Die Altersrente ist für viele Menschen der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Doch immer mehr Rentnerinnen und Rentner in Deutschland entscheiden sich dafür, auch nach Erreichen des Rentenalters weiterhin zu arbeiten. Doch wie viel Geld dürfen Rentner eigentlich hinzuverdienen und welche Regeln gelten?

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Neue Regelungen für den Hinzuverdienst ab 2023

Seit dem 1. Januar 2023 können Frührentner beliebig viel in ihrem Nebenjob hinzuverdienen, ohne eine Rentenkürzung befürchten zu müssen. Diese Änderung folgt einem Beschluss des Bundeskabinetts aus dem Jahr 2022. Für reguläre Altersrenten wurde die bisherige Hinzuverdienstgrenze von 6.300 Euro pro Jahr aufgehoben. Dies ermöglicht Rentnern, unbegrenzt Geld dazuzuverdienen, ohne dass ihre Rente gekürzt wird.

Hinzuverdienstgrenzen bei Erwerbsminderungsrenten 2024

Für Rentnerinnen und Rentner, die eine Erwerbsminderungsrente beziehen, gelten weiterhin Hinzuverdienstgrenzen. Ab 2024 beträgt die Grenze für volle Erwerbsminderungsrenten 18.558,75 Euro und für teilweise Erwerbsminderung 37.117,50 Euro jährlich.

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Achtung: Zu beachten ist, dass die ausgeübte Tätigkeit das festgestellte Leistungsvermögen nicht überschreiten darf. Der Anspruch auf die Rente könnte sonst trotz Einhaltung der Hinzuverdienstgrenzen entfallen.

In den Hinzuverdienst fließen Löhne, Gewinne und auch Vorruhestandsgelder ein. Auch Krankengeld, Verletztenrente oder Übergangsgelder aus der gesetzlichen Unfallversicherung können als zusätzliche Einkünfte angerechnet werden. Diese Regelungen stellen sicher, dass die Erwerbsminderungsrente ihre unterstützende Funktion beibehält, während sie den Rentnern gleichzeitig gewisse finanzielle Flexibilität bietet.

Hinzuverdienstgrenze bei Hinterbliebenenrenten

Bezieher von Witwenrenten müssen bestimmte Einkommensgrenzen beachten. Der Freibetrag für zusätzliche Einnahmen liegt bis Juni 2024 bei 950,93 Euro in den westlichen Bundesländern und bei 937,73 Euro in den östlichen Bundesländern Deutschlands. Zu den Einkünften, die bei der Hinterbliebenenrente berücksichtigt werden, gehören nicht nur Löhne, sondern auch Gewinne aus selbstständiger Tätigkeit, Einkünfte aus Gewerbebetrieben sowie aus der Land- und Forstwirtschaft. Zusätzlich werden Krankengeld, Altersrenten, Betriebsrenten, Zusatzrenten und Einkünfte aus Vermögen, wie Zinsen oder Mieteinnahmen, einbezogen.

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Diese verschiedenen Einkommensarten werden mit Prozentsätzen zwischen 13 und 40 Prozent auf das fiktive Nettoeinkommen angerechnet. Übersteigt dieses Nettoeinkommen den festgelegten Freibetrag, wird der überschüssige Betrag mit 40 Prozent auf die Witwenrente angerechnet. Diese Regelung dient dazu, die finanzielle Unterstützung durch die Witwenrente zu gewährleisten, während sie gleichzeitig eine gewisse Flexibilität für zusätzliche Einkünfte bietet.

Tipps für Rentner, die Geld im Alter hinzuverdienen möchten

Für Rentner, die darüber nachdenken, im Rentenalter zu arbeiten und sich Geld dazuverdienen möchten, gibt es einiges zu beachten:

  1. Informieren Sie sich über die individuellen Hinzuverdienstgrenzen und stellen Sie sicher, dass Ihre Tätigkeit in diesem Rahmen liegt.
  2. Planen Sie Ihren Hinzuverdienst sorgfältig und berücksichtigen Sie dabei mögliche Auswirkungen auf Ihre Rente und andere Sozialleistungen.
  3. Informieren Sie die Rentenversicherung über Ihre Erwerbstätigkeit und den Hinzuverdienst, um mögliche Probleme zu vermeiden.
  4. Nutzen Sie die Vorteile der Arbeit im Rentenalter, wie finanzielle Sicherheit, soziale Einbindung und persönliche Weiterentwicklung.
  5. Berücksichtigen Sie Ihre individuellen Fähigkeiten, Ihre Leistungsfähigkeit, Ihre Interessen und Präferenzen bei der Wahl einer Tätigkeit im Rentenalter.

Arbeiten während der Rente: Eine attraktive und oft notwendige Option

Im Rentenalter zu arbeiten und damit ein zusätzliches Einkommen zu generieren, ist für viele Rentnerinnen und Rentner in Deutschland eine attraktive und aktuell leider auch notwendige Option. Die Aufhebung der Hinzuverdienstgrenzen ab 2023 ermöglicht es einigen Rentnern, unbegrenzt Geld hinzuverdienen zu können, ohne dass ihre Rente gekürzt wird. Allerdings sollten Rentner die spezifischen Hinzuverdienstgrenzen beachten, insbesondere wenn sie eine Erwerbsminderungsrente beziehen.

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Eine sorgfältige Planung des Hinzuverdienstes und die Einhaltung der Bedingungen der Rentenversicherung sind entscheidend, um mögliche Probleme zu vermeiden und den Anspruch auf die Rente zu wahren. Durch die Arbeit im Rentenalter können Rentner finanzielle Sicherheit aufbauen, soziale Kontakte pflegen und persönliche Weiterentwicklung genießen.

Bild: Image by Alexa/Pixabay

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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