„Na, wie war die Anfahrt? Ganz schön kalt heute, oder?“ Wenn das der Einstieg in ein Gespräch ist, weißt du: Hier wird’s zäh. Small Talk im Job ist oft eine frostige Pflichtübung. Wetter, Verkehr, Kantinenessen. Nett gemeint, aber komplett belanglos und langweilig. Dabei wäre es so einfach, aus solchen Gesprächen echte Verbindungen entstehen zu lassen.
Warum reden wir über das Wetter?
Small Talk hat einen Zweck: Er soll Beziehungen anbahnen, Brücken bauen, Vertrauen schaffen. Aber weil wir im Berufsalltag gelernt haben, bloß nicht zu viel von uns zu zeigen, verkriechen wir uns in Floskeln. Lieber oberflächlich als auffällig. Lieber sicher als ehrlich. Authentizität? Fehlanzeige. Und mal ehrlich – manchmal wissen wir einfach nicht, was wir sagen sollen.
Der Trick: Statt Was? lieber Warum?
Die goldene Regel für besseren Small Talk im Job lautet: Frag nach Beweggründen statt nach Fakten.
Heißt konkret: Statt beim Kaffee in der Kantine zu fragen, „Wie lange bist du schon im Unternehmen?“, sag lieber: „Was hat dich damals gereizt, hier anzufangen?“
Oder: „Was macht dir an deinem aktuellen Projekt am meisten Spaß?“
Diese einfache Verschiebung von Was? zu Warum? verändert alles. Plötzlich geht es nicht mehr um trockene Fakten, sondern um das, was Menschen antreibt. Emotionen. Werte. Leidenschaften. Und genau das bleibt hängen.
Ein weiteres Beispiel
Du bist auf einer Konferenz. Statt zum zwanzigsten Mal über die schwierige Anreise zu jammern, sagst du:
„Ich find’s spannend, wie viele Leute sich hier für Nachhaltigkeitsthemen interessieren. Was hat dich dazu gebracht, gerade diesen Vortrag zu besuchen?“
Zack – Das Gespräch ist gleich viel konkreter und bleibt hängen. Oder beim Onboarding eines neuen Kollegen: Statt „Wo hast du vorher gearbeitet?“, lieber: „Was hat dich an deinem alten Job begeistert – und was hat dir gefehlt?“ So entsteht ein ehrlicher und tiefgründiger Austausch, der verbindet.
In eigener Sache: Neue Mitarbeiter sind schwer zu finden – und schnell wieder weg, wenn das Onboarding versagt. Unser Onboarding-Guide zeigt dir, wie du schon ab Tag 1 ein Umfeld schaffst, das Talente begeistert – und langfristig ans Unternehmen bindet.
Warum zu viel Small Talk auf Sparflamme schadet
Wenn wir Gespräche im Job auf Small-Talk-Sparflamme halten, verpassen wir Chancen. Wir lernen unser Gegenüber nicht wirklich kennen. Wir bleiben anonym, austauschbar, neutral. Und genau das verhindert Vertrauen, Nähe und letztlich auch Karrierechancen. Wer dagegen echtes Interesse an seinem Gegenüber zeigt, bleibt ein Stück weit in Erinnerung. Nicht als nur Networker, sondern vor allem als Mensch.
Schluss mit belanglosem Geplauder
Small Talk im Job muss kein zähes Geplänkel sein. Wer sich traut, nach dem „Warum“ zu fragen, sorgt für Gespräche mit Substanz. Für echte Verbindungen. Und für ein Miteinander, das über plumpe Floskeln hinausgeht.
Das Schöne: Diese Fragen sind nicht aufdringlich. Sie laden ein. Wer nicht drüber reden will, muss nicht. Aber wer will, öffnet sich.