Hältst Du Dich selbst für intelligent? Eventuell sogar für hochintelligent? Viele Menschen würden jetzt wohl mit einem „Ja“ antworten. Doch behaupten können sie bekanntlich viel, wenn der Tag lang ist. Neben IQ-Tests – auf welche nur die wenigsten Menschen Zugriff haben – gibt es laut Wissenschaftlern noch einige weitere untrügliche Anzeichen für eine außergewöhnlich hohe Intelligenz. Welche das sind, verraten wir Dir. Also halte die Augen offen und lass Dich überraschen!

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Intelligenz ist mehr als „nur“ der IQ

Doch bevor wir Dir verraten, wie Du herausfindest, ob Menschen in Deinem sozialen Umfeld oder auch Du selbst intelligenter bist als der Durchschnitt, möchten wir kurz den Begriff der Intelligenz einordnen. Eine einheitliche Definition der Intelligenz gibt es nämlich bis dato nicht und gemeinhin werden verschiedene Arten der Intelligenz unterschieden, zum Beispiel die Sonderform der emotionalen Intelligenz. Die Intelligenz, um welches es heute allerdings gehen soll, ist auch jene, die durch den sogenannten IQ, den Intelligenzquotienten, gemessen und angegeben werden kann. Der Versuch einer Definition lautet:

„Ausdruck für das Verhältnis von Intelligenzalter zum Lebensalter.“
(Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon)

Genau genommen begann die Geschichte des IQ im Jahr 1905, als sich der französische Psychologe Alfred Binet mit der Frage beschäftigte: Ab welchem Alter sollten Kinder in die Schule gehen? Er wählte für seine Tests verschiedene Aufgaben aus und ließ diese von Kindern verschiedenen Alters lösen. Dadurch fand er heraus, welche Problemstellungen von den meisten Vierjährigen, Sechsjährigen oder auch Zehnjährigen gelöst werden können und welche nicht. Anhand seiner Ergebnisse teilte er anschließend die mentale Leistungsfähigkeit eines Menschen in ein sogenanntes „Intelligenzalter“ ein.

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Konnte ein Vierjähriger also alle altersentsprechenden Aufgaben lösen, entsprach der seinem Intelligenzalter. Konnte er diese nicht vollständig lösen, war er weniger intelligent als der Durchschnitt in seiner Altersgruppe. Konnte er auch Aufgaben von Fünf- oder Sechsjährigen lösen, galt er als intelligenter. Diese Einteilung in ein Intelligenzalter durch Alfred Binet gilt als erster nennenswerter Intelligenztest und Vorgänger des sogenannten Intelligenzquotienten.

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Der deutsche Psychologe William Stern war es schließlich, der im Jahr 1912 dieses Intelligenzalter aufgriff und es in das Verhältnis zum Lebensalter eines Menschen setzte. Er teilte hierfür schlichtweg das Intelligenzalter durch das Lebensalter eines Menschen. Der Vierjährige, der auch die Aufgaben eines Sechsjährigen lösen kann, entspricht demnach einem Simon-und-Binet-Lebensalter-Quotienten von 1,5. Diese Kommazahlen empfand der US-amerikanische Psychologe Lewis M. Terman aber als störend und multiplizierte diesen Simon-und-Binet-Lebensalter-Quotienten kurzerhand mit der Zahl 100. Der moderne Intelligenzquotient war geboren:

IQ = Intelligenzalter / Lebensalter x 100

Unser beispielhafter Vierjähriger mit dem Intelligenzalter eines Sechsjährigen verfügt demnach über einen Intelligenzquotienten von 150 – und gilt damit als extrem hochintelligent. Mit einem IQ von 100 entsprichst du dank dieser Formel der Norm. Gemeinhin gilt laut Gabler Wirtschaftslexikon deshalb folgende Klassifizierung:

IQ Intelligenz im Vergleich zum Altersdurchschnitt
<70 extrem niedrig
70-79 sehr niedrig
80-89 niedrig
90-109 durchschnittlich
110-119 hoch
120-139 sehr hoch
>140 extrem hoch

Um altersbedingte Verzerrungen zu vermeiden, da das Intelligenzalter im Vergleich zum Lebensalter immer langsamer zunimmt, wurde dieser IQ-Test im Jahr 1937 für verschiedene Altersklassen normiert. Dieser standardisierte Test zur Messung des Intelligenzquotienten ist bis heute im Einsatz und hört auf den Namen Stanford-Binet-Test.

