Respekt ist ein wichtiger Grundpfeiler in unserem menschlichen Zusammenleben und besonders im beruflichen Alltag von großer Bedeutung. Das gilt nicht nur für die Beziehung zwischen Arbeitskollegen, sondern vor allem für die Interaktion zwischen Mitarbeiter und Führungskraft. Besonders hier kommt es immer wieder zu Komplikationen. Doch woran kannst du erkennen, ob dein Chef dich respektiert und wenn er es nicht tut, was kannst du dagegen tun?

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Was ist Respekt?

Zuerst einmal sollten definiert werden, was Respekt eigentlich genau ist. Wenn man es in Form einer lexikalischen Definition ausdrücken möchte, dann versteht man unter Respekt eine Anerkennung oder große Bewunderung gegenüber einer Person für ihre Taten. Respekt hat in erster Linie nichts mit Angst zu tun, sondern versteht sich als eine Art Aufschauen zu einer Person.

Das Gegenteil von Respekt ist somit Missachtung. Genau diese Missachtung ist es, welche viele Führungskräfte ihren Mitarbeitern entgegenbringen. Denn oftmals wird Respekt gegenüber Führungskräften erwartet, jedoch geben diese Führungskräfte nicht denselben Respekt wieder zurück.

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Daran erkennst du, ob dein Chef dich respektiert

Wenn du also glaubst, dass dein Chef dir keinen Respekt, sondern viel mehr Missachtung entgegenbringt, dann gibt es einige Indikatoren, durch die du deinen Verdacht bestätigen kannst. Wenn die folgenden Punkte auf die Kommunikation zwischen dir und deiner Führungskraft zutreffen, dann kannst du dir sicher sein, dass dein Chef dir nicht den entsprechenden Respekt entgegenbringt.

Generalisierungen im Gespräch

Einer der Hauptindikatoren, woran du erkennst, dass dein Chef dich und deine Arbeit missachtet sind sogenannte Generalisierungen. Diese erkennst du an den Schlüsselwörtern „immer„, „jedes Mal“ oder „nie„. Um einige Beispiele zu nennen, wenn du eine Frage gestellt bekommst und du gerade keine passende Antwort darauf weißt, folgt meistens ein Satz wie:

„Immer wenn ich Sie frage, haben Sie keine Ahnung“.

Diese Generalisierungen finden jedoch nicht nur in der Kommunikation zwischen Mitarbeiter und Führungskraft statt, sondern können auch in Beziehungen Platz finden. Um ein klassisches Beispiel zu nennen:

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„Nie hörst du mir zu“ oder „Immer, wenn ich dich brauche, hast du keine Zeit“.

Diese Sätze haben mit Sicherheit schon sehr viele Menschen gehört und sich dabei nichts Besonderes gedacht. Jedoch sind solche Generalisierungen ein klarer Indikator für die Missachtung und Respektlosigkeit des Gesprächspartners. Denn dein Ansprechpartner impliziert mit diesen Aussagen, dass du immer ahnungslos bist oder aber nie Zeit hast, auch wenn dem gar nicht so ist. Du bekommst also einen Stempel aufgedrückt und wirst mit einem Vorurteil belastet, welches überhaupt nicht zutreffend ist.

Herabwürdigende Sprache

Die exakte Wortwahl deines Gegenübers im Gespräch ist ein entscheidender Indikator, an welchem du erkennen kannst, ob dein Gesprächspartner respektvoll mit dir umgeht. Hier ist es entscheidend, ob eine neutrale Sprache oder negativ konnotierte Wörter genutzt werden. Eine neutrale Feststellung, wie:

„Ich habe deine Hilfe benötigt und du warst nicht für mich da“

mag zwar einen subjektiven Charakter besitzen, jedoch ist hier keine herabwürdigende oder entwertende Sprache vorzufinden. Im Gegensatz dazu, klingt ein Satz wie:

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„Dir ist doch völlig egal wie es mir geht, sonst wärst du für mich da gewesen.“ .

