Eine Absage vom Traumarbeitgeber ist enttäuschend, aber kein Grund, die Flinte gleich ins Korn zu werfen. Mit der richtigen Strategie und etwas Geduld kannst du dir eine zweite Chance sichern und vielleicht doch noch in deinem Traumunternehmen durchstarten. So klappt’s:

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1. Professionell auf die Jobabsage reagieren

Eine höfliche und durchdachte Reaktion auf eine Absage ist der erste Schritt, um im Gedächtnis der Personalverantwortlichen zu bleiben. Bedanke dich für die Gelegenheit, dich vorzustellen, und zeige, dass dein Interesse am Unternehmen weiterhin besteht. Dabei sollte dein Ton stets freundlich, positiv und konstruktiv sein – auch wenn die Enttäuschung verständlicherweise groß ist und Karriereträume „vorerst“ platzen.

Ein Beispiel: „Vielen Dank für Ihre Rückmeldung und die Chance, mich bei Ihnen vorzustellen. Auch wenn es diesmal nicht geklappt hat, bin ich weiterhin sehr von Ihrem Unternehmen und der ausgeschriebenen Position überzeugt. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich bei zukünftigen Stellenangeboten berücksichtigen.“

Eine solche Antwort zeigt deine Professionalität im Umgang mit der Absage und hält die Tür für zukünftige Möglichkeiten offen.

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2. Feedback einholen

Vermeintliche Niederlagen sind immer auch eine Gelegenheit, daraus zu lernen. Bitte höflich um Feedback zu deiner Bewerbung oder deinem Vorstellungsgespräch – so zeigst du nicht nur, dass du kritikfähig bist, sondern nutzt zudem die daraus gewonnenen Erkenntnisse, um deine nächsten Schritte strategisch zu optimieren.

Dein Frage könnte wie folgt lauten: „Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Könnten Sie mir einen kurzen Hinweis geben, wie ich meine Bewerbung oder meinen Auftritt im Gespräch verbessern könnte? Ihr Feedback wäre mir eine große Hilfe.“

Einige Unternehmen tun sich schwer damit ihre Absagen zu begründen, schließlich könnten die genannten Gründe ein Indiz für eine Diskriminierung darstellen. Eventuell tut es hierzu auch ein kurzes Telefonat. Auch wenn es keinen Hinweis geben sollte, bleibst du im Kopf.

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3. Wertvolle Beziehungen aufbauen

Netzwerke spielen eine entscheidende Rolle – auch bei der Jobsuche. Während man vor 20 Jahren noch massenhaft Visitenkarten austauschte, bleibt man heute über Plattformen wie Xing und LinkedIn in Kontakt. Vernetze dich mit relevanten Personen aus deiner Branche und/oder kommentiere Beiträge, die zu deinem Fachgebiet und den Interessen des Unternehmens passen.

Tipp: Vernetze dich nicht nur mit dem Unternehmen oder dessen Seite in den sozialen Medien, sondern auch direkt mit den Entscheidern, die dich interviewt haben, oder mit Personen in relevanten Positionen. Viele Führungskräfte und Recruiter teilen regelmäßig interessante Inhalte zu branchenspezifischen Themen, Projekten oder Trends – und sind oft deutlich sichtbarer als die Unternehmensseite selbst. Nutze diese Chance, um mit durchdachten, sinnvollen Kommentaren deine Expertise sichtbar zu machen.

Ein anregender Kommentar könnte wie folgt lauten: „Spannender Ansatz, wie [Unternehmensname] KI in der Fertigung einsetzt. Ich habe ähnliche Entwicklungen in [deinem Bereich] beobachtet und finde, dass die Integration solcher Technologien besonders in [konkretem Szenario] großes Potenzial hat.“

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… hinterlässt einen bleibenden Eindruck und zeigt, dass du nicht nur die Branche verstehst, sondern auch interessiert und fachlich fundiert bist. Wichtig dabei: Kommentiere immer sinnvoll. Belanglosigkeiten bewirken eher das Gegenteil.

