerechnet einen großen Unterschied.

Infografik: Jeder Fünfte verhandelt nie über das Gehalt | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Eine Studie der Harvard University kam nun zu dem spannenden Ergebnis, dass es sich bei diesen Männern, welche nie um eine Lohnerhöhung bitten, um einen ganz bestimmten „Typ“ handelt. Und zwar neigen besser gebildete Männer in höherer Position eher dazu, noch mehr Geld zu fordern, während jene mit geringerer Bildung oder in niedrigerer hierarchischer Stellung auf eine Gehaltserhöhung verzichten. Der Mut zur Gehaltsverhandlung scheint demnach eng mit dem Selbstbewusstsein des Mannes – oder der Frau – zusammenzuhängen.

Lese-Tipp: Selbstbewusstsein – 20 Tipps und Übungen die Dich stärken

Dieses wird beispielsweise durch beruflichen Erfolg wie ein hohes Gehalt aufgebaut, was wiederum zu mehr Mut zur Verhandlung führt und das mündet erneut in mehr Selbstbewusstsein. Während sich also erfolgreiche Männer in eine positive Aufwärtsspirale zu begeben scheinen, landen viele Männer und Frauen in einem wahren Teufelskreis aus Selbstzweifeln, Unterbezahlung und Angst.

Ist die Angst vor der Gehaltsverhandlung unbegründet?

Menschen mit geringerem Selbstbewusstsein, unabhängig vom Geschlecht, scheinen also Angst davor zu haben, durch die höhere Gehaltsforderung einen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Sie fürchten sich einerseits vor Zurückweisung und andererseits davor, dass sie als „gierig“ abgestempelt werden oder ihre Forderung nicht ausreichend begründen können. Alles Humbug? Leider nicht! Tatsächlich gab der Großteil der männlichen Personaler in der Harvard-Studie an, bevorzugt mit Frauen zusammenzuarbeiten, welche kein höheres Gehalt fordern. Eine verhandlungsstarke Frau bricht eben immer noch gesellschaftliche Erwartungen und wirkt dadurch beinahe „beängstigend“ auf den Mann. Ein Phänomen, das auch bei Führungspositionen greift, wie wir in folgendem Artikel beschrieben haben:

Lese-Tipp: Frauenquote: Männer wollen nicht von Frauen geführt werden

Aber nicht nur von Frauen wird gesellschaftlich Bescheidenheit und Selbstlosigkeit erwartet, sondern auch von Männern mit niedrigerem „Status“. Diese Ansicht ist in unserer westlichen Kultur tief verankert und ändert sich erst langsam in immer mehr Branchen aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels. Bis dato wird von diesen Männern sowie von Frauen erwartet, das Wohl der „Allgemeinheit“, in diesem Fall des Unternehmens, über ihr eigenes zu stellen. Und wer die gesellschaftlichen Erwartungen nicht erfüllt, der wirkt auf sein soziales Umfeld „unberechenbar“. Es liegt aber in unserer menschlichen Natur, uns lieber mit „berechenbaren“ Personen zu umgeben, was selbsterklärend sein dürfte. Leider haben es deshalb Querdenker, erfolgreiche Frauen sowie andere „Besonderheiten“ in unserer Gesellschaft bis heute schwer.

Lese-Tipp: Freaks als neue Elite: Warum sie besser zur Führungskraft taugen als der 08/15-Mitarbeiter

Zusammenfassend fanden die Forscher der Harvard University also zwei Dinge heraus: Frauen sowie einige Männer schrecken vor der Forderung einer Gehaltserhöhung zurück, weil sie

  1. einerseits Zurückweisung oder negative Konsequenzen befürchten und
  2. andererseits in der Gehaltsverhandlung ein Privileg sehen, das ihnen verwehrt ist.

Wie sollten Betroffene mit dieser Angst umgehen?

Prinzipiell müssen die Veränderungen also in unserer Gesellschaft stattfinden. Es ist an der Zeit für ein Umdenken, damit die Angst vor der Gehaltsverhandlung endlich unbegründet ist – und zwar sowohl für Männer als auch für Frauen. Bis es so weit ist, bleibt dir aber nichts anderes übrig, als den Mut zu fassen, sich gegen gesellschaftliche Konventionen zu stellen und dadurch als Vorreiter das Umdenken anzustoßen, welches in unserer westlichen Geschäftswelt so dringend notwendig ist. Oder aber du gibst dich mit einem geringeren Gehalt zufrieden und reihst dich bei den rund 20 Prozent der Deutschen ein, welche niemals mehr Geld fordern. Dies ist allerdings nicht nur für deinen Geldbeutel schade, sondern auch hinsichtlich deiner Karriere.

Lese-Tipp: Leadersh[ee]p: Wer Chef:in werden will, muss zur „Herde“ passen

Denn wie du nun weißt, musst du eigentlich „nur“ eine gewisse hierarchische Stufe überschreiten und schon begibst du dich in eine positive Aufwärtsspirale aus Gehaltserhöhungen, Selbstbewusstsein und beruflichem Erfolg.

Oder was denkst du? Hast auch du persönlich Angst vor der Gehaltsverhandlung und wenn ja, weshalb? Was können Betroffene deiner Meinung nach tun? Sich den gesellschaftlichen Konventionen beugen oder lieber dagegen ankämpfen?

Bildnachweis: erhui1979/istockphoto.com