Wer nur arbeitet, um zu arbeiten, steht irgendwann vor der Sinnkrise – und meistens ziemlich allein da. Während die einen ihren Lebenslauf wie ein Projektplan managen, tappen andere von Meeting zu Meeting, ohne zu wissen, wofür das alles eigentlich gut sein soll. Karriere passiert nicht einfach. Wer etwas erreichen will, muss es formulieren. Und zwar so konkret, dass daraus Handlungen werden können. 

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Wozu überhaupt Jobziele?

Natürlich könnte man sagen: Ich hab doch einen Job – reicht das nicht? Reicht nicht. Nicht mehr. Nicht in einer Welt, in der der Beruf weit mehr ist als nur Broterwerb. Für viele Menschen ist er Identitätsstifter, Statussymbol, Selbstverwirklichung, Lebenssinn. Das kann man übertrieben finden – ändert aber nichts daran, dass wir einen erheblichen Teil unseres Lebens im Job verbringen. Und dass diese Zeit besser investiert ist, wenn sie Richtung hat.

Wer keine Ziele hat, wird gelenkt. Vom Chef, vom Kalender, vom Zufall. Jobziele sind wie ein inneres Navigationssystem: Sie geben Orientierung, Fokus und Entscheidungsgrundlagen. Und sie verhindern, dass man irgendwann aufwacht und sich fragt, warum man eigentlich seit fünf Jahren unzufrieden ist.

Ziele bieten nicht nur Sinn – sie vereinfachen auch Entscheidungen. Du weißt schneller, wann du Ja sagen solltest und wann Nein. Sie helfen dir, Prioritäten zu setzen und Energie sinnvoll zu investieren.

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Was sind sinnvolle Ziele – und wie findet man sie?

Ein Jobziel ist nicht einfach „mehr Geld“ oder „höher hinaus“. Das sind eher Wünsche oder vage Absichten. Ein echtes Ziel ist spezifisch. Es lässt sich zeitlich fassen und in Handlungen übersetzen. Der Unterschied zwischen „Ich will erfolgreicher werden“ und „Ich will in den nächsten zwölf Monaten die Leitung eines Projekts übernehmen“ ist gewaltig. Letzteres motiviert, ersteres frustriert.

Um eigene Ziele zu finden, hilft es, ehrlich auf die berufliche Ist-Situation zu schauen: Was läuft gut? Was fehlt? Welche Aufgaben geben Energie – und welche rauben sie? Welche Skills sind für meinen Job in Zukunft relevant? Wer das für sich beantworten kann, hat den ersten Schritt bereits gemacht. 

Und noch wichtiger: Welche deiner Werte stecken hinter diesen Antworten? Ist es Unabhängigkeit, Klarheit, Kreativität, Einfluss? Wer seine Ziele mit seinen Werten verknüpft, bleibt nicht nur motiviert – er schützt sich auch vor Zielen, die eigentlich fremdbestimmt sind.

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Tipp: Nutze die SMART-Formel, um dein Ziel zu formulieren:

  1. Spezifisch: Was genau willst du erreichen?

  2. Messbar: Woran merkst du, dass du auf Kurs bist?

  3. Attraktiv: Warum willst du dieses Ziel?

  4. Realistisch: Passt es zu deinem Alltag und Lebensumfeld?

  5. Terminiert: Bis wann willst du es erreichen?

Warum tun sich viele mit Zielen im Job so schwer?

Unsere Arbeitswelt ist komplex. Sie bietet unzählige Optionen – aber genau das macht es schwer, sich zu entscheiden. Vor allem jüngere Generationen stehen unter einem enormen (eigenen) Erwartungsdruck. Alles soll Sinn ergeben, Spaß machen, gut bezahlt sein und gleichzeitig genügend Freizeit lassen. Das Ergebnis: Entscheidungslähmung. Statt klare Ziele zu formulieren, wird optimiert, gezweifelt, gezögert.

