Ein neuer Beruf ohne klassische Ausbildung? Ein Quereinstieg kann die Chance sein, noch einmal ganz neu durchzustarten. Doch wo gibt es Möglichkeiten, welche Voraussetzungen braucht es – und lohnt sich der Wechsel wirklich? Ein Überblick über Chancen, Hürden und die besten Strategien für Quereinsteiger.
Inhalt:
1. Was bedeutet Quereinstieg?
2. Fragen vor dem Wechsel
3. Berufe für Quereinsteiger
4. Quereinsteiger-Jobs finden
5. Voraussetzungen für einen Quereinstieg
6. Herausforderungen für Quereinsteiger
7. Bewerbung schreiben für Quereinstieg
8. Weiterbildungen für Quereinsteiger
9. Gehalt: Wie viel verdienen Quereinsteiger?
10. Ist ein Quereinstieg sinnvoll?
11. Wie der Quereinstieg gelingt
Definition: Was bedeutet Quereinstieg?
Ein Quereinstieg bedeutet, in ein neues Berufsfeld zu wechseln, ohne den typischen Ausbildungsweg durchzulaufen. Statt eines klassischen Studiums oder einer Lehre zählen hier übertragbare Fähigkeiten, Berufserfahrung aus anderen Bereichen und eine hohe Lernbereitschaft. Viele Branchen stehen Quereinsteigern offen – besonders dort, wo Fachkräfte fehlen oder Soft Skills wichtiger sind als Fachwissen.
Quereinstieg: Die richtigen Fragen vor dem Wechsel
Ein neuer Beruf ohne klassische Ausbildung? Kann funktionieren – doch bevor du die erste Bewerbung schreibst, lohnt es sich, ein paar entscheidende Fragen zu klären.
1. Warum will ich wechseln?
Geht es um echte Begeisterung oder nur darum, dem alten Job zu entkommen? Ist die neue Branche eine langfristige Perspektive oder nur eine spontane Idee?
2. Welche Fähigkeiten bringe ich mit?
Soft Skills wie Kommunikation, Organisation oder analytisches Denken sind oft wichtiger als Fachwissen. Falls dir etwas fehlt – lässt es sich durch Kurse oder Weiterbildungen ergänzen?
3. Wo habe ich realistische Chancen?
IT, Vertrieb, Bildung oder Pflege – manche Branchen sind offener für Quereinsteiger als andere. Welche Qualifikationen sind nötig, und wie kannst du sie erwerben?
4. Was bedeutet der Wechsel finanziell?
Quereinsteiger starten oft mit einem geringeren Gehalt oder in niedrigeren Positionen. Ist das für dich machbar? Wie lange kannst du eine Übergangszeit finanziell überbrücken?
5. Wie bewerbe ich mich richtig?
Das Anschreiben muss deine Motivation erklären und zeigen, wie deine bisherigen Erfahrungen nützlich sind. Der Lebenslauf sollte relevante Fähigkeiten betonen – auch wenn sie aus einer anderen Branche stammen.
Ein Quereinstieg ist kein Sprung ins Ungewisse, sondern eine strategische Entscheidung. Wer sich gut vorbereitet, kann den Wechsel erfolgreich meistern.
Welche Berufe eignen sich für Quereinsteiger?
Manche Branchen trifft der Fachkräftemangel besonders hart. Hier gibt es reichlich Jobs für Quereinsteiger:
- IT & Softwareentwicklung – Programmieren lässt sich auch durch Bootcamps oder Autodidaktik erlernen.
- Vertrieb & Kundenberatung – Kommunikationstalent zählt mehr als ein spezifischer Abschluss.
- Pflege & Gesundheitswesen – Mit Weiterbildungen oder Umschulungen sind viele Wege möglich.
- Bildung & Erziehung – Lehrkräfte im Seiteneinstieg werden in vielen Bundesländern gesucht.
- Marketing & Medien – Kreative Berufe setzen oft mehr auf Talent und Erfahrung als auf klassische Abschlüsse.
Analysiere deine eigenen Stärken und suche gezielt nach Berufen, in denen sie gefragt sind.
Wie finde ich einen Quereinsteiger-Job?
Die Jobsuche als Quereinsteiger erfordert Strategie. Jobportale wie Indeed, StepStone oder Monster bieten eigene Kategorien für Quereinsteiger. Auch Netzwerken kann Türen öffnen – sei es über LinkedIn, Branchenevents oder persönliche Kontakte. Ein Blick auf Branchen mit Fachkräftemangel lohnt sich besonders. Hier sind Arbeitgeber oft bereit, Bewerbern ohne klassischen Werdegang eine Chance zu geben.
Welche Voraussetzungen brauche ich für einen Quereinstieg?
Ein Quereinstieg setzt keine spezielle Ausbildung voraus – aber einige Dinge solltest du mitbringen:
- Lernbereitschaft – Wer Neues wagt, muss offen für Weiterbildungen sein.
