Worte sind mächtig und wirkungsvoll. Du willst wissen, wie du sie nutzt und Fettnäpfchen erfolgreich umgehst? Diese 13 Kommunikationsfehler vermeiden sympathische Menschen immer.

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Ob gewollt oder ungewollt: Kommunikationsfehler machen schnell unsympathisch

Zu häufig stehen wir uns selbst im Weg, wenn es um die einfühlsame Kommunikation mit unseren Mitmenschen geht. Ob aus Eitelkeit, Schüchternheit, Stolz, Selbstschutz oder Desinteresse: Welches Motiv auch immer hinter einer schwierigen Kommunikationsart steckt. Die meisten Kollegen und Mitmenschen beginnen schnell damit, dich zu kategorisieren.

Die Krux: Wer es sich bei seinen Arbeitskollegen einmal so richtig versaut, ob absichtlich oder ohne böse Hintergedanken, hat es schwer. Jetzt wirkst du durch deine Kommunikationsart unsympathisch. Das beeinflusst unter anderem die Atmosphäre am Arbeitsplatz und wie deine Mitmenschen mit dir umgehen.

Vermeide diese 13 Kommunikationsfehler

Fehler Nr. 1: Reden, aber nicht zuhören

Die meisten Menschen unterschätzen, wie wichtig es ist, ein guter Zuhörer zu sein. Zu dieser Erkenntnis kommt William Ury, Anthropologe und Mitbegründer des berühmten Harvard-Konzepts, das auf Basis aktueller Erkenntnisse der Verhandlungsforschung entstanden ist. Wer nur mit halbem Ohr zuhört, gefährdet die Beziehung zum Gegenüber.

Die Lösung: Höre aktiv zu und warte nicht nur, um deinen „Senf“ dazuzugeben, ohne auf das Gegenüber einzugehen. Einer der wichtigsten Vertreter der Psychologie, Carl Rogers, kam bereits vor mehreren Jahrzehnten zum Resultat:

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Wer positiv von seinen Menschen wahrgenommen werden möchte, muss das Zuhören beherrschen – denn es ist Kern einer jeden gesunden Beziehung.

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Fehler Nr. 2: Eine negative Wortwahl haben

50 Prozent der Wörter, die wir für die Verbalisierung von Emotionen nutzen, fallen negativ aus. Zu diesem Ergebnis kommt Robert W. Schrauf (Pennsylvania State University). Dieser Fehler kann uns die Sympathie kosten.

Die Lösung: Nutze eine positive Formulierung. Diese beschreiben, was du dir wünschst und erhoffst. Negative Formulierungen, sogenannte Negationen, beschreiben hingegen, was du vermeiden willst.

Beispiel: Statt „Das ist nicht schwer“ (Verneinung), nutze lieber diese Formulierung: „Das ist gut umsetzbar“ (Bejahung).

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Fehler Nummer 3: Leblose Körpersprache

Nicht nur verbale Sprache, sondern vor allem Körpersprache ist mächtig. Sie verrät, was wir nicht aussprechen. Wer seine Körpersprache nicht bewusst nutzt, riskiert Missverständnisse. Ein häufiger Fehler ist, dass wir desinteressiert, leblos, teilnahmslos wirken.

Die Lösung: Augenkontakt herstellen, sich bei wichtigen Gesprächen aufrecht hinsetzen und signalisieren, dass du mental anwesend bist.

Fehler Nr. 4: Kein „Hallo!“, kein „Auf Wiedersehen!“

Höfliche Umgangsformen müssen und sollten nie zum Zwang werden. Viele Menschen begehen jedoch den Fehler, gänzlich auf sie zu verzichten. Sie grüßen nicht, verabschieden sich kaum – und die Tatsache, dass wir digital kommunizieren, verstärkt das.

Die Lösung: Ob im Chat, in der SMS oder beim Betreten eines Raumes – grüße deine Mitmenschen, verabschiede dich und frage auch mal, wie es deinen Kollegen geht. Auch wenn es nur kurze Floskeln sind: Ein „Guten Morgen“ ist nie zu viel und signalisiert, dass du präsent bist.

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Fehler Nr. 5: Die Worte des anderen ständig hinterfragen

Ganz sicher?“, oder „Meinst du wirklich, dass du das packst?“ – So oder so ähnlich klingen die zweifelnden Worte unserer Mitmenschen, die in schwierigen Situationen offensichtlich kundtun, dass sie nicht an uns glauben. Vielleicht meinst du es nicht so. Vielleicht sprechen deine eigenen Ängste aus dir. Aber Kollegen und Freunde wünschen sich in der Regel Worte, die ermutigen und nicht entmutigen.

Die Lösung: Nicht immer und überall ist unsere Meinung gefragt. Habe ehrliche, stärkende, aufbauende Worte parat, wenn sie gebraucht werden. Oder versuche, deinen „Senf“ auch mal zurückzuhalten, wenn dieser Ängste und Unsicherheiten fördert.

Fehler Nr. 6: Danke? Was ist das für ein Fremdwort?

