Ehrgeiz, Beständigkeit, Hartnäckigkeit, Disziplin, Geradlinigkeit, Charakterstärke, Beharrungsvermögen – Zielstrebigkeit hat viele Namen, doch schlussendlich bedeuten sie alle dasselbe: Die Fähigkeit, sich Ziele zu setzen und diese auch zu erreichen. Wir verraten dir, wie du Zielstrebigkeit lernen kannst und mit Hilfe der SMART-Formel deine Ziele auch erreichst.

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Zielstrebigkeit gehört zu den gefragten Soft Skills

Die Zielstrebigkeit ist Bestandteil der sogenannten Schlüsselqualifikationen beziehungsweise Soft Skills, also jener Fähigkeiten, welche du nicht durch dein Schulzeugnis oder den Universitätsabschluss nachweisen können. Es handelt sich vielmehr um eine nicht greifbare Charaktereigenschaft, welche dich dazu befähigt, deine selbstgesteckten Ziele durch Disziplin und Eigenmotivation zu erreichen.

Eine wichtige Eigenschaft für das Berufsleben, zumindest sobald du Projekte oder ganze Teams eigenständig und eben „zielführend“ leiten sollst. Die Zielstrebigkeit, sofern du diese denn besitzt, ist daher ein großer Pluspunkt in der Bewerbung und kann das Zünglein an der Waage sein, um sich gegen einen gleichwertigen Konkurrenten durchzusetzen.

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Ist Zielstrebigkeit angeboren oder erworben?

Doch nicht nur im Bewerbungsprozess, sondern auch im Privat- und Berufsleben ist die Zielstrebigkeit eine wichtige Schlüsselqualifikation. Wieso? Weil sie der Grundstein für die Erreichung deiner Lebensziele jeder Art ist und daher der „Schlüssel“ zu deinem Erfolg und Glück.

Bist du allerdings nicht von Geburt an mit einem hohen Maß an Zielstrebigkeit gesegnet?
Du würdest dich stattdessen eher in die „Couch-Potato-“ oder in die „Heute-so-und-morgen-anders“-Kategorie einordnen? Keine Sorge, denn Zielstrebigkeit kannst du lernen. Wichtig ist, dass du es verstehst, dir Ziele im Leben zu setzen, diese richtig zu formulieren und dann diszipliniert zu verfolgen. Wir verraten dir, wie das funktioniert.

Ziele setzen: Was will ich eigentlich vom (Berufs-) Leben

Welche Ziele du im Leben hast, musst du schlussendlich selbst herausfinden. Deine Träume sind schließlich ebenso individuell wie du selbst und im Laufe eines Lebens kannst du diese auch ändern. Übe dich in Selbstreflexion, um herauszufinden, was du eigentlich wirklich vom Leben willst.

  • Ein dickes Auto in der Garage?
  • Eine Villa am Meeresstrand?
  • Eine Familie und zwei Kinder?
  • Eine 30-Stunden-Woche und viel Freizeit?
  • Oder du möchtest in deinem Leben jeden Kontinent mindestens einmal besucht haben?

Werde dir klar darüber, was dich glücklich macht und wo du dich in fünf, zehn oder auch 50 Jahren siehst. Gerne kannst du auch erst einmal mit einem Ziel beginnen. Die anderen ergeben sich dann vielleicht früher oder später ganz von selbst. Nehmen wir also einfach einmal als Beispiel: Ihr Ziel lautet „Mit spätestens 45 Jahren möchte ich mich als Grafikdesigner selbstständig machen.“

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SMART-Formel: Ziele richtig unterteilen und formulieren

„Ein Mensch, der Berge versetzt, beginnt damit, indem er kleine Steine abträgt“

, soll einst William Faulkner gesagt haben. Nimm dir dieses Motto zu Herzen und beginne den Weg zu deinem Ziel mit kleinen Schritten. Setze einen Fuß vor den anderen und teile dein großes Endziel in viele kleine Zwischenziele auf. Schreibe also nieder, was du mit 45 Jahren erreicht haben möchtest, was mit 40, was mit 35 und was in einem halben Jahr? Je mehr Zwischenziele du hast, umso genauer ist dein „Fahrplan“ zum Ziel und mit jedem Haken, den du hinter ein noch so kleines Unterziel setzt, hast du ein Erfolgserlebnis. Der Traum wird greifbar und deine Motivation bleibt erhalten.

Das allerdings funktioniert nur, wenn du die Ziele auch richtig formulierst. Zu diesem Zweck haben Experten die sogenannte SMART-Formel entwickelt:

„S“ MART: Spezifisch

Definiere deine niedergeschriebenen Ziele so exakt wie möglich. Schreibe also nicht nur „Mit 45 Jahren möchte ich mich als Grafikdesigner selbstständig machen“, sondern lege die Kriterien fest:

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„Mit 45 Jahren möchte ich mich als Solopreneur im Bereich Grafikdesign selbstständig machen und mindestens 50.000 Euro im Jahr verdienen.“

„Mit 45 Jahren möchte ich eine eigene Grafikdesign-Agentur mit mindestens zwei Mitarbeitern gründen und nach spätestens zwei Jahren schwarze Zahlen schreiben.“

„Mit 45 Jahren möchte ich meinen Angestelltenjob auf 50 Prozent reduzieren und als Selbstständige/r im Bereich Grafikdesign mindestens 15.000 Euro pro Jahr hinzuverdienen, um dennoch über die Runden zu kommen.“

S „M“ ART: Messbar

Nur, wenn deine Ziele spezifisch genug sind, werden sie auch messbar. Die Messbarkeit ist wichtig, um die Motivation aufrecht zu erhalten. Unspezifische Ziele, wie Reichtum oder Glücklichsein, sind nämlich stets eine Sache der Definition.