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Wie aussagekräftig ist ein solcher Intelligenztest?

Immer wieder stehen Intelligenztests in der Kritik. Sie seien wenig aussagekräftig und messen nur gewisse Fähigkeiten eines Menschen, heißt es. So sei ein Mensch, der zwar gut in Mathe ist, dafür aber nur über eine geringe emotionale Intelligenz verfügt, ja nicht unbedingt intelligenter als bei einer anderen Person mit umgekehrten Fähigkeiten. An diesem Argument mag durchaus ein wahrer Kern zu finden sein, da es ja wie bereits erwähnt verschiedene Arten der Intelligenz gibt. Dennoch:

Der Intelligenzquotient beschreibt die mentale Leistungsfähigkeit eines Menschen im Vergleich zum Durchschnitt anderer Personen seiner Altersgruppe.

Das Interessante dabei ist, dass dieser Intelligenzquotient völlig unabhängig von der Art der Aufgaben ist. Ein Mensch mit höherem IQ meistert alle Aufgaben mit größerer Wahrscheinlichkeit als jener mit einem niedrigeren IQ. Es ist also prinzipiell völlig egal, ob es sich dabei um eine Matheaufgabe, um logische Zusammenhänge oder um Alltagsverständnis à la

„Weshalb steigen im Winter die Umsätze in der Spielwarenbranche?“

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handelt. Schlussendlich beschreibt der Intelligenzquotient also die „allgemeine Aufgabenlösungsfähigkeit“ eines Menschen. Um diese Art der Intelligenz soll es im Folgenden gehen.

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11 Anzeichen für eine überdurchschnittlich hohe Intelligenz

Für Arbeitgeber könnte es also durchaus von Interesse sein, standardmäßige Intelligenztests bei Einstellungsprozessen zu verwenden. Bislang ist das jedoch nur in den wenigsten Unternehmen der Fall. Überhaupt hat nur eine geringe Anzahl an Personen in ihrem Leben schon einmal einen solchen Intelligenztest gemacht. Wenn Du dennoch herausfinden möchtest, ob Du überdurchschnittlich intelligent bist oder wie es um die Intelligenz der Personen in Deinem sozialen Umfeld steht, solltest Du auf die folgenden elf Anzeichen achten. Diese deuten laut Wissenschaftlern nämlich ebenfalls auf einen hohen bis extrem hohen IQ hin. Welche das sind? Du wirst überrascht sein:

#1 Faulheit:

Intelligente Menschen sind faul! Eine aktuelle Studie an der Florida Gulf Coast University fand heraus, dass Menschen mit einem hohen IQ mehr Zeit mit dem Nichtstun verbringen als weniger intelligente Personen.

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Wieso? Weil sie sich um mehr Dinge Gedanken machen und weniger Stimulanz von außen benötigen. Menschen mit geringerem Intelligenzquotienten langweilen sich hingegen schneller und suchen deshalb nach geistiger oder körperlicher Betätigung. Wenn Du also gerne einfach auf dem Sofa liegst und nachdenklich die Decke anstarrst oder in Tagträumen versunken stundenlang am Fenster stehen könntest, bist Du mit großer Wahrscheinlichkeit intelligenter als der Durchschnitt.

#2 Sarkasmus:

Intelligente Menschen sind humorvoll. Eine Studie an der University of New Mexico ließ die Probanden einerseits einen Intelligenztest absolvieren und andererseits die Texte für einen lustigen Cartoon schreiben. Das spannende Ergebnis der Testgruppe lautete: Die intelligenteren „Autoren“ hatten die lustigeren Comics verfasst. Die Universität Wien fand in einer weiteren Studie heraus, dass intelligentere Personen ein besonderes Faible für Sarkasmus und schwarzen Humor haben.