Nicht selten nehmen wir Arbeitsleistung oder Gefallen als selbstverständlich hin. Ein großer Fehler, den du unbedingt vermeiden solltest – vor allem in einer Position, in der du über den anderen stehst, etwa als Autoritätsperson.

Die Lösung: Bedanke dich aufrichtig. Vor allem bei deinen Angestellten, wenn du dich ohnehin in einer Machtposition befindest. Das wirkt beflügelnd.

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Fehler Nr. 7: Die ruhigen „Außenseiter“ ignorieren

Es gibt sie in jeder Gruppe – die lauten, auffälligen Menschen und die ruhigen, zurückhaltenden Personen, die in einer Diskussion nichts sagen. Wer lauthals seine Meinung verkündet und viel Raum einnimmt, ohne diese stillen Personen zu einer Teilnahme zu ermutigen, macht sich besonders unsympathisch.

Die Lösung: Bitte auch die Kollegen um ihre Meinung, die sich nicht von selbst am Thema beteiligen. So zeigst du, dass du jeden Menschen siehst – ohne den Raum nur für dich beanspruchen zu wollen.

Fehler Nr. 8: Die eigene Meinung stets priorisieren

Deine Meinung ist Gesetz? Auch diesen Fehler begehen wir häufig im Arbeitsalltag. Wir beharren aus Prinzip auf dem Gesagten. Auch wenn ein Kollege etwas vorschlägt, was sinnvoller, besser, nachhaltiger klingt. Wir geben nicht nach.

Die Lösung: Höre dir die Meinungen anderer wirklich an und lege deinen Stolz ab. Wenn du merkst, dass du an etwas klammerst, dann frage dich, warum du es gerade tust – und welche Lösung das Team wirklich weiterbringt.

Fehler Nr. 9: Mit Komplimenten knausern

Dir fällt etwas Positives auf, aber du behältst es lieber für dich. Ehrliche Komplimente sind heute eine Seltenheit, denn das Konkurrenzdenken ist groß. Viele von uns sind auf Leistung getrimmt.

Die Lösung: Sei dir niemals zu schade, deinen Mitmenschen ein ehrliches Kompliment zu machen. Du weißt nie, was du mit einigen positiven Worten, die dich keinen Cent kosten, bei anderen bewirken kannst.

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Fehler Nr. 10: Zu viel Stolz – keine Wertschätzung zeigen

Jemand hat dir geholfen oder dich zu einer Lösung inspiriert, ohne dass diese Person es selbst weiß – weil du nichts sagst? Wir alle kennen diese Momente. Aber nur wenige von uns sprechen die Wertschätzung aus, die wir eigentlich empfinden – sie scheint flüchtig zu sein.

Die Lösung: Kommuniziere das Unausgesprochene und sage, wie froh du bist, dass Person XY dich dazu inspiriert hat, diesen einen Ort zu besuchen. Das neue Gericht zu probieren. Oder den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Zeige deine Wertschätzung.

Fehler Nr. 11: Eigene Fehler nicht einsehen

Psychologen der amerikanischen Ohio State University fanden in einer Studie heraus: Wir machen Fehler, wollen die Verantwortung dafür aber ungern tragen. Anstatt zu sagen: „Ich lag falsch“, verwenden wir lieber die Worte: „Tut mir leid, wenn es dich stört“. Denn ersteres würde ja zeigen, dass wir wirklich einen Fehler gemacht haben. Wer jedoch nicht in der Lage dazu ist, Verantwortung für einen Fehlschlag zu übernehmen, wirkt oft kühl, uneinsichtig und sogar arrogant.

Die Lösung: Fasse deinen ganzen Mut zusammen und sprich deine Fehler an. Je häufiger du es trainierst, desto leichter wird es dir fallen, authentisch zu bleiben. Fehler gehören bekanntlich zum Menschsein dazu.

Fehler Nr. 12: Nicht auf Gesagtes eingehen

Jemand erzählt dir von sich und der eigenen Idee. Aber du tust das Gesagt schnell ab. Ob unter Kollegen oder wenn du so als Chef agierst: Jeder von uns hat einige narzisstische Züge, die nach Befriedigung gieren. Das ist nicht ungewöhnlich. Wer den Raum aber ständig für sich einnimmt, und das auf Kosten anderer, macht sich unbeliebt.

Die Lösung: Lehne dich ruhig mal zurück und lade dein Gegenüber dazu ein, das Gesagte zu vertiefen – ohne selbst den ganzen Raum für dich einzunehmen.

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Fehler Nr. 13: Fehlende Gegenfragen

Fragen signalisiert Interesse. In einem Bewerbungsgespräch reden viele aber nur von sich. Und das ist einer der gängigsten Fehler. Denn wir sind darauf aus, zu beeindrucken, statt aufrichtig interessiert zu sein.

Die Lösung: Laut einer Veröffentlichung der Harvard University machst du dich beliebt, wenn du deinen Gesprächspartner nicht nur mit „Protzen“ beeindrucken möchtest, sondern echte Fragen stellst. Hake deshalb nach und beeindrucke durch echtes Interesse.

Bildnachweis: Isbjorn/istockphoto.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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