Meetings gehören zum Arbeitsalltag dazu – das weiß jeder. Aber Steve Jobs sah Meetings kritisch, weil sie seiner Meinung nach wertvolle Zeit rauben, den Arbeitsfluss unterbrechen und die besten Ideen eher verhindern statt beflügeln.

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Doch Steve Jobs war kein Mensch, der nur Probleme benannte. Stattdessen entwickelte er einen radikal neuen Umgang mit Meetings. Sein Ansatz: weniger Sitzungen, mehr Fokus und klare Ergebnisse.

Warum Meetings oft Zeitverschwendung sind

Steve Jobs erkannte früh, was viele von uns täglich erleben: Meetings ziehen sich oft hin, ohne dass am Ende etwas Greifbares herauskommt. Teilnehmer sitzen zusammen, haben aber keine klare Vorstellung davon, was erreicht werden soll. Entscheidungen werden vertagt, Diskussionen drehen sich im Kreis, und die eigentliche Arbeit bleibt liegen.

Noch schlimmer fand Jobs, dass Meetings die Kreativität im Keim ersticken können. In großen Gruppen trauen sich viele schlichtweg nicht, ihre Ideen offen zu äußern – aus Angst vor Kritik oder kein Gehör zu finden. Das Ergebnis? Innovation bleibt auf der Strecke, und statt neuer Ideen gibt es nur noch mehr Konformität.

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Für Jobs war klar: Die besten Ideen entstehen nicht in Besprechungsräumen, sondern in Momenten tiefer Konzentration. Deshalb schlug er bereits 1986 bei NeXT meetingfreie Donnerstage vor – ein Tag ohne jegliche Meetings, um den Ingenieuren ungestörte Zeit für tiefes Arbeiten zu ermöglichen. Die Regel wurde zwar nicht langfristig etabliert, zeigt aber klar seine Haltung.

Zahlen, die zeigen, wie teuer Meetings wirklich sind

Es ist nicht nur eine gefühlte Wahrheit: Studien untermauern Jobs Kritik. Rund 70 Prozent der Führungskräfte empfinden Meetings als ineffizient. Viele klagen, dass sie durch ständige Besprechungen daran gehindert werden, ihre eigentliche Arbeit zu erledigen.

Ein weiteres Problem ist der Fokus. Nach einer Unterbrechung benötigen Mitarbeiter im Durchschnitt 23 Minuten, um wieder in den Arbeitsfluss zu kommen. Bei häufigen Unterbrechungen summiert sich das schnell auf mehrere Stunden pro Tag. Die Kosten sind enorm: Laut einer Doodle-Studie (The Doodle State of Meetings Report 2019) gehen allein in den USA jährlich rund 399 Milliarden Dollar durch ineffiziente Meetings verloren, weltweit sogar über 541 Milliarden Dollar.

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Wie Steve Jobs Meetings revolutionierte

Jobs wollte Meetings nicht komplett abschaffen, aber er wusste, dass sie dringend besser gestaltet werden mussten. Dafür setzte er klare Regeln:

  • Weniger Teilnehmer: Jobs war überzeugt, dass die besten Entscheidungen in kleinen Gruppen getroffen werden. Ein oft zitiertes Beispiel ist ein angebliches Dreier-Meeting mit der NASA – allerdings ist dieses konkrete Beispiel nicht belegbar. Dokumentiert ist jedoch seine Praxis, überflüssige Teilnehmende aus Meetings zu entfernen und die Gruppen bewusst klein zu halten.
  • Klare Verantwortlichkeiten: Jede Aufgabe hatte eine fest zugewiesene Person. Dieses „Directly Responsible Individual“ (DRI)-Prinzip sorgt bis heute bei Apple dafür, dass niemand die Verantwortung hin- und herschieben kann.
  • Ergebnisse statt Diskussionen: Jobs war überzeugt, dass ein Meeting nur dann sinnvoll ist, wenn am Ende konkrete Entscheidungen und Ergebnisse zustande kommen.
  • Kurz und präzise: Für Jobs zählte nicht die Länge eines Meetings, sondern die Effektivität. Eine explizite 30-Minuten-Grenze ist zwar oft zitiert, aber nicht belegt. Klar ist: Er schätzte schnelle, zielgerichtete Runden ohne Schnörkel.

Mit diesen einfachen Regeln schaffte er es, Besprechungen zu entschlacken und mehr Raum für produktive und wertschöpfende Arbeit zu schaffen.

Wie du Jobs Prinzipien in deinem Arbeitsalltag umsetzt

  • Hinterfrage jedes Meeting: Muss es wirklich sein? Oft reichen eine E-Mail oder ein kurzer Anruf aus, um Dinge sofort zu klären.
  • Setze ein klares Ziel: Was soll im Meeting erreicht werden? Ohne eine Agenda läuft es schnell ins Leere.
  • Schaffe geschützte Zeiten: Plane feste Zeitfenster ein, in denen keine Meetings erlaubt sind. Diese „Deep-Work-Zeiten“ helfen dir, dich ungestört auf wichtige Aufgaben zu konzentrieren.
  • Halte die Teilnehmerzahl klein: Lade nur die Personen ein, die wirklich etwas beitragen können. So bleibt die Diskussion fokussiert und produktiv.

Meetings effizienter gestalten – für mehr Kreativität und Fokus

Steve Jobs wusste, dass echte Innovation nur in einem Umfeld gedeihen kann, das Raum für konzentrierte Arbeit bietet. Gerade in Zeiten, in denen ein Termin den anderen jagt und Kommunikations-Overload herrscht, sind seine Prinzipien aktueller denn je.

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Auch andere Tech-Visionäre haben Jobs Ansätze übernommen. Elon Musk soll seine Mitarbeiter 2018 in einer internen Tesla-E-Mail dazu aufgefordert haben, Meetings sofort zu verlassen, wenn sie keinen Mehrwert mehr bieten. Jeff Bezos setzt angeblich bei Amazon auf narrative Memos, die vor Besprechungen gelesen werden müssen, um Diskussionen effizienter zu machen.

Jobs Haltung zeigt uns, dass Meetings Werkzeuge sein sollten – keine festen Rituale. Wer sie entschlackt und Freiräume für ungestörtes Arbeiten schafft, arbeitet nicht nur effizienter, sondern gibt auch kreativen Ideen den Raum, den sie brauchen, um sich zu entfalten.

 

 

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