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#3 Neugierde:

Es gibt zudem einen direkten Zusammenhang zwischen dem Intelligenzquotienten und der Neugierde eines Menschen. Forscher am University College London fanden in einer Studie heraus, dass intelligentere Menschen bereits im Kindesalter neugieriger sind als Gleichaltrige mit niedrigerem Intelligenzquotienten. Sie lernen also nicht nur schneller, einfacher und nachhaltiger, sondern sind von Natur aus wissbegieriger und haben eine hohe intrinsische Motivation zum Lernen. Eine Eigenschaft, die ihnen auch später im Berufsleben große Vorteile bringt.

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Diese frühkindliche Neugierde kann sich auch dadurch äußern, dass das Kind bereits vor Schuleintritt mit dem Lesen beginnt. Hierbei spielt die Förderung der Eltern eine tragende Rolle. Eine Studie an der University of Edinburgh kam zu dem Ergebnis, dass Kinder, die früh mit dem Lesen begonnen haben, einen überdurchschnittlich hohen Intelligenzquotienten aufweisen.

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#4 Unordentlichkeit:

Bei Dir herrscht sowohl im Büro als auch in den eigenen vier Wänden Chaos? Keine Sorge: Eine Studie an der University of Minnesota hat jetzt belegt, dass Unordnung vor allem auf den Schreibtischen überdurchschnittlich intelligenter Menschen zu finden ist. Die Unordentlichkeit fördert zudem Ihre Kreativität. Der Begriff des „kreativen Chaos“ hat also durchaus seine Daseinsberechtigung.

#5 Langschläfer:

Eine weitere Erkenntnis der London School of Economics and Political Science ist: Menschen mit hohem IQ sind „Eulen“, sprich sie bleiben lange wach, gehen spät ins Bett, sind echte Langschläfer und Morgenmuffel, wenn der Wecker sie doch früher aus den Federn reißt.

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Wenn Du also gerne bis weit nach Mitternacht wach bleibst oder sogar am liebsten in der Nacht arbeitest und am nächsten Morgen kaum mehr als ein grummeliges „Morgen“ über die Lippen bringst, könntest Du einen überdurchschnittlichen IQ besitzen.

#6 Provokation:

Wie bereits erwähnt, machen sich intelligentere Menschen schlichtweg um mehr Dinge Gedanken als Personen mit niedrigerem Intelligenzquotienten. Das führt leider auch dazu, dass sie mit mehr Dingen unzufrieden sind und zur Provokation neigen. Dies kann sich in seltsamen Kunstwerken bei der Inneneinrichtung äußern oder durch einen harschen Tonfall bei einem Meeting. Die britischen Forscher Kristin L. Jay und Timothy B. Jay entdeckten in ihren Untersuchungen einen direkten Zusammenhang zwischen häufigem Fluchen und einer hohen Intelligenz. Demnach kennen intelligentere Menschen mehr „Tabuwörter“ und können diese besser in einen sprachlichen Zusammenhang setzen. Die überraschende Erkenntnis lautet also: Menschen, die viele Flüche und Schimpfwörter kennen, haben ein besseres Sprachgefühl und einen höheren IQ.

#7 Ängstlichkeit:

Dass sich Menschen mit hoher Intelligenz mehr Gedanken um Dinge machen, bedeutet leider auch, dass sie dazu neigen, sich generell mehr zu sorgen – um die Zukunft, die politische Situation oder was auch immer. Die Psychiater Jeremy D. Coplan, Sarah Hodulik, Sanjay J. Mathew, Xiangling Mao, Patrick R. Hof, Jack M. Gorman und Dikoma C. Shungu haben den Zusammenhang zwischen einem hohen Intelligenzquotienten und Ängsten unter die Lupe genommen und kamen in ihrer Studie „The Relationship between Intelligence and Anxiety: An Association with Subcortical White Matter Metabolism“ zu dem Ergebnis, dass intelligentere Menschen eher zu Sorgen, Ängsten und Panikzuständen neigen.

Früher war die Angst eine wichtige Überlebensstrategie und auch heute kann sie natürlich vor Leichtsinnigkeit und gefährlichen Situationen schützen. Doch im Berufsleben ist ein wenig Risikobereitschaft notwendig, um die Karriereleiter zu erklimmen. Sie ist eine von elf Eigenschaften, die für deinen beruflichen Erfolg sogar noch wichtiger sind als dein IQ.

