Lange war Arbeit gleichbedeutend mit Stress. Wer erfolgreich sein wollte, musste sich durchkämpfen – Überstunden, ständige Erreichbarkeit, kaum Privatleben. Doch immer mehr Menschen hinterfragen dieses Modell. Warum soll ein Job das Leben dominieren? Warum nicht andersherum? Genau hier setzt der Trend der Lazy Girl Jobs an. Kein Synonym für Faulheit, sondern eine neue Definition von Karriere: gut bezahlt, klar strukturiert, planbar – und vor allem ohne toxische Arbeitskultur.

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Kein Wunder, dass dieser Gedanke nicht überall gut ankommt. Für viele klingt das fast wie Arbeitsverweigerung – schließlich galt „Wer viel arbeitet, erreicht viel“ jahrzehntelang als oberstes Karrieregebot. Plötzlich zählt nicht mehr, wer am längsten im Büro bleibt, sondern wer das Leben drumherum genießt? Das passt so gar nicht ins klassische Arbeitsbild. Vor allem für Chefs, die Leistung mit ständiger Verfügbarkeit gleichsetzen, ist das schwer zu schlucken. Doch genau deshalb sorgt der Trend der Lazy Girl Jobs für Aufsehen.

Denn er ist kein Synonym für Faulheit, sondern eine neue Definition von Karriere: gut bezahlt, klar strukturiert, planbar – und vor allem ohne toxische Arbeitskultur.

Was macht einen Lazy Girl Job aus?

Es geht nicht darum, wenig zu arbeiten, sondern bewusst zu entscheiden, wie viel Platz der Job im Leben einnimmt. Ein Lazy Girl Job ist eine bewusste Abkehr vom Dauerstress-Modell. Kein Leistungsdruck, keine 60-Stunden-Woche, keine „Kannst-du-noch-mal-kurz“-Mails am Sonntagabend. Stattdessen ein Beruf, der genug zahlt, um unabhängig zu sein, aber nicht so fordernd ist, dass für alles andere keine Energie bleibt.

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Lazy Girl Jobs sind in der Regel strukturiert, vorhersehbar und gut organisiert. Sie erfordern Fachwissen, aber nicht pausenlose Hektik. Und vor allem lassen sie Platz für ein Leben jenseits der Arbeit – für Familie, Hobbys oder einfach für die Freiheit, den Feierabend wirklich zu genießen.

Welche Berufe fallen darunter?

Natürlich ist kein Job vollkommen stressfrei. Aber manche haben ein besonders gutes Verhältnis von Aufwand und Ertrag. UX-Design ist ein gutes Beispiel – ein Beruf, der Kreativität mit Technik verbindet, oft mit flexiblen Arbeitszeiten und geregelten Deadlines. Datenanalyse gehört ebenfalls dazu: tiefes, konzentriertes Arbeiten ohne ständige Unterbrechungen. Auch Content-Management ist ein klassischer Lazy Girl Job – vorausgesetzt, es gibt eine klare Struktur und keine kurzfristigen Änderungen in letzter Minute. Wer lieber mit Menschen arbeitet, findet diese Balance möglicherweise im internen Personalmanagement, das Recruiting und Mitarbeiterentwicklung umfasst, aber nicht so hektisch ist wie Personalberatung.

Wie findet man so einen Job?

Die Suche nach einem Lazy Girl Job beginnt mit der richtigen Branche. IT, Unternehmenskommunikation und Verwaltung bieten oft stabilere und planbare Arbeitsbedingungen als Vertrieb, Pflege oder Eventmanagement. Doch die Branche allein reicht nicht aus – das Unternehmen spielt eine entscheidende Rolle.

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Work-Life-Balance ist ein beliebtes Werbeversprechen, aber nicht jede Firma hält sich daran. Wer wissen will, ob ein Unternehmen wirklich flexible Arbeitszeiten oder Remote-Optionen bietet, sollte sich Bewertungen auf kununu oder Glassdoor ansehen. Mitarbeiterberichte sind oft ehrlicher als die Hochglanz-Beschreibungen auf Karriereseiten.

Auch die eigene Qualifikation ist ein wichtiger Faktor. Viele der besten Lazy Girl Jobs setzen Fachwissen voraus – besonders in digitalen Bereichen wie UX-Design, Datenanalyse oder Projektmanagement. Doch das ist kein Hindernis, sondern eine Chance. Mit Weiterbildungen, etwa auf Plattformen wie Coursera oder Udemy, kann man sich gezielt für stressarme, gut bezahlte Berufe qualifizieren.

Warum dieser Trend zur Normalität werden sollte

Ich gönne jedem so einen Lazy Girl Job – wirklich von ganzem Herzen. Aber eigentlich sollte das keine Besonderheit sein. Ein Beruf, der gut bezahlt ist und nicht das gesamte Leben dominiert, sollte der Standard sein, nicht die Ausnahme.

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Das hat nichts mit Faulheit zu tun. Sondern einfach mit der Frage, wie viel Raum Arbeit im eigenen Leben einnehmen soll. Gerade wer eine Familie hat, vielleicht ein Haus oder andere Verpflichtungen, braucht Zeit für all das – und es ist absurd, dass ein ausgeglichener Job als Luxus gilt. Warum sollten wir uns das nicht alle gönnen?

Ein Lazy Girl Job bedeutet nicht, dass man weniger erreicht. Er bedeutet, dass man bewusster entscheidet. Für eine Karriere, die Raum lässt. Für ein Leben, das nicht nur aus Arbeit besteht. Und genau deshalb: #LazyGirlJob für alle.

 

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