- Flexibilität – Oft startet man nicht direkt auf dem Wunschlevel, sondern arbeitet sich hoch.
- Branchenkenntnisse – Ein Grundverständnis des neuen Berufsfeldes hilft, sich schneller einzuarbeiten.
- Übertragbare Fähigkeiten – Soft Skills wie Kommunikationsstärke, Organisationstalent oder analytisches Denken sind oft entscheidender als Fachwissen. So machst du sie greifbar
- Kommunikationsstark: Kunden verstehen, Lösungen finden, selbst in heiklen Situationen den richtigen Ton treffen – genau das macht einen guten Kundenberater aus. Perfekt für Vertrieb oder Kundenbetreuung.
- Organisiert: Projekte planen, Deadlines halten, den Überblick behalten – als Projektmanagerin Alltag. In jedem Job, der Struktur braucht, eine gefragte Fähigkeit.
- Analytisch denken: Daten auswerten, Muster erkennen, fundierte Entscheidungen treffen – wer das kann, punktet in IT, Marketing oder Controlling.
In manchen Bereichen sind zusätzlich zertifizierte Weiterbildungen oder Umschulungen nötig.
Quereinstieg: Die größten Hürden – und wie du sie meisterst
Ein Berufswechsel ohne klassische Ausbildung? Möglich, aber selten einfach. Ein Quereinstieg erfordert nicht nur Mut, sondern auch Strategie. Wer sich gut vorbereitet, kann die größten Herausforderungen souverän meistern.
Fehlende Fachkenntnisse
Ohne Ausbildung oder jahrelange Erfahrung muss Wissen oft selbst erworben werden. Weiterbildungen, Online-Kurse oder Mentoring-Programme können helfen, Fachlücken zu schließen. Entscheidend ist, schnell ins Tun zu kommen – Theorie allein reicht nicht.
Einstieg auf niedrigerem Niveau
Nicht jeder Quereinsteiger startet auf dem gewünschten Level. Manchmal bedeutet der Wechsel ein niedrigeres Gehalt oder eine Einstiegsposition. Wer flexibel bleibt und sich im Job beweist, kann sich jedoch schnell hocharbeiten.
Die Bewerbung als Herausforderung
Viele Unternehmen suchen nach geradlinigen Lebensläufen. Umso wichtiger ist es, im Anschreiben zu zeigen, warum der Wechsel logisch ist. Übertragbare Fähigkeiten aus dem bisherigen Beruf, nachweisbare Erfolge und gezielte Weiterbildungen machen eine Bewerbung überzeugend.
Skepsis von Arbeitgebern
Nicht jeder Personaler sieht Quereinsteiger als Chance – noch nicht. Wer aktiv netzwerkt, in seinem Wunschbereich präsent ist und Eigeninitiative zeigt, kann diese Hürde umgehen – oft zählt ein persönlicher Kontakt mehr als eine formale Qualifikation.
Eine steile Lernkurve
Neue Abläufe, neue Begriffe, neue Herausforderungen – ein Quereinstieg bedeutet immer intensives Lernen. Die besten Chancen haben diejenigen, die bereit sind, sich schnell einzuarbeiten und offen für neue Perspektiven bleiben.
Mangelnde Berufserfahrung
Eine der größten Herausforderungen für Quereinsteiger ist der Mangel an Berufserfahrung in der neuen Branche. Um diese Lücke zu schließen, kann es hilfreich sein, Praktika zu absolvieren oder sich ehrenamtlich zu engagieren. Auch Weiterbildungen und Zertifizierungen können die Chancen auf eine Stelle erhöhen. Ein Quereinstieg ist kein leichter Weg, aber eine echte Chance.
Wie schreibe ich eine Bewerbung als Quereinsteiger?
Ein Quereinstieg ist kein Plan B, sondern eine Entscheidung. Eine, die zeigt, dass du bereit bist, neue Wege zu gehen. Doch ohne den klassischen Karriereweg musst du umso überzeugender darlegen, warum du genau der oder die Richtige für den Job bist.
Im Anschreiben geht es nicht darum, fehlende Erfahrung zu entschuldigen, sondern zu zeigen, was du mitbringst. Statt „Ich habe keine Erfahrung, aber…“ lieber direkt auf den Punkt kommen: Kommunikationsgeschick, analytisches Denken, Organisationstalent – viele Fähigkeiten sind übertragbar. Entscheidend ist, dass du die Verbindung zwischen deiner bisherigen Erfahrung und der neuen Branche herstellst. Kurz, klar, selbstbewusst.