  • Wann bist du reich?
  • Mit einer halben Million Euro auf deinem Konto?
  • Einer ganzen? Fünf?

Du siehst: Deine Ziele müssen unbedingt messbar sein, sodass du einen Haken dahinter setzen und das Ziel guten Gewissens als „erreicht“ markieren kannst.

SM „A“ RT: Attraktiv

Je attraktiver das Ziel für dich ist, umso höher bleibt deine Motivation. Stelle dir daher selbst eine Belohnung in Aussicht, wenn du das Ziel erreicht hast. Klar, das Ziel selbst ist bestenfalls bereits eine Belohnung für dich, wenn du eben endlich deine Festanstellung kündigen kannst oder dir den Lamborghini kaufen. Doch eine weitere Belohnung kann dir dabei helfen, das Ziel auch in schwierigen Zeiten attraktiv erscheinen zu lassen und du so immer wieder zu neuer Zielstrebigkeit zu motivieren. Unternimm mit dem neuen Lamborghini also eine Reise ans Mittelmeer oder gönne dir nach deiner Kündigung einen Monat Auszeit, den du mit deinen Kindern verbringst, bevor du dich voller Tatendrang in neue Abenteuer stürzt.

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SMA „R“ T: Realistisch

Wärst du motiviert genug, um diszipliniert auf ein Ziel hin zu arbeiten, welches du niemals erreichen wirst? Nein! Natürlich würdest du dich dann früher oder später neuen Zielen zuwenden. Stecke deine Ziele daher nicht zu hoch, sondern prüfe diese auf ihre Realisierbarkeit. Du kannst dann, sobald du dieses Ziel erreicht hast, das nächste immer noch höher stecken oder aber dir völlig neue Ziele suchen. Je realistischer und kurzfristiger ein (Zwischen-) Ziel ist, umso eher wirst du dieses erreichen.

SMAR „T“: Terminierbar

Apropos kurzfristig: Du solltest bei deinen kurz-, mittel- und langfristigen Zielen keine ungefähren Zeiträume oder gar ein „irgendwann“ angeben, sondern ein exaktes Datum. Du willst also nicht „Ende des Jahres eine Gehaltserhöhung“, sondern spätestens zum 01. Januar des nächsten Jahres. Nur so sind deine Ziele spezifisch und eben messbar genug.

Jeder Mensch braucht Träume und Ziele im Leben

Es ist durchaus erlaubt, dass sich deine Ziele im Laufe des Lebens verändern, dass neue Träume hinzukommen und alte Wege verlassen werden. Als Mensch durchläufst auch du schließlich einen stetigen Wandel und so kann es durchaus sein, dass ein Ziel früher oder später nicht mehr zu Ihnen passt. Hier gilt es sich wieder in Selbstreflexion zu üben und die aktuellen Ziele in regelmäßigen Abständen kritisch zu hinterfragen. Wichtig ist allerdings, dass du dir neue Ziele sucht, sobald du dich von alten verabschiedest oder aber diese erreicht hast. Denn wie Langston Hughes einst sagte:

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Hold fast to dreams
For if dreams die
Life is a broken-winged bird
That cannot fly.

Hold fast to dreams
For when dreams go
Life is a barren field
Frozen with snow.

Ziele und Träume im Leben sind dein Motor, deine Motivation, das Beste aus dir herauszuholen, und der einzige Schlüssel zum Glück. Ansonsten blickst du irgendwann auf ein Leben voller verpasster Chancen und verschwendeter Tage zurück. Beginne deshalb damit, noch heute deine kurz-, mittel- und langfristigen Ziele gemäß der SMART-Formel niederzuschreiben und übe dich in Zielstrebigkeit.

Das bedeutet: Solltest du doch einmal den Weg verlassen, erinnere dich wieder an die Belohnung und finde deine Eigenmotivation – welche übrigens auch in den Bereich der Soft Skills fällt. Hast du erst einmal dein erstes Ziel erreicht, wirst du schon bald mehr und mehr dieser Erfolgserlebnisse wünschen. Du weißt ja: Übung macht den Meister.

Wie hast du zu mehr Zielstrebigkeit gefunden? Woraus schöpfst du immer und immer wieder neue Motivation? Wann denkst du, ist es an der Zeit, an einem Ziel festzuhalten, und wann, sich nach neuen Ufern aufzumachen? Wir freuen uns auf deine Anregungen und persönlichen Erfahrungen zum Thema Zielstrebigkeit in den Kommentaren.

Bildnachweis: Visual Generation/istockphoto.com

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