Meetings gehören zum Arbeitsalltag dazu – das weiß jeder. Aber Steve Jobs sah Meetings kritisch, weil sie seiner Meinung nach wertvolle Zeit rauben, den Arbeitsfluss unterbrechen und die besten Ideen eher verhindern statt beflügeln.
Doch Steve Jobs war kein Mensch, der nur Probleme benannte. Stattdessen entwickelte er einen radikal neuen Umgang mit Meetings. Sein Ansatz: weniger Sitzungen, mehr Fokus und klare Ergebnisse.
Warum Meetings oft Zeitverschwendung sind
Steve Jobs erkannte früh, was viele von uns täglich erleben: Meetings ziehen sich oft hin, ohne dass am Ende etwas Greifbares herauskommt. Teilnehmer sitzen zusammen, haben aber keine klare Vorstellung davon, was erreicht werden soll. Entscheidungen werden vertagt, Diskussionen drehen sich im Kreis, und die eigentliche Arbeit bleibt liegen.
Noch schlimmer fand Jobs, dass Meetings die Kreativität im Keim ersticken können. In großen Gruppen trauen sich viele schlichtweg nicht, ihre Ideen offen zu äußern – aus Angst vor Kritik oder kein Gehör zu finden. Das Ergebnis? Innovation bleibt auf der Strecke, und statt neuer Ideen gibt es nur noch mehr Konformität.
Für Jobs war klar: Die besten Ideen entstehen nicht in Besprechungsräumen, sondern in Momenten tiefer Konzentration. Deshalb schuf er bei der Firma Next bewusst „meetingfreie Tage“, um seinen Ingenieuren den nötigen Freiraum für ungestörtes Arbeiten zu geben. Dieses Prinzip führte er ein, nachdem er 1985 Apple verlassen musste und Next gründete.
Zahlen, die zeigen, wie teuer Meetings wirklich sind
Es ist nicht nur eine gefühlte Wahrheit: Studien untermauern Jobs Kritik. Rund 70 Prozent der Führungskräfte empfinden Meetings als ineffizient. Viele klagen, dass sie durch ständige Besprechungen daran gehindert werden, ihre eigentliche Arbeit zu erledigen.
Ein weiteres Problem ist der Fokus. Nach einer Unterbrechung benötigen Mitarbeiter im Durchschnitt 23 Minuten, um wieder in den Arbeitsfluss zu kommen. Bei häufigen Unterbrechungen summiert sich das schnell auf mehrere Stunden pro Tag. Die Kosten sind enorm: Laut einer Doodle-Studie (The Doodle State of Meetings Report 2019) gehen weltweit jährlich sogar 37 Milliarden Dollar durch unnötige Meetings verloren.
Wie Steve Jobs Meetings revolutionierte
Jobs wollte Meetings nicht komplett abschaffen, aber er wusste, dass sie dringend besser gestaltet werden mussten. Dafür setzte er klare Regeln:
- Weniger Teilnehmer: Jobs war überzeugt, dass die besten Entscheidungen in kleinen Gruppen getroffen werden. Ein berühmtes Beispiel dafür ist ein Treffen mit der NASA, bei dem er die Teilnehmerzahl auf drei Personen begrenzte – alle mit Entscheidungsbefugnis. Auch bei der Entwicklung des ersten iPhones setzte Jobs auf kleine Teams. Das Team bestand aus nur etwa 30 Ingenieuren, die jeweils klar definierte Verantwortlichkeiten hatten. Diese Philosophie wendete er auch bei Next an, wo er erklärte, dass ein effektives Team an einen Tisch passen muss – das entspricht 6 bis 8 Personen.
- Klare Verantwortlichkeiten: Jede Aufgabe hatte eine fest zugewiesene Person. Dieses „Directly Responsible Individual“ (DRI)-Prinzip sorgt bis heute bei Apple dafür, dass niemand die Verantwortung hin- und herschieben kann.
- Ergebnisse statt Diskussionen: Jobs war überzeugt, dass ein Meeting nur dann sinnvoll ist, wenn am Ende konkrete Entscheidungen und Ergebnisse zustande kommen.
- Kurz und präzise: Für Jobs war kein Meeting länger als 30 Minuten akzeptabel. Alles darüber hinaus hielt er für ineffizient.
Mit diesen einfachen Regeln schaffte er es, Besprechungen zu entschlacken und mehr Raum für produktive und wertschöpfende Arbeit zu schaffen.
Wie du Jobs’ Prinzipien in deinem Arbeitsalltag umsetzt
Du musst nicht bei Apple arbeiten, um von Steve Jobs zu lernen. Seine Ansätze lassen sich ganz einfach auf deinen Arbeitsalltag übertragen:
- Hinterfrage jedes Meeting: Muss es wirklich sein? Oft reichen eine E-Mail oder ein kurzer Anruf aus, um Dinge zu klären.
- Setze ein klares Ziel: Was soll im Meeting erreicht werden? Ohne eine Agenda läuft es schnell ins Leere.
- Schaffe geschützte Zeiten: Plane feste Zeitfenster ein, in denen keine Meetings erlaubt sind. Diese „Deep-Work-Zeiten“ helfen dir, dich ungestört auf wichtige Aufgaben zu konzentrieren.
- Halte die Teilnehmerzahl klein: Lade nur die Personen ein, die wirklich etwas beitragen können. So bleibt die Diskussion fokussiert und produktiv.
Meetings effizienter gestalten – für mehr Kreativität und Fokus
Steve Jobs wusste, dass echte Innovation nur in einem Umfeld gedeihen kann, das Raum für konzentrierte Arbeit bietet. Gerade in Zeiten, in denen ein Termin den anderen jagt und Kommunikations-Overload herrscht, sind seine Prinzipien aktueller denn je.
Auch andere Tech-Visionäre haben Jobs’ Ansätze übernommen. Elon Musk soll laut CNBC seine Mitarbeiter dazu aufgefordert haben, Meetings sofort zu verlassen, wenn sie keinen Mehrwert mehr bieten. Jeff Bezos setzt bei Amazon auf narrative Memos, die vor Besprechungen gelesen werden müssen, um Diskussionen effizienter zu machen.
Jobs Haltung zeigt uns, dass Meetings Werkzeuge sein sollten – keine festen Rituale. Wer sie entschlackt und Freiräume für ungestörtes Arbeiten schafft, arbeitet nicht nur effizienter, sondern gibt auch kreativen Ideen den Raum, den sie brauchen, um sich zu entfalten.
Wie häufig finden bei euch Meetings statt, und sind sie gut organisiert? Was läuft gut, und was könnte besser sein?