Hobbys sagen mehr über dich aus, als du denkst. Sie verraten, wie du tickst, welche Soft Skills du mitbringst und ob du ins Unternehmen passt. Doch Vorsicht: Nicht jedes Hobby hinterlässt einen positiven Eindruck. Manche Freizeitaktivitäten solltest du im Vorstellungsgespräch lieber für dich behalten. Welche das sind – und welche dir sogar Pluspunkte bringen – erfährst du hier.
Warum fragen Arbeitgeber nach Hobbys?
Auf den ersten Blick scheint die Frage nach den Hobbys relativ harmlos. Doch dahinter steckt oft mehr. Unternehmen achten gezielt darauf, ob deine Freizeitaktivitäten etwas über deine Persönlichkeit und deine Arbeitsweise verraten.
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Soft Skills erkennen
Hobbys sind ein Spiegel deiner Stärken. Wer im Verein Fußball spielt, zeigt Teamfähigkeit. Marathonläufer bringen Durchhaltevermögen mit. Musiker oder Künstler haben oft ein hohes Maß an Kreativität. Diese Eigenschaften sind für viele Berufe entscheidend. -
Stressbewältigung und Work-Life-Balance
Arbeitgeber legen zunehmend Wert darauf, dass ihre Mitarbeiter nicht nur leistungsfähig, sondern auch ausgeglichen sind. Sportliche oder kreative Hobbys können zeigen, dass du weißt, wie du Stress reduzierst und dich selbst motivierst. -
Passt du zur Unternehmenskultur?
Jedes Unternehmen hat seine eigene Kultur. In einem jungen Start-up könnten Outdoor-Sportarten oder Gaming gut ankommen, während in einem konservativen Unternehmen klassischere Hobbys wie Lesen oder Schach geschätzt werden.
Die Antwort auf diese scheinbar banale Frage kann also entscheidend dafür sein, wie du wahrgenommen wirst – und ob du ins Team passt.
Diese Hobbys machen einen guten Eindruck
Natürlich solltest du in erster Linie ehrlich und authentisch bleiben. Aber wenn du mehrere Interessen hast, lohnt es sich, nur die zu nennen, die dir Pluspunkte bringen.
1. Sportliche Aktivitäten – Disziplin und Teamgeist
Ob Teamsport oder Einzelsport – sportliche Hobbys zeigen wertvolle Eigenschaften:
- Mannschaftssportarten wie Fußball, Volleyball oder Basketball stehen für Teamfähigkeit und Kooperationsfähigkeit.
- Einzelsportarten wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen signalisieren Disziplin und Durchhaltevermögen.
- Kampfsportarten wie Judo oder Karate können für Konzentration und mentale Stärke stehen.
Ein Bewerber, der regelmäßig an Marathonläufen teilnimmt, beweist nicht nur körperliche Fitness, sondern auch, dass er Ziele konsequent und selbständig verfolgt und Herausforderungen nicht scheut – eine Eigenschaft, die in vielen Berufen gefragt ist.
2. Kreative Hobbys – Innovationskraft und Problemlösungskompetenz
Unternehmen schätzen Mitarbeiter, die über den Tellerrand hinausschauen. Kreative Hobbys zeigen, dass du Ideen entwickelst und Dinge aus verschiedenen Perspektiven betrachten kannst.
- Malen, Schreiben oder Fotografieren stehen für eine ausgeprägte Vorstellungskraft und Detailverliebtheit.
- Musizieren zeugt von Geduld, Präzision und oft auch von Teamfähigkeit (wenn du in einer Band spielst).
- Programmieren oder Grafikdesign als Hobby kann für IT- oder Marketing-Jobs relevant sein.
Besonders wertvoll sind kreative Hobbys in Berufen, in denen Innovationskraft und neue Lösungsansätze gefragt sind.
3. Ehrenamt und soziale Tätigkeiten – Verantwortung und Empathie
Wenn du dich in deiner Freizeit sozial engagierst, kann das ein starkes Signal für deine Werte und deine Soft Skills sein.