Hinzu kommt das Dauerfeuer an Vergleichen: Wer sich regelmäßig durch Karriere-Posts auf LinkedIn scrollt, bekommt schnell das Gefühl, zu spät dran oder nicht gut genug zu sein. Kein Wunder, dass viele lieber weitermachen wie bisher – obwohl sie insgeheim wissen, dass es so nicht weitergehen kann.

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Tipp: Wenn du dich von Vergleichen und Erwartungen überfordert fühlst, hilft die Ziel-Fokus-Methode: Schreib dir auf, was du willst – und was du nicht willst. Das schützt vor dem Abdriften in Fremderwartungen.

Wie aus Wünschen konkrete Schritte werden

Ziele zu haben ist gut. Sie zu verfolgen ist besser. Doch oft bleibt es bei der Absicht, weil der Weg unklar erscheint. Hier hilft eine Methode, die so einfach wie wirksam ist: runterbrechen. Ein Jahresziel braucht Quartalsziele. Quartalsziele brauchen Monats- oder Wochenziele. Und jede Etappe braucht konkrete Aktionen.

  • Wer zum Beispiel die Führung eines Teams anstrebt, kann heute schon Verantwortung übernehmen – etwa in Meetings, bei Projekten oder durch fachliche Unterstützung von Kollegen.
  • Wer mehr Gehalt erzielen will, sollte sich zunächst einen realistischen Überblick über den eigenen Marktwert verschaffen und das Gespräch mit der Führungskraft aktiv vorbereiten.

Karriere ist kein großer Sprung – sondern die Summe vieler kleiner Schritte in dieselbe Richtung.

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Tipp: Noch kraftvoller wird’s, wenn du dein Ziel rückwärts denkst. Stell dir vor, du hast es erreicht. Was war die letzte Etappe davor? Und die davor? So baust du deinen Weg nicht nur logisch auf – du nimmst dir auch den Druck, alles auf einmal lösen zu müssen.

Warum Ziele glücklich machen – und Unklarheit unzufrieden

Ein interessanter Nebeneffekt von Zielklarheit: Sie gibt Energie. Wer weiß, wofür er morgens aufsteht, arbeitet motivierter, selbstbestimmter und mit mehr innerer Ruhe. Denn selbst wenn der Job nicht perfekt ist – die Aussicht auf Entwicklung verändert den Blick. Umgekehrt erzeugt Ziellosigkeit ein dumpfes Gefühl von Stagnation. Man macht zwar viel, aber es bewegt sich nichts. Und das ist auf Dauer nicht nur frustrierend, sondern auch gefährlich. Wer langfristig ohne Richtung arbeitet, verliert nicht nur Motivation – sondern auch das Vertrauen in die eigene Wirksamkeit.

Drei Karriere-Ziel-Tricks, die wirklich helfen

  • Visualisierung: Wer seine Ziele schriftlich festhält – am besten sichtbar im Alltag –, verankert sie. Ein Blatt mit visuellen Zielen am Kühlschrank wirkt Wunder. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
  • Accountability: Such dir jemanden, der dich nervt, wenn du nachlässt. Eine Freundin, ein Kollege, dein früheres Ich. Hauptsache, du wirst nicht heimlich bequem.
  • Feiern statt zweifeln: Mach dir regelmäßig bewusst, was du bereits erreicht hast und feiere deine Meilensteine. Auch kleine Fortschritte verdienen Anerkennung – vor allem von dir selbst.

Der beste Moment für deine Ziele ist immer jetzt

Viele glauben, es bräuchte einen perfekten Moment, um neu durchzustarten. Aber der kommt nie. Der beste Moment ist immer jetzt. Wer wartet, bis der Chef fragt oder das Leben sich von selbst sortiert, verpasst Chancen. Denn Ziele erreicht, wer sie kennt. Und wer sie angeht – mit Mut, Verstand und dem Wissen: Es ist dein Weg. Und du hast das Steuer in der Hand.

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Aktion: Und wenn du gerade nicht weißt, wie du anfangen sollst: Schreib jetzt einen einzigen Satz auf, der dein Ziel beschreibt. Und dann schreib eine Sache dazu, die du noch heute tun kannst. Mehr brauchst du nicht, um loszugehen.

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