Du willst Führung übernehmen, etwas bewegen und für andere Mitarbeiter eine Inspiration sein? Die Fähigkeit, Menschen zu beeinflussen, kann erlernt werden – und wir wissen, wie.

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Einfluss auf andere nehmen: Was bedeutet es?

Ob Mahatma Gandhi, Rosa Luxemburg oder das Ehepaar Obama: Es gibt einige Beispiele für starke Persönlichkeiten, die heute in vielen Hinsichten als Vorbild fungieren.

Große Machthaber, Anführer und Weltveränderer besitzen allesamt die Eigenschaft, bedeutenden Einfluss auf das Leben vieler Menschen zu nehmen. Damit ist gemeint, dass sie die Fähigkeit haben, das Verhalten und das Denken dieser zu beeinflussen und damit zu prägen. Sie bauen eine „Armee“ auf; Anhänger, Bewunderer und Follower, welche hinter der Mission und fest an der Seite ihrer Leader stehen.

Du strebst eine Führungsposition an und möchtest dein Team motivieren und große Ziele mit ihnen erreichen? Die Kunst der Führung und Beeinflussung kann glücklicherweise erlernt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen der Henley Business School zeigen, dass einerseits der Führungsstil eine wichtige Rolle spielt. Andererseits gibt es einige Skills, die du stärken oder dir antrainieren kannst.

Führung und Einfluss: Das sagen Wissenschaftler

Die Untersuchung der Henley Business School unter der Federführung von Dr. Charmi Patel zeigt: Vor allem der transformationale Führungsstil hat Potenzial, wenn es um nachhaltige Veränderungen und Einflussnahme geht. Unter die Lupe wurde auch der sogenannte transaktionale Führungsstil genommen.

In fast 95 Prozent der untersuchten Quellen fanden die Forscher – neben den Begriffen „Leadership“ und „Einfluss“ – diese beiden Ansätze bzw. Führungsstile in einem gemeinsamen Kontext. Und: sie wurden heiß diskutiert.

Wichtig: Einfluss kannst du heute mit dem Begriff Leadership gleichsetzen. Denn mit Leadership ist nicht nur die Eigenschaft gemeint, andere zu führen. Vielmehr geht es zunehmend darum, Bestehendes zu verändern und andere Menschen „mitzuziehen“.

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Transaktional vs. Transformational: Was ist zielführend?

Die Meta-Analyse der Forscher macht deutlich, dass der transaktionale und der transformationale Führungsstil miteinander konkurrieren. Das verwundert nur wenig, da sich beide Stile in ihren Charakteren maßgebend unterscheiden.

  • Transaktionale Führung: Klare Regel und Zielvorgaben haben Priorität. Es gibt eine typische Hierarchieebene, bei der Angestellte strikt die Vorgaben der Führungskräfte befolgen. Diese werden anschließend materiell oder immateriell belohnt.
  • Transformationale Führung: Schwerpunkt auf Empathie, Unterstützung und Motivation. Dort, wo du eine flache Hierarchie findest, ist dieser Stil häufig gängig.

Die Untersuchungen haben ergeben, dass der transformationale Führungsstil für Einfluss und Veränderungen wichtig ist. Hast du zum Beispiel ein Team unter dir, hilft es, dieses allen voran „intrinsisch“ zu motivieren. Damit ist gemeint, dass Angestellte aus eigenem Wunsch heraus handeln, an sich arbeiten möchten und von sich aus Leistungen erbringen. Wären diese hingegen „extrinsisch“ motiviert, ginge es um einen äußeren Antrieb, um etwa vom Chef belohnt zu werden oder eine „Strafe“ zu vermeiden.

Welche Skills und Wege helfen mir, Einfluss zu nehmen?

Neben der Arbeit am persönlichen Führungsstil gibt es einige grundsätzliche Faktoren, die du berücksichtigen solltest. Einig der wichtigsten Skills listen wir dir auf:

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  • Aktiv zuhören: Lerne, wie du ein guter Zuhörer wirst, um die Bedürfnisse deines Teams zu verstehen.
  • Vertrauen schaffen: Arbeite daran, eine emotionale Bindung zu deinem Team aufzubauen und schaffe so eine Vertrauensbasis.
  • Zuverlässigkeit: Zeige dich präsent und lasse dein Team wissen, dass du erreichbar bist.
  • Loyalität: Setze dich für die Belange deiner Mitarbeiter ein und halte dein Wort.
  • Role Model: Handle so, wie du es von anderen erwartest und werden zum Vorbild.

