Laut dem UBS Global Wealth Report 2024 lebten im Jahr 2023 in Deutschland rund 2,821 Millionen Menschen, deren Vermögen über eine Million US-Dollar hinausreichte. Damit hat sich die Zahl der Millionäre hierzulande gegenüber 2022 (ca. 2,6 Mio.) deutlich erhöht.

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Deutschland gehört damit zur weltweiten Spitzengruppe: Es belegt Rang 5–6 im Ländervergleich, knapp hinter den USA, China, Großbritannien, Frankreich und Japan. Zum Vergleich: Die USA führen mit fast 22 Mio. Millionären, gefolgt von China mit gut 6 Mio. Danach folgen Großbritannien (~3,06 Mio.), Frankreich (~2,87 Mio.) und Japan (~2,83 Mio.), während Deutschland mit ~2,82 Mio. Millionären an sechster Stelle liegt.

Warum wächst die Millionärszahl so rasant?

Zum einen liegt das an der Wertsteigerung von Immobilien. Wer vor 10 bis 20 Jahren Wohneigentum in deutschen Metropolen erwarb, profitierte von einem starken Preisanstieg. Heute reicht der Wert eines Eigenheims in begehrten Lagen aus, um die Millionenschwelle zu überschreiten. Zum anderen haben viele Deutsche durch Investments in Aktien und Fonds beachtliche Gewinne erzielt.

Während die weltweiten Märkte 2022 zeitweise schwächelten, erholten sie sich 2023 wieder – und mit ihnen die Vermögen. Hinzu kommen hohe Sparquoten, insbesondere während der Pandemie, und Erbschaften: Die Generation der Babyboomer überträgt in den kommenden Jahren Milliardenwerte auf die nächste Generation.

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Ein Blick in die Zukunft: Mehr Millionäre bis 2028

Der UBS-Bericht prognostiziert, dass die Zahl der Millionäre in Deutschland in den nächsten vier Jahren weiter steigen wird. Bis zum Jahr 2028 wird ein Anstieg um etwa +14% erwartet – auf dann rund 3,229 Millionen Millionäre. Diese Zunahme um ~400.000 zusätzliche Millionäre innerhalb weniger Jahre zeigt, dass der Vermögensaufbau in Deutschland stabil bleibt. Und obwohl Deutschland bei der Dichte der Millionäre noch hinter Ländern wie der Schweiz oder Australien liegt, könnte bis 2028 fast jeder 25. Erwachsene in Deutschland Millionär sein.

Internationale Trends: Wer legt am meisten zu?

Im internationalen Vergleich ist Deutschland solide im Mittelfeld positioniert. Länder wie Japan (+28%) oder die USA (+16%) könnten bis 2028 stärkere Zuwächse verzeichnen. Besonders auffällig: Großbritannien, das einen Rückgang von –17% erwartet. Dort führen Steuerreformen und Wechselkursentwicklungen dazu, dass viele Reiche abwandern oder ihre Vermögen unter die Millionengrenze fallen. In Asien hingegen wächst die Millionärszahl weiter: Länder wie China, Indien und Taiwan profitieren von einer dynamischen Wirtschaft und aufholendem Wohlstand.

Millionärszahlen: Deutschland im internationalen Vergleich

Land Millionäre 2023 (Mio.) Prognose 2028 (Mio.) Veränderung 2023–2028
Deutschland 2,82 3,23 +14%
USA 21,95 25,43 +16%
China (Festland) 6,01 6,51 +8%
Japan 2,83 3,63 +28%
Frankreich 2,87 3,32 +16%
Großbritannien 3,06 2,54 –17%

Was bedeutet das für Deutschland?

Die wachsende Millionärszahl zeigt, dass Deutschland von einem anhaltenden Vermögenszuwachs profitiert. Doch diese Entwicklung wirft auch Fragen auf: Wie gerecht verteilt sich dieser Reichtum?

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Der Report zeigt, dass in Deutschland die Vermögen nach wie vor stark konzentriert sind. Die obersten zehn Prozent der Haushalte halten einen Großteil des Gesamtvermögens, während viele Menschen kaum Rücklagen haben. Gleichzeitig steigen die Hürden: Für jene, die jetzt Wohneigentum erwerben wollen oder an der Börse einsteigen möchten, wird es schwieriger, von den anhaltenden Aufwärtsbewegungen zu profitieren. Oft reichen die finanziellen Mittel dafür nicht aus.

Deutschland: Eine reiche Nation mit Herausforderungen

Deutschland steht vor einem weiteren Aufschwung in der Millionärspopulation. Bis 2028 könnten sich rund 3,2 Millionen Deutsche zu den Dollar-Millionären zählen. Immobilien, Börsengewinne und Erbschaften treiben diesen Trend weiter an. Doch der Wohlstand ist nicht gleichmäßig verteilt. Während die oberen Schichten wachsen, bleibt abzuwarten, ob auch die breitere Bevölkerung am Aufschwung teilhaben kann. Ein Boom an Millionären macht ein Land noch nicht zu einer Wohlstandsgesellschaft. 

Nachgefragt: Wie stehst du zu der ungleichen Verteilung von Vermögen in Deutschland – sollten Politik und Gesellschaft hier eingreifen?

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Quellen: UBS Global Wealth Report 2024; Sparkasse Finanzblog

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