- Mitarbeit in einer Hilfsorganisation oder einem Sportverein zeigen Einsatz für andere Menschen und Verantwortungsbewusstsein.
- Freiwillige Tätigkeiten wie Nachhilfeunterricht oder Mentoring beweisen Kommunikationsfähigkeit.
- Die Arbeit mit Kindern, Senioren oder Geflüchteten zeugt von Empathie und sozialer Kompetenz.
Viele Arbeitgeber schätzen solche Eigenschaften, da sie auf eine positive Teamdynamik und eine hohe soziale Intelligenz hindeuten.
Welche Hobbys solltest du lieber nicht nennen?
So manche Freizeitbeschäftigung kann im Vorstellungsgespräch eher nach hinten losgehen. Das bedeutet nicht, dass du dich für deine Hobbys schämen musst – aber du solltest dir bewusst sein, welche Reaktionen sie auslösen können.
1. Gefährliche oder extreme Sportarten
Falls du in deiner Freizeit gerne Fallschirmspringen oder Freeclimbing betreibst, mag das aufregend klingen – aber nicht jeder Arbeitgeber wird darüber begeistert sein. Man könnte sich darüber Gedanken machen, wie oft du dich verletzen könntest und somit wegen Arbeitsunfähigkeit ausfällst.
2. Kontroverse oder polarisierende Hobbys
- Politische oder religiöse Aktivitäten können heikle Diskussionen auslösen.
- Glücksspiel oder Poker können den Eindruck erwecken, dass du sehr risikofreudig bist.
- Exzessives Gaming: Bist du zu Hause nur am Zocken und hast keine weiteren sozialen Kontakte als Teammates in Call of Duty oder Fortnite? Falls du gerne Videospiele spielst, kannst du es positiver formulieren: „Ich interessiere mich für Strategiespiele, weil sie analytisches Denken und schnelle Entscheidungsfindung fördern.“
3. Hobbys, die zu wenig über dich aussagen
Netflix, Social Media oder „Chillen“ sind vielleicht entspannend, aber sie transportieren keine besonderen Kompetenzen. Falls du Serien und Filme liebst, kannst du es geschickter ausdrücken:
„Ich interessiere mich für Storytelling und analysiere gerne Drehbücher – das hilft mir, kreative Ideen in meiner Arbeit zu entwickeln.“
4. Übermäßig zeitintensive Hobbys
Wenn du sagst, dass du jede freie Minute mit deinem Hobby verbringst, könnte das die Befürchtung wecken, dass du wenig Zeit für den Job hast.
So beantwortest du die Frage nach deinen Hobbys richtig
Damit deine Antwort überzeugt, solltest du dich an drei Regeln halten:
1. Bleib authentisch, aber überlegt
Es bringt nichts, Hobbys zu erfinden, nur um gut dazustehen. Personaler merken schnell, wenn du dich verstellst. Wenn du aber mehrere Interessen hast, wähle die aus, die deine Stärken am besten widerspiegeln.
2. Betone den Mehrwert
Erkläre nicht nur, was du gerne tust, sondern auch, warum es dich weiterbringt.
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NO: „Ich lese gerne.“
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YES: „Ich lese gerne Fachbücher über Psychologie und Kommunikation – das hilft mir, Menschen besser zu verstehen.“
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NO: „Ich mache Sport.“
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YES: „Ich trainiere regelmäßig für Langstreckenläufe – das stärkt meine Disziplin und mein Durchhaltevermögen.“
3. Sei vorbereitet auf Rückfragen
Wenn du ein außergewöhnliches Hobby nennst, sei darauf vorbereitet, mehr darüber zu erzählen. Dein Gesprächspartner könnte interessiert nachfragen – nutze diese Gelegenheit, um deine Fähigkeiten positiv herauszustellen.
Hobbys als Karriere-Booster nutzen
Die Frage nach deinen Hobbys im Vorstellungsgespräch kann deine Chancen auf den Job entscheidend verbessern. Nutze sie strategisch, um deine Stärken zu unterstreichen und zu zeigen, dass du nicht nur fachlich, sondern auch menschlich zum Unternehmen passt.