Warum das funktioniert: Sinnvolle Kommentare und Interaktionen bleiben im Gedächtnis – vor allem bei Personen, die den Austausch mit Experten anregen. So positionierst du dich indirekt als potenzieller Kandidat für künftige Jobangebote, ohne gar aufdringlich zu wirken. Es kann sogar dazu führen, dass man dich für eine neue Stelle im Unternehmen kontaktiert, bevor diese öffentlich ausgeschrieben wird. Und zu guter Letzt stärkst du damit deinen Personal Brand – unverzichtbar in der heutigen Selbstvermarktungs-Ära, in der Präsenz und Sichtbarkeit wichtige Eckpfeiler für den Karriereerfolg sind. Denn nur, wer sichtbar ist, wird wahrgenommen. 

4. Die eigene Position realistisch bewerten

Es lohnt sich, die Absage als Anlass zu nehmen, die eigene Bewerbung kritisch zu hinterfragen: War die Position wirklich passend zu deinen Erfahrungen und deinem Skill-Level?

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Neben der Lebensplanung spielen bei der Wahl des Arbeitgebers oft auch Faktoren wie Gehalt und Zusatzleistungen eine Rolle. Großkonzerne bieten häufig höhere Gehälter und Zusatzleistungen wie unbefristete Arbeitsverträge, Firmenwagen oder Erfolgsprämien – ein starker Anreiz für viele Bewerber. Gleichzeitig zeigen sogenannte Hidden Champions, also erfolgreiche Mittelständler, dass auch kleinere Firmen attraktive Optionen bieten. Sie überzeugen durch flache Hierarchien, familiäre Arbeitsatmosphäre und oft spannende Aufgaben im internationalen Kontext.

Nutze die Absage, um noch einmal genau in dich hineinzuschauen: Was ist mir wirklich wichtig, und wie kann ich meine Stärken für den nächsten Schritt noch besser herausstellen? Eine Prioritätenliste kann dir helfen, deine Gedanken zu visualisieren.

5. Weiterbildung und Entwicklung zeigen

Eine Absage muss in keiner Sackgasse enden, sondern kann ein starker Ansporn sein, sich weiterzuentwickeln. Nutze die Zeit bis zum erneuten Versuch, um Kurse zu belegen, neue Skills zu erlernen oder praktische Erfahrungen mit zusätzlichem Wissen zu anzureichern. Zeige, dass du motiviert bist, an dir zu arbeiten, und bring dies bei einer erneuten Bewerbung aktiv ein.

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Beispiel: „Seit unserem letzten Kontakt habe ich meine Kenntnisse im Bereich Projektmanagement durch einen Kurs erweitert und praktische Erfahrungen gesammelt, um den Anforderungen Ihrer Position noch besser gerecht zu werden.“

6. Eine erneute Bewerbung strategisch planen

Wenn das Unternehmen erneut eine Stelle ausschreibt, die dich interessiert, solltest du dich nicht scheuen, dich wieder zu bewerben. Achte dabei darauf, deine Bewerbung an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen und deine Weiterentwicklungen klar herauszustellen.

Tipp: Verweise in deinem Anschreiben darauf, dass du bereits Einblicke ins Unternehmen gewonnen hast und dich durch gezielte Maßnahmen auf eine zukünftige Zusammenarbeit vorbereitet hast. Damit sendest du ein starkes Signal, dass du ernsthaft an der Stelle interessiert bist und aus der ersten Absage gelernt hast.

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Laut einer Studie der Universität Bamberg, basierend auf den Recruiting Trends 2017, versenden Kandidaten durchschnittlich 25 Bewerbungen, um ein Jobangebot zu erhalten. Dabei zeigen die Ergebnisse:

30 % der Bewerber benötigen nur bis zu fünf Bewerbungen.
47,2 % der Bewerber versenden zwischen sechs und 25 Bewerbungen.
12,1 % der Bewerber müssen sogar 26 bis 50 Bewerbungen schreiben.
10 % der Bewerber versenden mehr als 50 Bewerbungen, um eine Stelle zu bekommen.

Das zeigt doch: Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen sind wichtige Erfolgsfaktoren auf dem Weg zum Traumjob.
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