Kurzfristig mag das helfen – langfristig allerdings nicht. Zucker, gesättigte Fette und Koffein geben zwar einen schnellen Energieschub, doch der hält nicht lange an. Stattdessen folgt oft ein Tiefpunkt, an dem wir uns noch müder und gereizter fühlen.
Wie also bleibt man leistungsfähig, ohne in die typischen Energiefallen zu tappen? Hier kommen fünf Strategien, um mit klarem Kopf, guter Laune und genug Power durch den Tag zu kommen.
1. Die richtige Morgenroutine: Sanft starten statt Vollgas geben
Der Morgen legt den Grundstein für den restlichen Tag – doch viele Menschen starten bereits mit Stress in den Tag. Der erste Griff geht zum Handy, Nachrichten und E-Mails prasseln schon vor dem Frühstück auf uns ein, und während wir uns hastig einen Kaffee einschenken, kreisen die Gedanken bereits um die anstehenden Aufgaben. Kein Wunder, dass wir uns schon früh ausgelaugt fühlen.
Anstatt sofort ins Chaos zu springen, lohnt es sich, den Tag mit ein paar Minuten Ruhe zu beginnen. Das kann eine kurze Meditation von 5 bis 10 Minuten sein, ein paar Dehnübungen oder ein gemütliches Frühstück ohne mediale Ablenkung. Wichtig ist auch, dem Körper die richtige Energie zu geben: Ein Frühstück, das reich an Proteinen und gesunden Fetten ist, hält länger satt und sorgt für einen stabilen Blutzuckerspiegel. Vollkornbrot mit Avocado, Joghurt mit Nüssen oder ein Rührei mit Gemüse sind ideale Optionen, um ohne Heißhungerattacken durch den Vormittag zu kommen.
2. Energie über den Tag halten: Richtig essen und trinken
Nach dem Frühstück beginnt der eigentliche Arbeitsalltag – und mit ihm die Herausforderung, die Energie konstant zu halten. Viele greifen in stressigen Momenten zu schnellen Snacks, sei es ein Stück Schokolade für die Nerven oder ein weiterer Kaffee für mehr Fokus. Doch diese vermeintlichen Energie-Booster haben ihren Preis: Zucker führt zu einem rapiden Anstieg des Blutzuckerspiegels, gefolgt von einem umso stärkeren Abfall. Das Ergebnis ist ein Energietief, das sich oft in Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Gereiztheit äußert.
Besser ist es, den Körper mit Nährstoffen zu versorgen, die eine nachhaltige Energiequelle darstellen. Komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte oder Gemüse liefern langanhaltende Power, während Proteine aus Nüssen, Eiern oder Quark den Blutzuckerspiegel stabil halten.
Auch Wasser spielt eine entscheidende Rolle: Häufig sind Erschöpfung und Konzentrationsschwierigkeiten einfach auf eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr zurückzuführen. Zwei bis drei Liter Wasser über den Tag verteilt helfen, geistig fit zu bleiben.
3. Bewegte Pausen gegen das Leistungstief am Nachmittag
Fast jeder kennt das „Nachmittagstief“, wenn die Augen schwer werden, die Konzentration nachlässt und der Drang nach einem schnellen Snack besonders groß ist. Dieses Leistungstief hat oft damit zu tun, dass unser Kreislauf herunterfährt – vor allem, wenn wir lange am Schreibtisch sitzen und die Büroluft müffelt. Der Körper braucht Bewegung, um die Durchblutung anzuregen und Sauerstoff ins Gehirn zu transportieren.
Hier können schon kleine, gezielte Bewegungseinheiten Wunder wirken. Schon ein fünfminütiger Spaziergang an der frischen Luft oder ein kurzes Dehnen am Schreibtisch kann helfen, das Tief zu überwinden. Wer die Möglichkeit hat, sollte Meetings oder Telefonate im Stehen oder Gehen führen, um den Kreislauf in Schwung zu halten. Besonders effektiv ist es, mittags kurz an die frische Luft zu gehen – das Sonnenlicht stabilisiert zudem den inneren Rhythmus und sorgt für einen natürlichen Energie-Kick.
4. Singletasking statt Multitasking: Effektiver arbeiten
An stressigen Tagen ist es besonders verlockend, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen: Während eines Videomeetings noch schnell E-Mails beantworten, zwischendurch eine Nachricht den Chef schreiben oder parallel an mehreren Tasks arbeiten. Doch Multitasking kostet meist mehr Energie, als es spart. Das ständige Umschalten zwischen verschiedenen Tätigkeiten überfordert unser Gehirn und führt häufig zu mehr Fehlern.
Effektiver ist es, sich bewusst auf eine Aufgabe zu konzentrieren und Ablenkungen so gut es geht zu vermeiden. Eine bewährte Methode ist die Pomodoro-Technik: 25 Minuten fokussiertes Arbeiten, gefolgt von einer fünfminütigen Pause. Nach vier Durchgängen folgt eine längere Erholungspause von 20 Minuten. Diese kurzen Regenerationsphasen helfen, die geistige Leistungsfähigkeit über den Tag hinweg aufrechtzuerhalten. Auch feste Arbeitszeiten – besonders im Homeoffice – schaffen eine klare Struktur und verhindern das ständige Wechseln zwischen beruflichen und privaten Aufgaben. Hier ist natürlich ein gutes Maß an Selbstmanagement gefragt.
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5. Den Abend richtig nutzen: Erholung für mehr Energie am nächsten Tag
Ein anstrengender Arbeitstag ist geschafft, doch statt sich zu entspannen, landen viele auf dem Sofa und scrollen endlos durch Social Media Kanäle von Instagram und TikTok oder lassen sich von Netflix berieseln. Leider ist das keine echte Erholung – im Gegenteil: Die vielen Reize sorgen dafür, dass unser Gehirn weiterhin auf Hochtouren läuft, anstatt herunterzufahren.
Besser ist es, den Abend bewusst zu gestalten und Rituale einzubauen, die Körper und Geist tatsächlich zur Ruhe bringen. Ein Spaziergang, ein gutes Buch oder eine Tasse Tee mit entspannender Musik können helfen, den Stress des Tages abzubauen. Auch die Reduzierung von Blaulicht vor dem Schlafengehen hat einen großen Einfluss auf die Schlafqualität, da das Licht von Smartphones und Laptops die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmt.
Besonders wichtig ist es, ausreichend Schlaf zu bekommen. Wer dauerhaft zu wenig schläft, startet am nächsten Tag bereits mit einem Energie-Defizit, das sich durch Kaffee und Zucker kaum ausgleichen lässt. Eine regelmäßige Schlafroutine – möglichst mit festen Schlafenszeiten – kann helfen, erholsamer zu schlafen und am nächsten Morgen mit mehr Energie in den Tag zu starten.
Kleine Veränderungen – große Wirkung
Leistungsfähig durch den Tag zu kommen, bedeutet nicht, sich mit Kaffee und Schokolade über Wasser zu halten, sondern den eigenen Energiehaushalt bewusst zu steuern. Eine stressfreie Morgenroutine, die richtige Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein durchdachtes Zeitmanagement können helfen, den Tag produktiv und mit mentaler Klarheit zu bewältigen. Wer zudem seinen Feierabend gezielt zur Erholung nutzt, stellt sicher, dass er auch am nächsten Tag voller Energie durchstarten kann – ganz ohne Koffein-Overload oder Heißhungerattacken.