Mal ehrlich: Wer würde zu einem ersten Date gehen, ohne vorher das Insta-Profil zu stalken? Genau. Und trotzdem setzen sich jeden Tag Bewerber in Vorstellungsgespräche, ohne die leiseste Ahnung, wer da eigentlich auf der anderen Seite des Tisches sitzt. Unvorbereitet zu erscheinen ist nicht nur peinlich – es ist auch ein ziemlich sicheres Ausschlusskriterium.
Was heißt hier „Hausaufgaben machen“?
Im Bewerbungsprozess bedeutet das: Recherchieren, recherchieren, recherchieren. Über das Unternehmen, die Branche, die Menschen, die dich interviewen. Welche Werte vertreten sie? Was sind aktuelle Projekte oder Herausforderungen? Wie positionieren sie sich im Markt? All diese Informationen sind da draußen, nur ein paar Klicks entfernt. Wer sie ignoriert, sagt im Grunde: „Ich hab keinen echten Bock.“
Warum ist Vorbereitung so wichtig?
Erstens: Es zeigt, wie gründlich du an Aufgaben herangehst. Und das ist deine erste, sozusagen. Nimmst du sie ernst? Ergreifst du Initiative? Oder hoffst du einfach, dass dich dein Charme schon durchträgt?
Zweitens: Es signalisiert dein Interesse. Unternehmen wollen nicht bloß jemanden einstellen, der irgendwo unterkommen will, sondern jemanden, der genau diesen Job, genau dieses Team will.
Doch viele Bewerber machen einfach ihre Hausaufgaben nicht. Ob das nun am Fachkräftemangel liegt und damit Bewerber auf dem hohen Ross sitzen oder es einfach nicht für wichtig halten, bleibt offen – Personaler jedenfalls sind regelmäßig erstaunt darüber.
Wie machst du dich über das Unternehmen schlau?
Die gute Nachricht: Es war noch nie so einfach. Google, LinkedIn, Presseartikel, Unternehmenswebsites – sie alle liefern wertvolle Infos. Check die Profile der Interviewer. Lies aktuelle News oder Blogposts.
Tipp: Check auch Plattformen wie Kununu oder Glassdoor. Dort erfährst du, was aktuelle und ehemalige Mitarbeiter wirklich über das Unternehmen denken. Und wenn du einen direkten Draht brauchst, frag Menschen, die dort arbeiten oder vielleicht jemanden kennen, der dort arbeitet:
„Ich habe ein Vorstellungsgespräch bei Firma XYZ. Kennst du jemanden, mit dem ich mich über die Stelle und/oder das Unternehmen unterhalten kann?“
Oft sind es genau diese kleinen Tipps aus dem Bekanntenkreis, die dir im Gespräch die entscheidenden Pluspunkte verschaffen.
Auf welche Fragen solltest du vorbereitet sein?
Auf diese Klassiker solltest du vorbereitet sein: „Warum möchten Sie hier arbeiten?“ oder „Was wissen Sie über uns?“ Wer hier ins Schwimmen gerät, riskiert ein erstes Stirnrunzeln. Es geht auch darum, wie gut du zu den Werten, Projekten oder Zielen des Unternehmens passt. Wer hier mit klugen Antworten oder gezielten Nachfragen punktet, hebt sich sofort von anderen Bewerbern ab.
Was passiert, wenn du unvorbereitet bist?
Du wirkst desinteressiert, faul oder gar überheblich. So nach dem Motto: Sollen die doch froh sein, dass ich mich bewerbe – jeder Zweite will mich doch sowieso. Doch Vorsicht: Kein Unternehmen stellt jemanden ein, der schon beim ersten Kennenlernen null Einsatz zeigt. Wer ohne Vorbereitung erscheint, vermittelt den Eindruck, dass ihm die Stelle egal ist – und möglicherweise auch die Arbeit später.
Selbst wenn du zufällig trotzdem durchrutschst, weil Fachkräfte dringend gesucht und gebraucht werden, hinterlässt das Spuren: Das Signal lautet, dass du auch nach der Einstellung eher mittelmäßig performen wirst. Deine Motivation wird angezweifelt, dein Engagement in Frage gestellt. Und das bleibt nicht unbemerkt.
Wie vermeidest du die häufigsten Fehler?
Informiere dich gründlich. Sieh das Bewerbungsgespräch als Chance auf ein gegenseitiges Kennenlernen, nicht als Pflicht. Bereite dir ein paar Fragen vor, die Interesse an dem Unternehmen, seinen Kunden und Produkten und Entwicklungen zeigen. Und vor allem: Mach dir bewusst, dass hier zwei Seiten prüfen, ob sie zueinander passen – und niemand Lust hat auf jemanden, der nicht vorbereitet ist.
Willst du dich wirklich selbst sabotieren?
Willst du als jemand rüberkommen, der keinen Bock hat? Oder als jemand, der Chancen auf einen interessanten Job ernst nimmt? Das Bewerbungsgespräch ist wie ein Date. Wer schon vorher signalisiert, dass er keine Lust hat, muss sich nicht wundern, wenn’s kein zweites Treffen gibt.