37 Prozent der CEOs in Deutschland zweifeln daran, dass sein Unternehmen in zehn Jahren noch wettbewerbsfähig sein wird – eine erschreckend hohe Zahl. Das zeigt die aktuelle Studie von PwC. Die Botschaft dahinter ist deutlich: Wer heute noch auf alte Rezepte und Hausmannskost setzt, riskiert morgen den Anschluss zu verlieren. Doch was bedeutet das konkret? Was können und müssen CEOs tun, um genau das zu verhindern?

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Was erfolgreiche CEOs ausmacht

Ein erfolgreicher CEO heute ist weit mehr als ein guter Manager. Er oder sie erkennt frühzeitig, wann Veränderungen notwendig sind, und treibt diese am besten aktiv voran. Petra Justenhoven von PwC Deutschland beschreibt es treffend: CEOs müssen nicht nur den Wandel fordern, sondern ihn vorleben. Sie sind Vorbilder für ihre Mitarbeiter und zeigen im täglich, wie Flexibilität und Agilität praktisch umgesetzt werden können. Denn: The spirit of the leader is the spirit of the team.

Die Realität sieht allerdings freilich oft anders aus. Weltweit geben immerhin 63 Prozent der CEOs an, dass sie bereits wesentliche Schritte zur Neuausrichtung ihres Geschäftsmodells unternommen haben – in Deutschland sind es dagegen etwas weniger (59 Prozent). Deutsche CEOs setzen dabei vor allem auf innovative Produkte und Dienstleistungen (43 Prozent), womit sie sogar über dem weltweiten Durchschnitt liegen.

Produktinnovationen allein sind nicht genug

Doch reicht es, nur innovative Produkte auf den Markt zu bringen? Eher nicht, wenn man die globalen Trends betrachtet. PwCs aktuelle Studie zeigt, dass erfolgreiche CEOs sich nicht auf einzelnen Innovationen ausruhen, sondern ganzheitliche, systematische Veränderungen anstreben.

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Besonders deutlich zeigt sich das bei generativer KI (GenAI): Laut einer McKinsey-Studie hat GenAI das Potenzial, einen jährlichen Produktivitätszuwachs von 2,6 bis 4,4 Billionen US-Dollar zu ermöglichen. Damit könnte allein diese Technologie die globale Arbeitsproduktivität um bis zu 0,6 Prozent pro Jahr steigern – eine Dimension, die einem jährlichen Umsatzwachstum entspricht, das in etwa dem gesamten Bruttoinlandsprodukt Großbritanniens nahekommt.

Hinzu kommt, dass Branchen wie Finanzdienstleistungen, High-Tech, Medien und Biowissenschaften besonders stark von GenAI profitieren könnten. So könnte etwa der Bankensektor allein durch GenAI jährlich zusätzliche Werte von bis zu 340 Milliarden US-Dollar schaffen.?

Umso überraschender ist, dass bislang nur 31 Prozent der Unternehmen GenAI systematisch für die Personal- und Kompetenzentwicklung nutzen – eine Lücke, die dringend geschlossen werden muss, wenn man das volle Potenzial der Technologie ausschöpfen will.?

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Gleichzeitig zeigt sich bei deutschen CEOs eine generelle Zurückhaltung, wenn es um strategische Weiterentwicklung geht: Nur etwa jeder vierte erschließt aktiv neue Zielgruppen, und lediglich 18 Prozent experimentieren mit innovativen Preismodellen. Internationale Wettbewerber agieren hier deutlich entschlossener – ein Warnsignal, das deutsche Führungskräfte nicht ignorieren sollten.

Wenn CEOs zögern, zahlt das Unternehmen den Preis

Geschäftsführer, die nur schrittweise und zögerlich auf Veränderungen reagieren, setzen ihr Unternehmen einem erheblichen Risiko aus. Beispiele von Big Playern dafür gibt es reichlich: Einige ehemalige Branchenführer haben durch zu langes Zögern die technologische und marktwirtschaftliche Entwicklung unterschätzt und wurden schließlich von der Konkurrenz überholt. Diese Beispiele zeigen klar, dass Unternehmen, die wichtige Veränderungen verschlafen oder schlichtweg nicht wahrhaben wollen, auf Dauer nicht bestehen können.

Agieren statt Reagieren: Konkrete Erfolgsstrategien für CEOs

Die Zukunft gehört Unternehmen, die nicht nur auf Veränderung reagieren und dem Markt hinterherlaufen, sondern proaktiv agieren. Diese konkreten Strategien sollten CEOs verfolgen:

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  • Neue Technologien strategisch einsetzen: GenAI tief in Geschäftsprozesse und Workflows integrieren. Gerade in wissensbasierten Bereichen wie Kundenservice, Marketing und Vertrieb bietet GenAI enorme Produktivitätsvorteile.
  • Digitalisierung ganzheitlich vorantreiben: Neben GenAI sollten auch andere digitale Tools und Plattformen umfassend genutzt werden, um das Unternehmen schneller und agiler zu machen.
  • KI-Kompetenzen gezielt ins Unternehmen holen: Ohne die richtigen Köpfe bleibt GenAI nur Theorie. Unternehmen müssen aktiv neue Tech- und KI-Talente gewinnen, sei es durch gezieltes Recruiting, Upskilling bestehender Teams oder Kooperationen mit Hochschulen und Start-ups. Mitarbeiter mit entsprechendem Know-how sind schon immer der Wachstumsmotor schlechthin.
  • Geschäftsmodelle konsequent auf den Prüfstand stellen: CEOs sollten regelmäßig kritisch hinterfragen, ob ihr aktuelles Geschäftsmodell noch tragfähig und zukunftssicher ist und gegebenenfalls auch mal radikalere Ansätze zulassen.
  • Klare, faktenbasierte Entscheidungen treffen: Entscheidungen sollten datengetrieben, transparent im Team und zügig getroffen werden – nur so lassen sich Marktanteile sichern und Zukunftsfähigkeit gewährleisten. Gerade für Mitarbeitende ist es entscheidend, zu wissen, in welche Richtung sich ihr Unternehmen entwickelt. Nur dann können sie selbst neue Energie und frische Ideen einbringen.

Die Botschaft für CEOs ist klar: Zu langes Hdern und Zögern sind keine Option mehr. Wer sein Unternehmen sicher in die Zukunft führen möchte, muss heute mutig, entschlossen und visionär handeln. Nur wer bereit ist, sein Geschäftsmodell jederzeit – und nicht erst morgen – konsequent zu hinterfragen und umfassend zu modernisieren, wird langfristig erfolgreich am Markt agieren.

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