Lese-Tipp:11 Eigenschaften, die für Ihre Karriere wichtiger sind als der IQ

#8 Musikalität:

Ein etwas harmloserer Hinweis auf eine hohe Intelligenz ist Musikunterricht im Kindesalter. Tatsächlich bestätigt eine Studie an der University of Toronto jetzt zahlreiche ältere Studien, die allesamt zu dem Ergebnis kamen: Musikunterricht im frühen Kindesalter fördert die verbale Intelligenz. Das bedeutet einerseits, dass die Kinder durch den Musikunterricht intelligenter werden. Andererseits fand die Studie aber auch heraus, dass Kinder mit einem hohen IQ von sich aus dazu tendieren, eher ein Musikinstrument erlernen zu wollen.

#9 Katzenliebe:

Liebst Du Tiere und nimmst am liebsten Deinen Hund mit ins Büro? Das ist nicht nur eine gute Burnout-Prävention und von daher ohnehin ein kluger Schachzug, sondern Deine Tierliebe könnte auch ein Zeichen für einen besonders hohen IQ sein. Während die Liebe zu Hunden laut einer Studie der Carroll University of Wisconsin allerdings eher auf eine hohe Empathie hinweist, wiesen Katzenliebhaber einen höheren Intelligenzquotienten auf.

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Bist Du also eher ein „Hundemensch“ oder ein „Katzenmensch“?

#10 Trägheit:

Dass und weshalb intelligente Menschen faul sind, haben wir Dir bereits erläutert. Das trifft allerdings nicht nur auf die geistige, sondern auch auf die körperliche Ebene zu. Soll bedeuten: Je höher der IQ eines Menschen, umso geringer ist meist seine sportliche Betätigung. Er beschäftigt sich eben lieber mit Denksport oder hängt seinen Gedanken auf dem Sofa nach. Das jedenfalls meint eine Studie an der University of Florida jetzt herausgefunden zu haben.

#11 Introvertiertheit:

Last but not least lässt auch Introvertiertheit auf einen überdurchschnittlichen IQ schließen. Intelligente Menschen haben meist weniger Freunde als jene mit einem geringeren Intelligenzquotienten. Zwar ist ein großes Netzwerk wichtig für Ihre berufliche Karriere, doch könnte auch Ihre Introvertiertheit Ihnen entgegenkommen.

Lese-Tipp:Experten verraten: Nicht wer leistet, wird befördert. Sondern…?

Die Leiterin der Studie an der University of Maryland ist sich jedenfalls sicher: Intelligente Menschen nutzen ihre Kapazitäten für berufliche oder private Projekte. Sie haben also schlichtweg nicht so viel Zeit für eine Menge Freunde.

Kannst Du deine Intelligenz „trainieren“?

Wenn Du nun zu dem Schluss gekommen bist, dass Du vielleicht doch nicht außergewöhnlich intelligent bist – oder wenn Du einfach noch intelligenter werden möchtest – stehst Du eventuell vor der Frage: Lässt sich Intelligenz eigentlich trainieren? Natürlich bringt es nichts, wenn Du dich ab sofort künstlich in Faulheit übst, schnell den in der Kindheit verpassten Musikunterricht nachholst oder Dein Sportprogramm sausen lässt. Dennoch bist Du Deinen Genen nicht machtlos ausgeliefert: Experten unterscheiden zwischen der fluiden Intelligenz und der kristallinen Intelligenz.

Lese-Tipp:Fluide Intelligenz: Wer stetig lernt, bleibt länger schlau

Und diese beiden Arten der Intelligenz lassen sich tatsächlich trainieren.

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Solltest Du dafür aber doch zu faul sein, kannst Du Dich auch einfach „schlau essen“. Wie groß die Effekte auf Deinen Intelligenzquotienten sein werden, sei einmal infrage gestellt. Doch gesund sind diese „Supergewürze“ allemal – und damit auch einen Versuch oder vielleicht sogar eine neue Studie wert.

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Oder was denkst Du? Kannst Du unsere elf Anzeichen für einen hohen IQ bestätigen? Welche weiteren Eigenschaften haben hochintelligente Menschen Deiner Erfahrung nach – und welche nicht? Wir bedanken uns für Deinen Beitrag in den Kommentaren!

Bildnachweis: Max4e Photo/Shutterstock.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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