Karriere machen wollen viele. Aber was, wenn sie einfach nicht ins Rollen kommt? Die üblichen Verdächtigen sind schnell benannt: der Chef, die Firmenpolitik, fehlende Aufstiegschancen. Doch das ist oft nur die halbe Wahrheit. Denn viele blockieren sich selbst. Nicht aus Faulheit. Sondern aus Denkmustern, die so fest sitzen wie das Passwort fürs Arbeitskonto: kaum sichtbar, aber ziemlich wirksam.

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Die gute Nachricht: Diese Denkblockaden sind nicht in Stein gemeißelt. Sie sind erlernt und damit auch verlernbar. Wer Herausforderungen als Lernchance begreift und nicht als Bedrohung, kommt weiter. Hier kommen sechs klassische Karriere-Fehler. Plus: Wie du sie entschärfst.

1. „Das ist nicht meine Baustelle“ – Dienst nach Vorschrift war gestern

Aufgaben sauber abarbeiten, Checkliste durch, Laptop zu. Feierabend. Ist verständlich, aber in puncto Karriere gefährlich. Denn wer nur das tut, was im Arbeitsvertrag steht, wird auch nur dafür gesehen. Karriere machen dann aber andere: die, die hinschauen, anpacken, Verantwortung übernehmen.

Was hilft:

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  • Initiative statt Jobgrenze: Wo klemmt’s im Team? Wo kannst du einspringen? Kleine Impulse, große Wirkung.
  • Nutzen sichtbar machen: Projekte, die Zeit sparen oder das Arbeitsklima verbessern? Laut sagen. Chefs lieben Mehrwert.
  • Mut zum Unfertigen: Nicht alles muss perfekt sein. Aber es muss passieren.

2. „Ich bin nicht gut genug“ – Der innere Kritiker ist laut. Zu laut.

Du liest eine Stellenanzeige, erfüllst 80 Prozent – und bewirbst dich nicht. Im Meeting hast du eine Idee, aber bringst sie nicht. Warum? Weil irgendwo in deinem Kopf eine Stimme flüstert: „Nicht gut genug.“ Dieses Gedankenkarussell hält viele davon ab, zu zeigen, was sie draufhaben.

Was hilft:

  • Erfolge sammeln: Notiere wöchentlich, was du geschafft hast – ja, auch Kleinkram. Das ist Selbstwirksamkeit zum Nachlesen.
  • Kompetenzlücken konkret benennen: „Ich kann das nicht“ wird zu: „Mir fehlt Tool XY – das lerne ich.“ Zack, Handlungsspielraum.
  • Social-Media-Pause: Vergleich macht nicht automatisch reich, sondern eher unglücklich. Fokus: du.

3. „Ich will es perfekt machen“ – Wenn alles glänzt, aber nichts fertig wird

Perfektionsmus bremst im Alltag. Wer ewig feilt, kommt nicht ins Ziel. Deadlines verfliegen, Feedback bleibt aus, Projekte starten nie. Und das Schlimmste: Die Angst, nicht perfekt zu sein, wird mit jeder Minute größer.

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Was hilft:

  • Fertig definieren: Was ist „gut genug“? Klär das und halte dich dran.
  • Iterationen statt Idealversion: Lieber schnell Feedback holen als monatelang im stillen Kämmerlein basteln und grübeln.
  • Fehler teilen: Was nicht klappt, gehört auch auf den Tisch. Macht dich menschlich und dein Umfeld mutiger.

4. „Ich brauche keine Hilfe“ – Lone Wolves verlieren Anschluss

Alles allein schaffen – stark. Aber auch ineffizient. Komplexe Probleme löst man nicht im stillen Kämmerlein. Netzwerke, Kollegen, Sparringspartner: Wer sie nutzt, kommt schneller weiter.

Was hilft:

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  • Mentoren suchen: Eine erfahrene Person, ein oder zwei Stunden im Monat – das reicht oft für neue Perspektiven.
  • Wissensaustausch fördern: Interne Peergroups, externe Meetups – Ideen multiplizieren sich im Dialog.
  • Gebend lernen: Du hilfst gern? Andere auch. Geben und Nehmen macht Netzwerkpflege leicht und angenehm.

5. „Das war schon immer so“ – Komfortzone ist kein Karriere-Turbo

Eingefahrene Prozesse, die nie hinterfragt werden. Unzählige Meetings, die eiegntlich keiner braucht. Routinen, die aus Zeiten vor der Digitalisierung stammen. Klingt vertraut? Willkommen im Status-quo-Sumpf. Wer hier stecken bleibt, wird überholt – von Tools, Trends, Menschen.

Was hilft:

  • Challenge-Routine: Frag regelmäßig: „Wenn wir heute neu starten würden – würden wir das wieder so machen?“
  • Testballons starten: Neue Methoden ausprobieren, begrenzt und sichtbar. So lassen sich Skeptiker überzeugen.
  • Zahlen sprechen lassen: Wenn dein Change 10 Stunden spart, sag’s. Besser noch: zeig’s.

6. „Das habe ich noch nie gemacht“ – Willkommen im Lernmodus

Unbekanntes? Lieber nicht. Bloß keine Blöße geben. Doch genau da liegt das Wachstum: im ersten Versuch, im Fehler, im Learning. Wer auf Nummer sicher geht, bleibt erst stehen und fällt dann zurück.

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Was hilft:

  • Aufgaben runterbrechen: Große Unbekannte? In Mini-Steps zerteilen. Jeder Haken pusht.
  • Früh fragen: Lieber einmal doof gefragt als zehnmal falsch gemacht.
  • Scheitern einkalkulieren: Wer sich nie vertut, macht zu wenig neu. Learning beats Landing.

Karriere beginnt immer im Kopf

Dein größter Karriereblocker sitzt nicht im Chefzimmer, sondern zwischen deinen Ohren. Ob Selbstzweifel, Perfektionsdrang oder falsche Bescheidenheit – Denkfallen lauern überall. Doch wer sie erkennt, kann sie aushebeln. Stück für Stück. Woche für Woche.

Also: Welche Ausrede hat dich bisher am meisten gebremst? Und was tust du heute dagegen? Tipp: Fang klein an. Denn aus Mut entsteht Bewegung – und aus Bewegung entsteht Karriere. 

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