Hast du dich schon mal gefragt, wie du in Sekundenschnelle herausfinden kannst, ob jemand lügt? Stell dir vor, es gäbe einen einfachen Trick, der dir anhand kleiner Augenbewegungen die Wahrheit verrät. Die Dreiecks-Methode ist eine psychologische Technik, die genau das kann – Lügen entlarven, egal ob im Job oder im Alltag.
Was ist die Dreiecks-Methode?
Die Dreiecks-Methode konzentriert sich auf die Augenbewegungen, um Lügen zu erkennen. Sie beruht auf der Idee, dass unsere Augen sich automatisch in eine bestimmte Richtung bewegen, je nachdem, welche Art von Erinnerung wir abrufen. Wenn wir an etwas denken, folgt unser Blick oft unbewusst bestimmten Mustern, die verraten können, ob wir die Wahrheit sagen oder etwas erfinden.
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Mehr InformationenSo funktioniert die Dreiecks-Methode
Stell dir ein imaginäres Dreieck vor, das in der Luft vor der Person, mit der du sprichst, gezeichnet ist. Dieses Dreieck hat drei Hauptpunkte:
- Oben: Visuelle Vorstellung
- Links: Auditive Vorstellung
- Unten: Kinästhetische (körperliche) Vorstellung
1. Visuelle Vorstellung (Augen nach oben):
Wenn eine Person nach oben blickt, kann dies darauf hindeuten, dass sie visuelle Informationen abruft. Meistens dann, wenn sich die Person an ein Bild oder eine Szene erinnert, beispielsweise, wie eine Situation aussah oder welche Farben ein Objekt hatte.
2. Auditive Vorstellung (Augen zur Seite):
Wenn die Augen zur Seite wandern, könnte es sein, dass die Person sich an Töne oder Geräusche erinnert, etwa an ein Gespräch oder an ein schönes Lied. Hierbei werden akustische Erinnerungen oder Überlegungen abgerufen, die ebenfalls realitätsbezogen sein können.
3. Kinästhetische Vorstellung (Augen nach unten):
Wenn die Augen nach unten schauen, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Person möglicherweise auf ihre Gefühle oder körperlichen Empfindungen achtet. Es könnte darauf hindeuten, dass sie überlegt, wie sich etwas angefühlt hat oder welche emotionale Reaktion sie auf eine bestimmte Situation hatte.
Lügen erkennen mit der Dreiecks-Methode
Nun fragst du dich sicherlich: Wie hilft mir das, Lügen zu erkennen? Die Idee hinter der Dreiecks-Methode ist, dass Menschen dazu neigen, in spezifische Richtungen zu schauen, wenn sie die Wahrheit sagen und auf tatsächliche Erinnerungen zugreifen. Wenn jemand hingegen lügt, muss er oder sie eine falsche Erinnerung konstruieren. Dies könnte zu untypischen oder unnatürlichen Augenbewegungen führen.
Beispiel: Stelle dir vor, du fragst jemanden, ob er gestern wirklich zu Hause war, als er das Gegenteil behauptet hat. Wenn diese Person beim Beantworten der Frage ihre Augen nach oben links bewegt, könnte sie sich visuell daran erinnern, was sie tatsächlich getan hat. Dies wäre ein Zeichen, dass die Person wahrscheinlich die Wahrheit sagt.
Wenn jedoch die Augenbewegung nicht mit der Art der Frage übereinstimmt – beispielsweise wandern die Augen nach unten, obwohl es um eine visuelle Erinnerung geht – könnte dies darauf hinweisen, dass die Person die Geschichte gerade erfindet.
Schon gewusst: Wer lügt, soll besonders kreativ und intelligent sein, weil das Erfinden einer glaubwürdigen Lüge hohe kognitive Fähigkeiten erfordert. Das Gehirn muss gleichzeitig die Wahrheit unterdrücken, eine plausible Geschichte konstruieren und darauf achten, dass die Lüge logisch und konsistent bleibt.
Die Dreiecks-Methode hat ihre Grenzen
Aber Vorsicht, die Dreiecks-Methode ist nicht unfehlbar. Sie sollte niemals als alleinige Grundlage für die Schlussfolgerung oder Vorverurteilung verwendet werden, dass jemand lügt. Menschen sind individuell und haben Unterschiede in ihrer Art, Informationen abzurufen und auszudrücken. Zudem können auch Stress, Nervosität oder Angst ungewöhnliche Augenbewegungen hervorrufen, die nichts mit Lügen zu tun haben.
Auch kulturelle Unterschiede spielen eine Rolle: In manchen Kulturen ist es unhöflich oder unangenehm, direkt in die Augen des Gegenübers zu schauen, was die Interpretation erschweren kann. Außerdem können persönliche Eigenheiten oder neurologische Bedingungen die Augenbewegungsmuster einer Person beeinflussen.
Tipps zur Anwendung der Dreiecks-Methode
Wenn du die Dreiecks-Methode anwenden möchtest, achte darauf, dass du sie nicht isoliert betrachtest, sondern im Kontext anderer nonverbaler Signale und des Gesamtverhaltens der Person. Kombiniere sie mit dem Beobachten von Körpersprache, Mimik und Tonfall, um ein vollständigeres Bild zu erhalten.
Außerdem ist es hilfreich, die Methode zunächst in unverfänglichen Situationen zu üben, bevor du sie in wichtigeren Gesprächen anwendest. Beobachte die typischen Augenbewegungen einer Person, wenn sie über einfache, unverfängliche Dinge mit dir spricht spricht, bei denen du relativ sicher sein kannst, dass sie die Wahrheit sagt. Auf diese Weise kannst du ein gewisses Basisverhalten identifizieren und dann Abweichungen davon leichter erkennen.
Wer hats erfunden?
Die Dreiecks-Methode basiert auf allgemeinen Erkenntnissen der Neuro-Linguistischen Programmierung (NLP), die in den 1970er Jahren von Richard Bandler und John Grinder entwickelt wurde. NLP geht davon aus, dass Augenbewegungen wertvolle Hinweise darauf geben können, wie eine Person denkt und sich an Informationen erinnert.
Fazit: Ein mächtiges Werkzeug, richtig angewendet
Die Dreiecks-Methode ist ein faszinierendes Werkzeug, das uns einen Einblick in die Denkprozesse unseres Gegenübers geben kann. Sie bietet die Möglichkeit, Lügen aufzudecken, indem sie uns hilft, Unstimmigkeiten in der Art und Weise zu erkennen, wie Menschen Informationen abrufen. Doch wie bei jedem psychologischen Werkzeug gilt auch hier: Es erfordert Übung, Achtsamkeit und eine sensible Anwendung. Wer die Methode klug einsetzt, kann im Alltag und im Job möglicherweise das eine oder andere Mal schneller hinter die Fassade blicken.
Bild: Arbeits-ABC/Midjourney