Zu einer kompletten Bewerbungsmappe gehören auch aussagekräftige Anlagen, die allerdings als locker beigelegte Loseblattsammlung den gewünschten Eindruck verfehlen. Wie aber wird ein Anlagenverzeichnis richtig gemacht?

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Welche Anlagen sind relevant bei einer Bewerbung?

Die Meinungen darüber gehen auseinander: Manche meinen, Personaler würden auf Zeugnisse nicht viel Augenmerk richten, und liegen damit nicht immer falsch. Aber dennoch kommen Abschlusszeugnis, Praktikumszeugnisse und Arbeitszeugnisse bei den meisten Bewerbungen gut an, bieten sie doch eine gute Informationsquelle für die Personalentscheider.

Die Zusammenstellung der Anlagen sollte chronologisch erfolgen. Dabei stehen diejenigen Dokumente im Vordergrund, die die Leistungen eines Bewerbers eindrucksvoll belegen. Diese werden also aus einem einzigen Grund beigefügt: um das positive Bild des Bewerbers unterstreichen.

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Folglich sollten sich Bewerber auf die wirklich wichtigen Unterlagen beschränken, die auch als Stationen im Lebenslauf erkennbar sind.

Je enger diese Anlagen in Verbindung mit dem Job stehen, für den sich jemand beworben hat, desto besser und aufschlussreicher sind sie für den Personaler.

Wer also branchenfremde Praktika gemacht hat, sollte den Arbeitgeber in spe nicht mit unwichtigen Bescheinigungen langweilen. Keinesfalls verzichtet werden sollte jedoch auf das Abiturzeugnis, egal wie gut oder schlecht es ist. Das gilt auch für andere Zeugnisse: Schlechtere Beurteilungen dürfen nicht unterschlagen werden, denn bei Lücken werden Personaler oft stutzig. Dennoch empfehlen Experten, wegen der besseren Übersicht ausschließlich Abschlusszeugnisse beizulegen.

Das spricht für ein Anlagenverzeichnis bei Bewerbungen

Bei mehreren Anlagen ist es ratsam, dem Prüfer der Bewerbungsunterlagen eine Art Navigationshilfe in Form eines Anlagenverzeichnisses zu liefern. Dabei sollte sich der Bewerber vor allen Dingen um eine übersichtliche Gestaltung bemühen. Alles steht und fällt mit der Reihenfolge der Unterlagen. Manche Bewerber entscheiden sich für eine chronologische Reihenfolge, andere beginnen mit den aktuellsten Zeugnissen. Grundsätzlich gilt, dass die Anlagen genau dem Lebenslauf entsprechen müssen, weil manche Personalentscheider beides parallel lesen. Bei mehr als drei Anlagen empfiehlt sich ein Inhaltsverzeichnis der Anlagen als Deckblatt.

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Wie sollte das Inhaltsverzeichnis aussehen?

Das Deckblatt wird durchnummeriert und führt gut leserlich (Schriftgröße 12-14) alle Dokumente auf, die den Bewerbungsunterlagen in Kopie beiliegen. Diese sollten allesamt das Format DIN A4 haben und nur auf einer Seite bedruckt sein. So besteht die größte Chance, dass sie vollständig und in der gewünschten Reihenfolge dort ankommen, wo sie gelesen werden. Auf dem Deckblatt steht dann (bitte mindestens 2-zeilig schreiben) beispielsweise:

  • Name des Bewerbers
  • Schulabschlusszeugnis
  • Ausbildungszeugnis
  • Hochschuldiplom
  • Praktikumsnachweis(e)
  • Arbeitszeugnis(se)
  • Zertifikat über Fort- oder Weiterbildung
  • ggf. Referenzen (letzter Chef, Professor, Auftraggeber, Seminarleiter)

Bestehen beispielsweise Anlagen wie Zeugnisse, die in einer anderen Sprache als Deutsch oder Englisch verfasst wurden, ist es ratsam, diese zu übersetzen oder übersetzen zu lassen. Dies gilt auch für ausländische Anschlusszeugnisse von Schulen oder Universitäten, die zudem noch beglaubigt werden sollten. Handelt es sich hingegen um ein einfaches Sprachzeugnis, reicht es meist aus, wenn der Bewerber eine kurze Zusammenfassung gibt. Dies sieht dann auf dem Anlagenverzeichnis etwa aus wie folgt: „Zertifikat über die Teilnahme eines Spanischkurses für Fortgeschrittene in Valparaiso/Chile 2010“.

Wer nur wenige Anlagen beifügt, kann diese alternativ auf dem Bewerbungsschreiben am Ende des Briefes unten auflisten, sollte sie aber auch dort durchnummerieren, damit der Personaler den Überblick behält.

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E-Mail-Bewerbungen mit Anlagen

Vielfach sind Bewerbungen heutzutage als E-Mails einzureichen. Dabei werden die gleichen Unterlagen verlangt wie bei einer postalisch versendeten Mappe – d. h. auch Zeugnisse und alle weiteren relevanten Anlagen sollen dabei sein. Diese fasst der Bewerber am besten in einer einzigen PDF-Datei zusammen, damit der Personaler es leichter hat beim Öffnen und Ausdrucken. Das PDF-Format sorgt dafür, dass die Unterlagen so ankommen, wie sie im Original aussehen, während eine sorgfältig erstellte Word-Datei nach dem Druck im schlimmsten Fall aussieht wie Kraut und Rüben.

Professionell gehen Bewerber vor, die auch hier ein Anlagenverzeichnis erstellen, dieses wie die wichtigsten Dokumente einscannt, alles in eine Word-Datei transportiert und daraus ein PDF macht. Der gesamte Anhang sollte nicht mehr als fünf Megabytes umfassen, größere Attachments werden nicht so gern gesehen.

Bildnachweis: Foto von Andrea Piacquadio von Pexels

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Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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