Du bist eigentlich ganz zufrieden mit deinem Job. Die Aufgaben sind okay, der Kaffee ist trinkbar, das Gehalt ist gut und kommt pünktlich. Nur mit den Kollegen … irgendwas ist da komisch. Kein Lächeln, kein kurzer Plausch, keine Einladung zur Mittagspause. Kann sein, dass du dir das einbildest. Kann aber auch sein, dass deine Kollegen dich einfach nicht mögen.
Nicht schön, aber passiert öfter, als man denkt. Lieber wissen, was los ist, als sich ewig mit schöngesäuselter Selbstberuhigung zufriedenzugeben. Hier kommen 10 Verhaltensweisen, bei denen du aufhorchen solltest:
1. Sie führen mit dir keine Privatgespräche
Die Kollegen reden untereinander über ihre Kinder, Urlaubspläne oder Netflix-Favoriten – nur du bleibst außen vor. Sobald du ein privates Thema anschneidest, wird das Gespräch kühler oder sofort beendet. Heißt: Sie wollen dich auf Abstand halten. Kollegial? Vielleicht. Freundschaftlich? Eher nicht.
2. Du bekommst Infos immer zuletzt
Du erfährst wichtige Dinge später als alle anderen – neue Prozesse, geänderte Termine, gemeinsame After-Work-Pläne. Vielleicht hast du es „einfach nicht mitbekommen“. Oder: Man hat dich bewusst nicht eingeweiht. Beides ist kein gutes Zeichen.
3. In Meetings wirst du ignoriert
Du sprichst etwas an, aber niemand reagiert. Dein Vorschlag wird übergangen oder erst dann diskutiert, wenn jemand anders ihn in leicht veränderter Form nochmal sagt. Willkommen im Club der Unsichtbaren. So etwas ist oft passiv-aggressiv gemeint – oder ein Zeichen für fehlenden Respekt.
4. Du wirst nie eingeladen
Kaffeerunde? Ohne dich. Geburtstagsrunde? Ohne dich. Feierabendbier? Ohne dich. Wenn du dauerhaft bei sozialen Gruppen-Aktionen nicht eingeplant wirst, dann ist das kein Zufall. Sondern ein Signal: Du gehörst für sie nicht zum „Inner Circle“.
5. Man gibt dir die undankbaren Aufgaben
Protokolle schreiben, Druckerpapier nachfüllen, irgendwas Peinliches beim Chef klären – guess what, das landet immer bei dir. Und zwar nicht, weil du’s so gut kannst. Sondern weil du’s (aus ihrer Sicht) eh machst und keiner seinen Kopf hinhalten will.
6. Dein Humor verfängt nicht
Du machst einen lockeren Spruch – Schweigen. Du lächelst jemanden an – er schaut weg. Deine Storys werden abgewürgt oder höflich übergangen. Keine Reaktion ist auch eine Reaktion. Gerade bei Humor zeigt sich oft sehr deutlich, ob die Chemie stimmt.
7. Man spricht über dich statt mit dir
Du merkst, dass Gespräche verstummen, wenn du in die Küche kommst. Oder du erfährst von Dritten, was angeblich dein Verhalten betrifft. Heikle Gespräche werden nicht mit dir, sondern über dich geführt? Dann fehlt es an Respekt – oder an Interesse, mit dir eine echte Verbindung zu pflegen.
8. Du bekommst keine Anerkennung
Du strengst dich an, bringst gute Ergebnisse, aber niemand bedankt sich, lobt dich oder erkennt deinen Beitrag an. Im Gegenteil: Deine Leistungen werden kleingeredet oder als „selbstverständlich“ abgetan. Auch das kann ein Zeichen dafür sein, dass du in der Gruppe keinen besonderen Stellenwert hast.
9. Du wirst aus Gesprächen aktiv rausgehalten
Man spricht in Codes oder Insider-Sprache, die du nicht verstehst. Klar, bei meinen Kids versteh ich auch nicht immer alles – aber im Team sollte man sich schon verständigen können. Du wirst nicht angeschaut, wenn gesprochen wird. Oder Gespräche werden unterbrochen, sobald du den Raum betrittst. Klingt kindisch? Ist es auch. Aber es passiert. Und es ist alles andere als Zufall.
10. Dein Bauchgefühl stimmt nicht
Du weißt es eigentlich. Spätestens nach dem dritten Punkt aus dieser Liste meldet sich dein Gefühl: Irgendwas stimmt hier nicht. Und das solltest du ernst nehmen. Intuition ist kein Esoterik-Hokuspokus, sondern ein Ergebnis vieler kleiner Beobachtungen, die dein Gehirn schneller verarbeitet, als dir bewusst ist.
Was tun, wenn dich deine Kollegen nicht mögen?
Bevor du dich zurückziehst oder innerlich kündigst, hilft oft ein ehrliches Gespräch auf Augenhöhe. Sprich mit einzelnen Kollegen direkt an, was dir auffällt: höflich, aber klar. Frag nach, ob es Missverständnisse gibt oder ob du unbewusst etwas ausgelöst hast. Manchmal klären sich Spannungen, wenn man sie offen auf den Tisch bringt, statt sie weiter mit sich herumzuschleppen.
Falls das nichts ändert, ist es sinnvoll, das Thema bei deiner Führungskraft zu platzieren. Nicht, um dich zu beklagen, sondern um zu klären, wie die Zusammenarbeit im Team verbessert werden kann. Vielleicht braucht es ein gemeinsames Gespräch, um blinde Flecken und unausgesprochene Konflikte sichtbar zu machen. Denn festgefahrene Stimmung löst sich nicht von allein, dafür muss man sie bewusst anpacken.