213.286 Euro brutto im Jahr. So viel musste ein Vollzeitbeschäftigter 2024 mindestens verdienen, um offiziell zu den Top 1 % in Deutschland zu gehören. Das geht aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts hervor. In einer Zeit, in der über Wohlstand, Gerechtigkeit und Leistung debattiert wird wie selten zuvor, ist diese Zahl mehr als nur eine Statistik. Sie ist ein Spiegel: für die Ungleichheit im Land und für die Geschichten, die wir uns über Arbeit und Erfolg erzählen.

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99 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland bleiben unter dieser Grenze

Es klingt erst mal abstrakt: „Top 1 %“. Aber was bedeutet das konkret? Laut dem Statistischen Bundesamt lag der mittlere Bruttojahresverdienst (Media) in Deutschland 2024 bei 52.159 Euro. Genau in der Mitte. Die eine Hälfte der Vollzeitbeschäftigten verdient mehr, die andere weniger.

Doch die Einkommenselite? Die agiert im finanziellen Paralleluniversum. Mit einem Jahresbrutto von über 213.286 Euro gehört man zu den oberen 1 %, also zu jenen, die rund viermal so viel verdienen wie der Median. Das ist mehr als 17.700 Euro im Monat. Brutto, versteht sich, aber selbst nach Abzug bleibt ein Einkommen, von dem die Mehrheit nur träumt.

Wer verdient so viel?

Man denkt sofort an Vorstände, Chefärzte oder Partner in Großkanzleien – und ja, genau solche Positionen finden sich im oberen 1 % der angestellten Vollzeitbeschäftigten. Doch die Einkommenselite ist breiter, als viele denken: Auch leitende Angestellte in großen Unternehmen, hochspezialisierte Fachkräfte im Finanzsektor oder angestellte Geschäftsführer mittelständischer Firmen schaffen es über diese Schwelle.

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Wichtig: Selbstständige, Unternehmer oder Tech-Founder mit Kapitalerträgen und Firmenbeteiligungen sind in dieser Statistik nicht erfasstihre Einkommen können noch deutlich darüber liegen.

Doch was diese Gruppe auszeichnet, ist nicht nur das Einkommen, sondern die soziale Distanz. Denn der Unterschied zum Durchschnitt ist nicht linear, sondern explosiv: Während 90 % der Vollzeitbeschäftigten weniger als 97.680 Euro brutto verdienen, braucht es mehr als das Doppelte, um ins oberste Prozent zu rutschen.

Die Statistik zeigt: Geld ist nicht gerecht verteilt

Der Durchschnittsverdienst – also das arithmetische Mittel – lag 2024 bei 62.235 Euro. Klingt nach mehr? Klar. Aber das liegt einzig und allein daran, dass die Superverdiener ganz oben die Statistik nach oben reißen. Wer vom „Durchschnittseinkommen“ spricht, sitzt schnell einer Illusion auf.

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Zur Einordnung: Wer 42.700 Euro verdient, liegt bereits über 30 % der Vollzeitbeschäftigten. Wer 65.843 Euro verdient, gehört zu den Top 30 %. Und bei 77.105 Euro ist man bereits unter den besten 20 %. Die große Masse liegt also irgendwo dazwischen, weit entfernt vom 1-Prozent-Klub.

Warum das wichtig ist

Die Diskussion über „Reiche“ und „Gutverdiener“ ist oft emotional aufgeladen, aber selten faktenbasiert. Viele glauben, ein sechsstelliges Einkommen sei typisch für die oberen 10 %. Tatsächlich liegt diese Schwelle schon bei rund 97.680 Euro – und das oberste Prozent beginnt weit darüber.

Das ist nicht nur interessant für die immer wieder aufkeimenden Diskussionen um Steuern, Vermögensverteilung und soziale Gerechtigkeit. Es zeigt auch, wie enorm die Unterschiede in der Arbeitswelt sind, zwischen denen, die für 32.526 Euro oder weniger schuften, und jenen, die das Siebenfache kassieren.

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Karriere, Risiko, Glück: So landet man im Top 1 %

Wer ins Top 1 % will, braucht mehr als eine gute Ausbildung und einen sicheren Job: Es braucht strategische Karriereschritte, starke Kontakte und den nötigen Biss. Für alle anderen gilt: Hinsehen lohnt sich trotzdem. Nicht aus Neid, sondern um zu vestehen, wo man finanziell steht.

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Denn wer mit 80.000 Euro im Jahr glaubt, bereits zur finanziellen Elite zu gehören, darf sich durch die Statistik ruhig ein bisschen erden lassen. Die Luft da oben ist dünn, aber nicht unerreichbar. Vorausgesetzt, man weiß, worauf man sich einlässt.

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