Die Arbeitswelt verändert sich schneller, als viele es wahrhaben wollen – und kaum ein Bereich bleibt davon unberührt. Laut dem „Future of Jobs Report 2025“ des Weltwirtschaftsforums werden technologische Umbrüche, künstliche Intelligenz und der globale Nachhaltigkeitsdruck bis 2030 Millionen Jobs verschwinden lassen – und neue schaffen.
Unternehmen verlagern Investitionen radikal – weg von Verwaltung, hin zu Automatisierung, Software, Daten und nachhaltiger Infrastruktur. Das Ergebnis: Rund 170 Millionen neue Jobs entstehen weltweit, während gleichzeitig 92 Millionen verschwinden – vor allem in klassischen Büro- und Verwaltungstätigkeiten. Unterm Strich bleibt ein Netto-Jobplus von 78 Millionen Stellen. Doch die wahre Dynamik liegt in der Umschichtung: Rund ein Fünftel aller heutigen Jobs ist direkt vom Wandel betroffen.
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Wo die Jobs von morgen entstehen
Besonders deutlich wird das beim Blick auf die Jobprofile mit der höchsten Wachstumsdynamik. Der WEF-Report nennt diese 15 Rollen als global am stärksten wachsend bis 2030:
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- Big Data Specialists
- FinTech Engineers
- AI and Machine Learning Specialists
- Software and Applications Developers
- Security Management Specialists
- Data Warehousing Specialists
- Autonomous and Electric Vehicle Specialists
- UI/UX Designers
- Light Truck or Delivery Services Drivers
- Internet of Things Specialists
- Data Analysts and Scientists
- Environmental Engineers
- Information Security Analysts
- DevOps Engineers
- Renewable Energy Engineers
Was diese Berufe eint: Sie sind hochspezialisiert, technologiegetrieben – und sie adressieren die großen Themen unserer Zeit: Digitalisierung, Automatisierung, Mobilitätswende und Energietransformation.
Unternehmen suchen Skills, keine Abschlüsse
Die wirtschaftliche Erwartung hinter diesen Veränderungen ist klar. Laut Report rechnen 86 Prozent der Unternehmen mit tiefgreifenden Veränderungen durch KI und Datenanalyse. 87 Prozent planen, gezielt Technologiekompetenzen einzustellen. Und 63 Prozent sehen fehlende Qualifikationen als größte Hürde, um strategisch zukunftsfähig zu bleiben.
Das Problem ist also nicht der technologische Fortschritt selbst, sondern die mangelnde Fähigkeit, ihm standzuhalten.
Diese Kompetenzen entscheiden über deine Zukunft
Gefragt ist ein neues Kompetenzprofil. Keine Tools, keine Zertifikate, sondern Denkweisen und Lernfähigkeit. Der Report nennt diese fünf Kompetenzen als zentral für die Arbeitswelt von morgen:
| Rang | Skill | Anteil Unternehmen, die Skill bis 2030 als „wichtig“ einstufen |
|---|---|---|
| 1 | Analytisches Denken | 69% |
| 2 | Technologische Kompetenz (AI, Cybersecurity etc.) | 61% – 87% |
| 3 | Resilienz, Flexibilität, Veränderungsbereitschaft | 67% – 83% |
| 4 | Neugier & lebenslanges Lernen | 50% – 70% |
| 5 | Systemisches Denken & Führungsfähigkeit | 59% – 69% |
Die Grenze zwischen Hard und Soft Skills verschwimmt. Was zählt, ist die Fähigkeit, in komplexen Systemen zu navigieren, mit Wandel souverän umzugehen – und zugleich andere durch Veränderung zu führen.
Diese Berufsbilder haben schlechte Zukunftsaussichten
Während neue Tech-Jobs boomen, schrumpfen andere Berufsbilder. Zu den größten Verlierern gehören klassische Verwaltungs- und Assistenzrollen: Buchhaltung, Datenpflege, Empfang, Postdienste. Alles, was sich standardisieren, automatisieren oder digitalisieren lässt, steht zur Disposition.
Laut WEF werden 39 Prozent der heute dominierenden Skills bis 2030 nicht mehr gebraucht. Noch gravierender: Rund 11 Prozent der Beschäftigten werden laut Prognose keinen Zugang zu adäquater Weiterbildung erhalten. Das Risiko eines strukturellen Ausschlusses ist real.
Weiterbildung als Rettungsanker
Zwar planen 85 Prozent der Unternehmen, in die Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden zu investieren. Doch gerade in kleineren Betrieben, bei Beschäftigten ohne digitale Anbindung oder in Berufsfeldern mit geringem Weiterbildungszugang bleibt diese Förderung ein Stück weit Theorie. So entstehen neue Bildungslücken- mitten im Übergang zur Arbeitswelt von morgen.
Die Jobs der Zukunft sind hochspezialisiert, technologiegetrieben und auch gut bezahlt. Wer heute in Datenkompetenz, KI, Automatisierung oder nachhaltige Technologien investiert, schafft sich eine stabile berufliche Perspektive für morgen.