Deutlich negativer und inkludiert ebenfalls wieder eine respektlose Behauptung, welche die Missachtung gegenüber dir unterstreicht. Die Wortwahl und die Art der Sprache spielt also eine große Rolle bei der Kommunikation und kann ein sehr guter Indikator, für einen respektlosen Umgang sein.

Hier gilt es jedoch zu differenzieren zwischen einer Feststellung, welche in einer möglichst neutralen Sprache ausgedrückt wird und einer haltlosen und unangebrachten Behauptung. Ein Beispiel für eine solche herabwürdigende Behauptung wäre:

„Sie haben schon wieder schlampig gearbeitet, so wie es Ihre typische Art ist“.

Hier findest du eine negativ konnotierte Sprache, eine Unterstellung und zudem noch eine Generalisierung vor. Das soll jedoch nicht heißen, dass jede Form der Kritik als respektlos zu bewerten ist. Wenn dein Chef dir mitteilt, dass er unzufrieden mit deiner Arbeit ist und dies in einer neutralen und sachlichen Sprache mitteilt, dann hat dies nichts mit Missachtung zu tun.

Kein „Nein“ akzeptieren

Ein letztes Anzeichen dafür, für mangelnden Respekt, ist es, dass dein Nein nicht akzeptiert wird. Um das Ganze anhand eines weiteren Beispiels zu verdeutlichen. Du hast gerade deinen freien Tag und entspannst dich etwas. Plötzlich klingelt das Telefon und dein Chef fragt dich, ob du nicht heute in die Firma kommen kannst, da etwas mehr Arbeit angefallen ist. Du verneinst natürlich als Erstes, da du deinen freien Tag genießen möchtest. Dein Chef akzeptiert dein Nein jedoch nicht und hakt weiter nach. Anstatt, dass er einen anderen Mitarbeiter fragt, versucht er dein Nein zu übergehen und dich irgendwie zu überreden, an deinem freien Tag in die Firma zu kommen.

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Dies bedeutet, dass dein Chef deine Antwort nicht ernst nimmt und der Meinung ist, dass er dich schon dazu bringen kann, deinen Urlaubstag abzubrechen und auf die Arbeit zu kommen. Dein Chef respektiert deine Antwort also nicht und missachtet deine persönlichen Bedürfnisse.

Lese-Tipp: Nein sagen lernen: Grenzen setzen ohne zu verletzen

Was kannst du tun, damit du mehr Respekt von deinem Chef bekommst?

Jetzt kennst du die drei wichtigsten Anzeichen für respektloses Verhalten dir gegenüber. Sollte einer oder sogar mehrere der genannten Punkte auf die Kommunikation zwischen dir und deinem Chef zutreffen, wird es Zeit zu handeln. Doch du fragst dich bestimmt, was du dagegen tun kannst? Immerhin möchtest du deinen Job nicht riskieren und auch keinen unnötigen Ärger am Arbeitsplatz verursachen. Doch du brauchst keine Angst zu haben, denn mit einem einfachen Satz kannst du dich zur Wehr setzen und dir den entsprechenden Respekt verschaffen, ohne dass du um deinen Job fürchten musst.

Der Satz, den du deinem Chef entgegenbringen solltest, wenn dieser einen respektlosen Umgangston an den Tag legt, lautet schlichtweg:

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„Ich gehe mit Ihnen respektvoll um, also bitte ich Sie darum, mir ebenfalls Respekt entgegenzubringen, ansonsten werde ich dieses Gespräch verlassen.“.

Sollte der Satz beim ersten Mal keine Wirkung zeigen, wiederhole diesen und deute gleichzeitig an, dass du den Raum verlässt. Dafür entfernst du dich einfach einige Schritte von deinem Gesprächspartner. Mit der Andeutung, dass du das Gespräch verlassen wirst, untermauerst du die Ernsthaftigkeit deiner Aussage. Mit der Konfrontation der Respektlosigkeit deines Gesprächspartners, zwingst du diesen, sich mit seinem Fehler auseinanderzusetzen. Ein einfacher Satz, der eine große Wirkung entfaltet und dafür sorgt, dass auch dein Chef, sich respektvoller dir gegenüber verhält.

Bildnachweis: Photodjo/istockphoto.com

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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