Bei einigen Arbeitgebern werden grundlegende Standards als revolutionäre Benefits verkauft. Du hast richtig gehört: Die Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, werden uns als außergewöhnliche Vorteile präsentiert. Ein ironischer Applaus für die Genies, die sich das ausgedacht haben!
Wenn Gehalt und Obstkorb zum Luxus erklärt werden
Man könnte meinen, dass eine angemessene Bezahlung eine Grundvoraussetzung für jede Beschäftigung ist. Aber nein, sie wird heute als großer Benefit gefeiert. Ist es nicht faszinierend, dass Unternehmen es für nötig halten, uns daran zu erinnern, dass sie uns tatsächlich für unsere Arbeit bezahlen werden? Herzlichen Glückwunsch, du bekommst Geld für deine Zeit und Mühe – wie großzügig!
Ähnlich verhält es sich mit dem Obstkorb im Büro. Welch großartige Geste! Ein paar Äpfel und Bananen in der Küche sollen uns glauben lassen, dass unser Wohlbefinden wirklich im Mittelpunkt steht. Man könnte fast meinen, die Obstschale sei ein Symbol für eine neue Ära der Mitarbeiterfürsorge. Aber seien wir ehrlich: Ein paar Stücke Obst machen noch lange keine ausgewogene Work-Life-Balance.
Das Märchen vom pünktlichen Feierabend
Ach, der pünktliche Feierabend. Wenn dir dein Arbeitgeber versichert, dass du um 17 Uhr nach Hause gehen darfst, klingt das fast zu schön, um wahr zu sein. Doch sollte das nicht die Norm sein? Warum feiern wir es, wenn wir nicht ständig Überstunden machen müssen? Die wirkliche Frage ist: Warum sind wir überhaupt überrascht, wenn wir unsere Arbeit innerhalb der regulären Arbeitszeit erledigen können?
Respekt und Wertschätzung als Unternehmensphilosophie
Noch besser wird es, wenn Respekt und Wertschätzung als Unternehmensphilosophie angepriesen werden. Das klingt großartig, bis du bemerkst, dass Respekt und Wertschätzung keine Benefits sind, sondern fundamentale Menschenrechte. Wenn ein Unternehmen dies als Vorteil hervorhebt, wirft das eher die Frage auf, wie es um die allgemeine Unternehmenskultur bestellt ist.
Der Überstundenausgleich als Luxusgut
Überstundenausgleich – ja, das ist tatsächlich ein Benefit, der in vielen Stellenanzeigen auftaucht. Aber Moment mal: Sollte es nicht selbstverständlich sein, dass wir für jede zusätzliche Stunde Arbeit auch entsprechend entlohnt oder freigestellt werden? Die Tatsache, dass wir diesen Punkt überhaupt diskutieren müssen, zeigt, wie verdreht unsere Arbeitswelt geworden ist.
Viele Benefits sind einfach nur Standard
Lassen wir uns nicht täuschen. Viele der so genannten Benefits, die uns heute verkauft werden, sind nichts weiter als grundlegende Standards, die jeder Arbeitgeber bieten sollte. Hier sind einige Beispiele, die in vielen Stellenanzeigen als herausragende Vorteile dargestellt werden:
- Angemessene Bezahlung
- Obstkorb
- Kostenloses Wasser
- Pünktlicher Feierabend
- Pünktliches Gehalt
- Bereitstellung von Arbeitsmitteln
- Überstundenausgleich
- Respekt und Wertschätzung
- Festanstellung
- 20 Tage Urlaub
Zeit für echte Vorteile statt Selbstverständlichkeiten
Es wird höchste Zeit, dass Unternehmen aufhören, Bewerber mit scheinbaren Vorteilen zu locken, die eigentlich nur selbstverständliche Standards darstellen. Echte Vorteile, wahre Innovation und ehrliches Engagement für das Wohl der Mitarbeiter – das ist es, was zählt. Alles andere ist ein scheinheiliger Versuch, uns hinters Licht zu führen – und Bewerber durchschauen das.
Am Ende sind es nicht die kostenlosen Snacks oder das gelegentliche Lob, die Mitarbeiter langfristig motivieren. Es sind echte Entwicklungschancen, eine faire und offene Unternehmenskultur und das Gefühl, wirklich wertgeschätzt zu werden. Wenn ihr uns das bietet, sind wir bereit, unser Bestes zu geben. Alles andere ist nichts weiter als heiße Luft in einer Welt, die dringend echte Veränderungen braucht.
Nachgefragt: Welche Benefits hat man dir schon als Luxus verkauft?
Bild: Arbeits-ABC/Midjourney