Die Zusage zu einem Jobangebot ist für ein Unternehmen ein entscheidender Moment. Aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels ist jede unbesetzte Stelle ein Engpass, der Teams belastet und Geschäftsprozesse verlangsamt. Umso wichtiger ist es, dass ihr eine Jobabsage professionell und zeitnah kommuniziert – fair gegenüber dem Unternehmen, aber auch im eigenen Interesse, um sich keine Türen zu verschließen. Doch wie geht man dabei am besten vor?

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1. Schnell handeln – Fairness gegenüber dem Unternehmen

Eines der größten Probleme für Arbeitgeber ist das lange Zögern seitens einiger Bewerber. Dieses Verhalten hat in dem Begriff Job-Ghosting auch bereits einen Namen gefunden. Solange ihr euch nicht verbindlich entscheidet, hält das Unternehmen die Stelle für euch offen und sagt möglicherweise anderen interessierten Job-Kandidaten ab. Eine späte Absage bedeutet für das Unternehmen, dass es den Rekrutierungsprozess fortführen oder von vorne starten muss – mit Verzögerungen, zusätzlichen Kosten und einer höheren Arbeitsbelastung für das bestehende Team.

Deshalb gilt: Sobald ihr wisst, dass ihr das Angebot nicht annehmen werdet, solltet ihr die Firma so schnell wie möglich informieren. Zieht eine Entscheidung nicht unnötig in die Länge. Eine prompte Absage ermöglicht es dem Unternehmen, schnell nach neuen Kandidaten zu suchen.

2. Ehrlichkeit zahlt sich aus – aber mit Fingerspitzengefühl

Die Absage sollte ehrlich, aber professionell formuliert sein. Arbeitgeber schätzen eine klare Begründung, weil sie daraus lernen können, woran es lag. Ist das Gehalt doch nicht so konkurrenzfähig? Passt die Unternehmenskultur nicht? Oder habt ihr euch einfach aus persönlichen Gründen für eine andere Option entschieden? Seid offen und bewahrt stets einen respektvollen Ton.

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Ein Beispiel für eine höfliche Absage:

„Sehr geehrte Frau …,

herzlichen Dank für das freundliche Gespräch und das Jobangebot. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber ich habe mich letztlich für eine andere berufliche Perspektive entschieden, die besser zu meiner aktuellen Situation passt. Ich schätze die Möglichkeit sehr, mit Ihnen gesprochen zu haben, und wünsche Ihrem Unternehmen weiterhin viel Erfolg.“

Falls ihr euch die Tür für eine spätere Zusammenarbeit offenhalten wollt, könnt ihr das noch ergänzen:

„Ich hoffe, dass sich unsere Wege in der Zukunft vielleicht noch einmal kreuzen, da ich Ihr Unternehmen und Ihr Team als sehr wertschätzend erlebt habe.“

Zusätzlich kann es sinnvoll sein, mit der verantwortlichen Person auf LinkedIn oder Xing vernetzt zu bleiben. So bleibt ihr präsent, falls sich zu einem späteren Zeitpunkt eine neue Möglichkeit in dem Unternehmen ergibt. Wer weiß – vielleicht passt es in Zukunft doch noch.

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3. Was tun, wenn der Arbeitsvertrag bereits unterschrieben ist?

Es kommt vor, dass man seine Entscheidung selbst nach der Unterzeichnung des Arbeitsvertrags überdenkt – sei es, weil doch noch ein besseres Angebot auf dem Tisch liegt oder weil man sich mit der Wahl doch nicht hundertprozentig wohlfühlt. In diesem Fall ist es wichtig, den Vertrag genau zu prüfen. Ein Arbeitsvertrag kann zwar nicht einfach so widerrufen werden, aber er kann in ordentlich gekündigt werden – und das auch schon vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn. Prüft also: Wie lange ist die Probezeit, und welche Kündigungsfristen gelten in dieser Zeit?

Sobald ihr wisst, welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten, solltet ihr das Unternehmen sofort kontaktieren. Dabei ist es ratsam, nicht nur schriftlich, sondern auch telefonisch oder besser persönlich das Gespräch zu suchen. Das ermöglicht eventuell eine flexiblere Lösungssuche.

4. Schriftliche Absage – auch aus formalen Gründen

Neben einem persönlichen Gespräch oder Telefonat solltet ihr eure Absage auch schriftlich festhalten. Das hilft dem Unternehmen, die Absage in den „Akten“ festzuhalten und klare Verhältnisse zu schaffen. Gleichzeitig signalisiert ihr damit auch wiederum Verlässlichkeit und Professionalität.

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Bei Absagen Fairness und Offenheit wahren

Ein Jobangebot abzulehnen, ist freilich keine angenehme Aufgabe – aber mit der richtigen Kommunikation könnt ihr es zumindest professionell und fair gestalten. Schnell zu handeln, ehrlich zu begründen und sich nicht aus der Verantwortung zu stehlen, ist der beste Weg, um das Unternehmen nicht unnötig zu belasten und sich selbst keine beruflichen Chancen zu verbauen. Denn wer weiß? Vielleicht ergibt sich zu einem späteren Zeitpunkt doch noch eine Zusammenarbeit.

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