Büroveranstaltungen gibt es viele – und leider auch viele, die sich ziehen wie Kaugummi. Geburtstagsrunden mit Kafee und Kuchen, Jubiläumsansprachen mit zahllosen Anekdoten oder das alljährliche Sommerfest, bei dem der Chef „ein paar Worte“ sagen will. Klingt doch ganz toll, endet aber oft in minutenlangen Monologen über Dienstjahre, Projekte und persönliche Meilensteine. Auch da heißt es: wach bleiben. Denn der nächste peinliche Sekundenschlaf ist näher, als du denkst.
Und auch Meetings sind da keine Ausnahme. Sie gehören zum Berufsalltag wie der Montagmorgen-Kaffee. Sie könnten ein Ort der Inspiration sein. Des Austauschs. Der gemeinsamen Lösungssuche. Stattdessen sind sie oft das Gegenteil: zeitraubend, zäh, ziellos. Oder schlimmer noch – einschläfernd.
Warum Büroveranstaltungen so oft langweilen
Wissenschaftlich ist klar: Unser Gehirn liebt Abwechslung. Es hasst Monotonie. Doch was passiert bei vielen internen Veranstaltungen? Eine Person spricht (zu lange), andere nicken (nicht zustimmend, sondern weg), das Ziel bleibt unklar, der Nutzen noch viel mehr.
Dazu kommen äußere Faktoren: stickige Luft, vollgefutterter Magen, schlechte Akustik, graue Bürowände. Und zack – dein Kopf neigt sich nach vorn. Nicht, weil du gerade zustimmst. Sondern weil du ganz kurz im REM-Schlaf bist.
Schon gewusst? Laut einer aktuellen Studie von HR Works empfinden Beschäftigte zwei Drittel ihrer Meetingzeit als verschwendet. Im Schnitt verbringen sie 4,7 Stunden pro Woche in Besprechungen – und halten davon 3,2 Stunden für überflüssig. Fast die Hälfte klagt über zu lange Meetings, mehr als ein Drittel über Überstunden durch schlechte Planung.
Wach bleiben – geht das überhaupt?
Ja. Mit ein paar kleinen Tricks kannst du deinem Körper und deinem Hirn signalisieren: „Noch nicht schlafen, Kollege! Das hier ist kein Nickerchen, egal wie belanglos es wirkt.“
1. Mach’s wie ein Geheimagent: Bewege dich unauffällig
Zappel ruhig ein bisschen. Nicht wild, aber effektiv: kreise mit den Füßen, spanne deine Waden an, presse die Handflächen aufeinander. Mikro-Bewegungen bringen deinen Kreislauf in Schwung – und halten dein Gehirn wach. Und nein: Niemand wird dich dafür schief beäugen.
2. Atmen nicht vergessen – und bitte: tief
Tiefe Bauchatmung ist wie ein Frischekick fürs Gehirn. 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden halten, 4 Sekunden ausatmen – und du bist wieder da. Währenddessen guckst du einfach interessiert in Richtung Fenster oder Geburtstagskuchen.
3. Nimm einen (leeren) Stift in den Mund
Kein Scherz. Wer einen Stift quer zwischen die Zähne klemmt, aktiviert automatisch die Gesichtsmuskeln – und signalisiert dem Hirn: „Hey, wir sind wach und aufmerksam!“ Sieht bescheuert aus? Vielleicht. Funktioniert aber selbst bei der Eröffnung der Weihnachtsfeier.
4. Schreib mit – auch wenn’s Quatsch ist
Sogar wenn der Kollege gerade zum dritten Mal dieselbe Anekdote erzählt: Schreib was auf. Kritzel. Unterstreiche Wörter. Erfinde kleine Diagramme. Wer schreibt, bleibt wach.
5. Kaltgetränk statt Kaffeekoma
Ja, Kaffee kann helfen. Aber zu viel macht auch müde. Kaltes Wasser wirkt oft besser. Am besten mit einem Spritzer Zitrone – für den extra Frischekick. Und wenn du’s brauchst: eine eiskalte Wasserflasche in den Nacken wirkt Wunder.
6. Stell Fragen – auch provokante!
Du musst nicht immer der stille Leidende sein. Wer sich aktiv beteiligt, bleibt automatisch wacher. Stell Rückfragen, hake nach. Bei offiziellen Feiern vielleicht mit etwas mehr Taktgefühl, aber dennoch: lieber unbequem als bewusstlos.
7. Denk an deine Karriere – ernsthaft
Willst du wirklich als der Typ gelten, der bei Meetings oder Feiern sabbernd auf dem Notizblock liegt? Nein. Willst du als jemand wahrgenommen werden, der fokussiert und engagiert ist? Dann raff dich auf. Auch wenn’s schwerfällt. Der Karriereknick durch „Event-Napping“ ist real.
Und wenn es gar nicht mehr geht?
Dann geh raus. Natürlich nicht einfach kommentarlos. Aber ein kurzer Gang zur Toilette, ein Schluck Wasser oder ein frischer Luftzug auf dem Balkon können Wunder wirken. Niemandem ist geholfen, wenn du schlafend im Stuhl versinkst, außer vielleicht dem Kollegen, der jetzt länger reden darf.
Bleib wach – bei Meetings, Feiern und sonstigem Bürozauber
Langweilige Meetings sind nicht zu vermeiden. Dasselbe gilt für die ewig gleichen Bürofeiern mit Butterkuchen und Rückblicksreden. Aber du kannst vermeiden, dich selbst darin zu verlieren. Wer wach bleibt, zeigt Präsenz. Wer präsent ist, wird gehört. Und wer gehört wird, kann mitreden, mitgestalten, aufsteigen.
Einschlafen kannst du später. Nach Feierabend, auf dem Sofa. Mit Kekskrümel im Gesicht, aber ohne verpasste Karrierechancen im Nacken.
Was war dein skurrilstes Büro-Event, dein schläfrigster Meeting-Moment oder der absurdeste Geburtstagskuchen-Moment ever? Erzähl’s uns – wir lesen mit (und nicken garantiert nicht ein).