Ihr rettet in letzter Sekunde Projekte, schichtet Überstunden wie Bauklötze und seid der heimliche Kitt im Team. Aber Applaus gibt’s für andere: Für die, die sich am besten verkaufen. Für die Lauten. Für die Egos auf der Überholspur.

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Genau so geht es fast der Hälfte aller Angestellten. Laut einer Studie von The Predictive Index fühlen sich 46 % der Mitarbeitenden vom eigenen Chef nicht richtig gesehen und verstanden. Bei der Gen Z sind es sogar 54 %. Kein Wunder, dass Motivation und Loyalität im Sinkflug sind.

Lese-Tipp: Motivation am Tiefpunkt: Warum Arbeitnehmer keine Lust mehr haben

Wenn Leistung im Funkloch der Führung verschwindet

Leistung, die keiner bemerkt, ist wie ein GIF im Funkloch: da, aber nutzlos. 48 % der Arbeitnehmer sagen, ihre Performance wird unterschätzt. 44 % wurden schon bei Gehalt, Projekten oder Beförderung übergangen. Klarer Fall von Wahrnehmungsstörung im Management.

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Das hat Folgen: Klar, wer nicht gesehen wird, zieht sich zurück. Dienst nach Vorschrift statt Eigeninitiative. Ideen einbringen? Fehlanzeige! Feedbackgespräch? Kalenderpflicht mit Floskelgarantie. 43 % finden, das Feedback passt nicht zum Selbstbild. Wenn Vorgesetzte Monologe halten, in denen man sich selbst nicht wiederfindet, ist irgendwas gewaltig schiefgelaufen.

Die stillen Stars im Unternehmen – unterschätzt, aber unersetzlich

Ein Fünftel der Angestellten hält sich für fähiger, als es nach außen wirkt. 16 % agieren leise, aber initiativ. 12 % denken strategisch, ohne damit hausieren zu gehen. Diese stillen Stars halten den Laden am Laufen, während die Ego-Shooter ihren Aufstieg mit Charts im Meeting simulieren.

Doch Chefs sehen manchmal auch nur das, was glitzert, blinkt oder möglichst laut „Ich bin toll!“ ruft. Wer dagegen ruhig arbeitet, nachdenkt und einfach zuverlässig ist, bleibt unter dem Radar. Dabei sind genau diese Menschen das Fundament eines jeden Unternehmens.

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Führungskräfte, die (noch) keine sind

Viele Vorgesetzte führen nicht, sie verwalten. Oder sie wurden ins Amt gespült, weil gerade Not am Mann war. Fachlich top, menschlich flop. Wirkung wird mit Leistung verwechselt, Feedback werden als Pflichttermin im Outlook markiert, Präsenz mit Potenzial gleichgesetzt. So entsteht ein Klima, in dem sich nur die Lauten durchsetzen und die Leisen gehen.

Vor allem die Gen Z hat keinen Bock auf Führungskräfte mit 90er-Jahre-Vibe. 62 % fühlen sich bei Beförderungen übergangen, 35 % planen gar den Jobwechsel. Klar, warum aushalten, was man nicht aushalten muss?

Daten sehen, was Chefs oft übersehen

Wer verhindern will, dass stille Leistungsträger innerlich kündigen oder das Unternehmen ganz verlassen, muss an seiner Führungsrolle arbeiten. Das heißt: zuerst an sich selbst arbeiten – und dann zuhören lernen. Wer dann auch noch bereit ist, das Gesagte seiner Mitarbeiter wirklich wahr- und aufzunehmen, hat den wichtigsten Schritt bereits getan.

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Auch Feedback muss endlich raus aus der Floskelfalle. Es darf nicht länger ein Pflichttermin zum Abhaken sein. Was Mitarbeitende brauchen, ist echte Rückmeldung – klar, ehrlich, relevant. Feedback, das neue Perspektiven öffnet und persönliches Wachstum ermöglicht.

Lese-Tipp: Das 4-Stufen-System für effektives Führungskräfte-Feedback

Und ja, auch die leiben Daten helfen: Tools wie die PI-Verhaltensanalyse können Stärken sichtbar machen, die sonst untergehen. Kein Ersatz für Menschenkenntnis, aber ein hilfreiches Korrektiv gegen Betriebsblindheit.

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