Aktiv zuhören

Um Menschen zu prägen und diese positiv beeinflussen zu können, bedarf es deiner vollen Aufmerksamkeit. Denn es ist wichtig, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu verstehen. Nur auf diese Weise ist es möglich, auch ihre volle Aufmerksamkeit zu erhalten.

So geht es:

  • Halte Blickkontakt.
  • Wende dich deinem Gesprächspartner mit deiner Körpersprache zu; sitze aufrecht und signalisiere Offenheit.
  • Wenn du etwas nicht richtig verstehst, hake nach.
  • Unterbrich dein Gegenüber nicht, sondern lasse diesen aussprechen.
  • Bestehe nicht darauf, deinem Gegenüber deine Meinung „aufzudrängen“, sondern höre lieber zu.

Durch aktives Zuhören lernst du die Menschen kennen, die unter deiner Führung an sich arbeiten werden, sich von dir inspirieren lassen und persönliche sowie berufliche Veränderung erfahren werden.

Vertrauen schaffen

Emotionen sind es, die darüber entscheiden, wie stark wir uns einer Sache widmen. Deshalb ist es von größter Bedeutung, eine Beziehung zu deinem Team aufzubauen. Eine emotional stabile Bindung, die auf Vertrauen beruht, hat Potenzial.

Wer dir vertraut, geht davon aus, sich zum Beispiel auf dein Wort verlassen zu können, sich dir gegenüber öffnen zu können – und dabei die Gewissheit zu haben, dass du wie erhofft oder versprochen mit den Informationen umgehst.

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Das schafft Vertrauen:

  • regelmäßiger Austausch
  • offene Kommunikation
  • Ehrlichkeit
  • Zeit geben und sich Zeit nehmen für den Bindungsaufbau

Zuverlässigkeit

Stehe als Leader stets zu deinen Worten und halte dich an das, was du sagst, wenn du es deinem Team versicherst. Denn Zuverlässigkeit ist ein Grundbaustein für Vertrauen.

Wenn du deutlich signalisierst, dass du dich in den kommenden Tagen um eine für ein Teammitglied wichtige Angelegenheit kümmerst, sollte das keine „leere Versprechung“ bleiben. Wer jetzt vergisst, verdrängt oder absichtlich nichts unternimmt, läuft Gefahr, die eigene Zuverlässigkeit bei anderen infrage zu stellen.

Loyalität

Setze dich für die Bedürfnisse und Wünsche deines Teams ein. Als Führungskraft oder Mensch mit Entscheidungsmacht und Einfluss hast du die Möglichkeit, etwas zu bewegen. Loyalität bedeutet, in der Lage zu sein, Rückhalt zu zeigen und deinem Team dabei zu helfen, Ziele zu erreichen.

Für Menschen, der andere beeinflussen wollen, ist Loyalität eine wichtige Haltung. Es handelt sich um eine Selbstverpflichtung. Sie sorgt dafür, für die Werte einzustehen, die du lebst und mit anderen teilst.

Role Model

Last but not least: Handle immer so, wie du es dir auch von deinen Teammitgliedern erhoffst. Alles andere wäre fatal. Nur wer das lebt, was er oder sie selbst vermittelt, kann Einfluss auf andere nehmen, Charaktere und Verhalten prägen sowie nachhaltig etwas verändern.

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So kannst du ein echtes Vorbild sein:

  • Stehe zu deinen Fehlern.
  • Zeige deine Leidenschaft für das, was du tust.
  • Bleibe authentisch.
  • Humor ist hilfreich und nimmt die Anspannung: Zeige, dass du ihn hast.
  • Entwickle dich weiter und teile Erkenntnisse.
  • Lebe die Werte vor, die du selbst zu 100 Prozent vertrittst.

Wir fassen zusammen

Moderne Leader demonstrieren nicht ihre Macht, sondern setzen vor allem auf Empathie, Authentizität und Inspiration. Immer mehr werden traditionelle Führungsstile von zeitgemäßen Stilen und Eigenschaften ergänzt oder gar ersetzt.

Fazit: Führung und Einfluss gehen heute Hand in Hand. Um Menschen positiv zu beeinflussen, etwas zu bewegen und zu einem großartigen Leader zu werden, bedarf es jedoch mehrerer Faktoren. Vertrauen, Wertschätzung und das Einstehen für die eigenen Werte sowie mutig und echt als Vorbild vorangehen – das alles ist bedeutend, um die Kunst des Beeinflussens zu beherrschen.

Bildnachweis: LeoPatrizi/istockphoto.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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