Auf unserem Planeten leben Milliarden von Menschen. Jeder dieser Menschen besitzt einen einzigartigen Charakter und keiner gleicht dem anderen. Trotz allem soll es nun ein psychologisches Modell geben, welches 5 Gemeinsamkeiten aufgedeckt, welche jeder Mensch haben soll.

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Erste Erkenntnisse in den 1930er-Jahren brachten den Durchbruch

Bereits in den 1930er-Jahren legten die beiden US-Amerikanischen Psychologen Gordon Allport und Henry Odbert ungefähr 18.000 verschiedene Begriffe fest, welche menschliche Charaktereigenschaften beschreiben sollen. Doch auf den zweiten Blick zeigte sich, dass diese Begriffe gar nicht so verschieden waren. Denn viele Einträge sind Synonyme voneinander. Das bedeutet im Klartext, dass viele Worte einfach dasselbe bedeuten, auch wenn sie vielleicht anders geschrieben werden.

Die beiden Forscher fingen daraufhin an, die entsprechenden Begriffe zu sammeln und entsprechend zu ordnen. Zudem fingen sie auch damit an, Charaktereigenschaften, welche in der Regel immer gemeinsam auftreten, zusammenzufassen.

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Mit dieser auf den ersten Blick eher unspektakulären Erkenntnis wurde relativ schnell klar, dass es doch bestimmte Parallelen zwischen den Menschen gibt und dass diese gar nicht so unterschiedlich sind. Tatsächlich entstand aus diesem Ansatz und den daraus gewonnenen Erkenntnissen die sogenannten Big Five. Diese 5 Charaktereigenschaften, welche wirklich jeder Mensch auf der Welt aufweisen soll, dienen heute noch vielen Psychologen als Hilfestellung für ihre Erforschung der menschlichen Persönlichkeiten.

Welche 5 Charaktereigenschaften sind bei jedem Mensch gleich? – Die großen Big Five

Um das Big Five System etwas besser zu verstehen, muss man die fünf Charaktereigenschaften jeweils als eine Art Skala sehen. Denn grundlegend treten diese bei jedem Menschen auf, doch bei manchen sind sie stärker und bei anderen eher weniger stark ausgeprägt. Anhand dieser Tatsache lässt sich der Charakter eines Menschen auf psychologischer Ebene besser untersuchen und erforschen.

Folgende Charaktereigenschaften stellen die Big Five dar:

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  • Extraversion: Eine starke Ausprägung bedeutet, dass die Person sehr extrovertiert ist und viel Wert auf soziale Kontakte legt. Eine weniger starke Ausprägung steht jedoch für das Gegenteil. Diese Menschen sind lieber für sich und möchten unabhängig von anderen Menschen sein.

  • Gewissenhaftigkeit: Eine starke Ausprägung dieser Eigenschaft heißt, dass die Person diszipliniert, zuverlässig und strukturiert ist. Chaotische und verplante Menschen hingegen weisen hier eher eine weniger starke Ausprägung dieser Charaktereigenschaft auf.

  • Neurotizismus: Eine starke Ausprägung dieser Charaktereigenschaft ist als besorgniserregend einzustufen. Denn in diesem Fall, neigt die Person zu psychischen Instabilität. Eine weniger starke Ausprägung steht stattdessen für eine emotionale Balance und einen ausgeglichenen Charakter.

  • Offenheit: Menschen, die als abenteuerlustig gelten und einen großen Drang haben, die Welt zu entdecken, besitzen, weisen hier eine sehr starke Ausprägung auf. Menschen, bei denen diese Charaktereigenschaft eher weniger stark ausgeprägt sind, gelten eher als konservativ und legen mehr Wert auf Stabilität und beständige Verhältnisse.

  • Verträglichkeit: Menschen die eine starke Ausprägung dieser Charaktereigenschaft besitzen, zählen zu den Optimisten. Sie sind immer auf der Suche nach Harmonie, besitzen ein gutes Herz und möchten, dass es allen Leuten gut geht. Menschen, bei denen diese Eigenschaft weniger stark ausgeprägt ist, zählen hingegen eher zu den streitsüchtigen, gefühlskalten und egoistischen Menschen.

Können Menschen sich ändern oder sind sie immer an ihren Charakter gebunden?

Mit den Big Five können Menschen also genau herausfinden, wie sich ihr Charakter am besten beschreiben lässt. Da stellt sich natürlich oft die Frage, warum man so ist, wie man ist. Hier spielen natürlich viele Faktoren mit hinein. Zum einen sind es die Gene, aber natürlich auch Erfahrungen und Erlebnisse aus der Kindheit formen den späteren Charakter eines Menschen.

Doch für viele Menschen ist nicht das Warum die wichtigste Frage, sondern eher, ob man seinen Charakter noch ändern kann? Denn viele Menschen dürften Angst bekommen, dass ihre Big Five Eigenschaften jetzt in Stein gemeißelt sind.

Doch hier gibt es gute Nachrichten, denn dem ist natürlich nicht so. Jeder Mensch verändert sich im Laufe seines Lebens und unterliegt immer einem stetigen Wandel. Diese Persönlichkeitsveränderung bekommen wir selbst oftmals gar nicht selbst mit. Doch bevor nun Panik aufkommen sollte, gibt es noch eine weitere gute Nachricht. Die Persönlichkeitsentwicklungen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens durchmacht, sind laut psychologischen Erkenntnissen immer in eine positive Richtung zu verstehen. Bisher schien es zumindest in den Forschungsergebnissen noch nicht vorgekommen zu sein, dass ein Mensch eine negative Entwicklung hinter sich hat.

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Es ist natürlich auch möglich, gezielt an sich und seinen Charaktereigenschaften zu arbeiten. Besonders das Big Five Modell kann dabei äußerst hilfreich sein. Denn wenn man den eigenen Charakter erst mal richtig analysiert und erkannt hat, dann fällt es auch deutlich leichter, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und an diesen zu arbeiten. Denn nur wer sich und seinen Charakter gut kennt, der kann auch entsprechende Verbesserungsmaßnahmen treffen.

Schlussendlich lässt sich also sagen, die Big Five sind in jedem Fall ein fester Punkt, welcher sich nicht ändern lässt. Jedoch ist die Ausprägung den verschiedenen Eigenschaften keineswegs ein unveränderlicher Wert. Hier können die Menschen an sich arbeiten und selbst entscheiden, in welche Richtung sie sich entwickeln möchten.

Bildnachweis: IR_Stone/istockphoto.com

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Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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