Der Lebenslauf darf kein bloßes Aneinanderreihen von Stationen sein. Die Frage ist: Welche deiner bisherigen Aufgaben lassen sich auf den neuen Job übertragen? Vielleicht hast du noch nie im Marketing gearbeitet, aber als Kundenberater gelernt, Menschen zu überzeugen. Oder du hast noch nie programmiert, aber immer schon analytisch gedacht. Ergänze Weiterbildungen, betone Soft Skills und mach deutlich, dass du genau weißt, warum du für den neuen Job geeignet bist.
Was du unbedingt vermeiden solltest: Entschuldigungen, Belanglosigkeiten, Unsicherheiten. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich geeignet bin…“ hat in einer Bewerbung nichts verloren. Denn wenn du selbst zweifelst, warum sollte dein potenzieller Arbeitgeber dich dann einstellen?
Ein Quereinstieg ist kein Zufall, sondern eine Strategie. Wer seine Stärken kennt und sie selbstbewusst vermittelt, wird nicht lange Quereinsteiger bleiben – sondern einfach ankommen.
Welche Weiterbildungen gibt es für Quereinsteiger?
Ein Quereinstieg ist oft mit einer Lernkurve verbunden. Zum Glück gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich fit für den neuen Job zu machen:
- Online-Kurse & Zertifikate – Plattformen wie ILS, Haufe Akademie, LinkedIn Learning bieten flexible Weiterbildungen.
- IHK-Zertifikate – Viele Industrie- und Handelskammern bieten praxisnahe Weiterbildungen für Quereinsteiger an.
- Bootcamps – Besonders in der IT sind kompakte Programme eine gute Möglichkeit, schnell Know-how aufzubauen.
- Berufsbegleitende Fortbildungen – Ideal für alle, die sich neben dem aktuellen Job auf den Wechsel vorbereiten wollen.
Eine gezielte Weiterbildung kann nicht nur Fachwissen vermitteln, sondern auch die Chancen im Bewerbungsprozess deutlich erhöhen.
Gehalt: Wie viel verdienen Quereinsteiger?
Das Gehalt von Quereinsteigern variiert erheblich und hängt von Faktoren wie Branche, Region, Unternehmensgröße und individuellen Qualifikationen ab. Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit können die Gehälter je nach Beruf und Region stark schwanken.
Hier ein grober Überblick über einige Branchen:
- IT & Technik: Einstiegsgehälter für Quereinsteiger liegen zwischen 40.000 und 60.000?€ pro Jahr, abhängig von Qualifikation und Unternehmen.
- Vertrieb & Kundenbetreuung: Jahresgehälter bewegen sich zwischen 35.000 und 50.000?€, oft ergänzt durch Provisionen.
- Pflege & Gesundheit: Gehälter variieren zwischen 30.000 und 45.000?€, mit der Möglichkeit, durch Weiterbildungen höhere Gehälter zu erzielen.
- Bildung & Erziehung: Jahresgehälter liegen zwischen 35.000 und 50.000?€, abhängig von Bundesland und Schulform.
- Marketing & Medien: Einstiegsgehälter für Quereinsteiger betragen zwischen 30.000 und 50.000?€, mit Potenzial für höhere Gehälter durch Spezialisierung.
Diese Angaben sind Durchschnittswerte und können je nach individuellen Umständen variieren. Ein Branchenvergleich hilft, realistische Erwartungen zu setzen.
Ist ein Quereinstieg sinnvoll?
Ein Quereinstieg kann sich lohnen – wenn er gut geplant ist. Vorteile sind die Möglichkeit, die eigene Karriere neu auszurichten, mehr Zufriedenheit zu finden und vielleicht sogar bessere Gehaltsaussichten zu haben. Nachteile können ein niedrigeres Einstiegsgehalt, fehlende Erfahrung im neuen Bereich und längere Einarbeitungszeiten sein.
Wer sich unsicher ist, sollte sich vorab mit Menschen austauschen, die den Wechsel bereits geschafft haben – und realistisch abwägen, ob der neue Beruf langfristig passt.
Wie gelingt der Quereinstieg?
Ein erfolgreicher Quereinstieg braucht eine Strategie:
- Branche recherchieren – Welche Anforderungen gibt es? Welche Chancen bietet sie?
- Netzwerk aufbauen – LinkedIn, Messen, Fachgruppen: Kontakte helfen beim Einstieg.
- Weiterbildung nutzen – Ein Zertifikat oder Kurs kann Türen öffnen.
- Bewerbung optimieren – Zeige, warum du mit deinen bisherigen Erfahrungen wertvoll bist.
- Dranbleiben – Nicht jede Bewerbung klappt sofort. Wer flexibel bleibt, erhöht seine Chancen.
Neustart mit Potenzial
Ein Quereinstieg ist kein leichter Weg – aber er kann sich lohnen. Wer bereit ist, sich einzuarbeiten, weiterzubilden und gezielt nach Chancen zu suchen, kann sich eine völlig neue Karriere aufbauen. Der Schlüssel zum Erfolg? Mut, Lernbereitschaft und eine überzeugende Bewerbung.