Jahrzehntelang galt ein Jahresgehalt von 75.000 Dollar (knapp 73.000 Euro brutto) als Schwellenwert für Zufriedenheit. Doch aktuelle Studien zeigen: Mehr Einkommen kann weiterhin das Wohlbefinden steigern, ohne festgelegtes Limit.
Macht Geld wirklich glücklich? Was die Forschung sagt
Finanzielle Sorgen abbauen, Freiheit gewinnen, Träume verwirklichen – Geld ist mehr als nur ein Mittel zum Zweck. Doch führt ein steigendes Einkommen tatsächlich zu anhaltendem Glück? Während frühere Untersuchungen von einem Plateau bei etwa 75.000 Dollar brutto (in etwa 73.000 Euro brutto im Jahr oder 6.000 Euro brutto im Monat) sprachen, zeigt eine neue Analyse: Das Wohlbefinden wächst auch bei höheren Gehältern weiter.
Der Unterschied liegt in der Messung: Ältere Studien untersuchten das allgemeine Lebensglück auf Grundlage von Rückblicken der Teilnehmer – also Erinnerungen und Einschätzungen, die im Laufe der Jahre oft verzerrt wiedergegeben werden. Neuere Untersuchungen erfassten Glücksmomente direkt im Alltag und kamen zu einem anderen Ergebnis. Der Trend ist klar – mehr Geld bringt für viele Menschen auch mehr Lebensqualität.
Die neue Studie: Glück wächst mit dem Gehalt
Psychologe Matthew Killingsworth analysierte Echtzeitdaten von über 33.000 Menschen und fand heraus: Sowohl das tägliche Empfinden als auch die Lebenszufriedenheit steigen mit dem Einkommen – und zwar ohne sichtbares Ende?.
Interessant ist, dass dieser Zusammenhang nicht nur für niedrige oder mittlere Einkommen gilt. Auch Besserverdiener berichten von steigendem Wohlbefinden mit wachsendem Gehalt. Eine pauschale Obergrenze für Glück gibt es demnach nicht.
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Wann bringt mehr Einkommen keinen Vorteil mehr?
Trotz des klaren Trends gibt es Ausnahmen: Menschen, die trotz hoher Einkommen unglücklich sind – etwa durch Stress, schwierige Beziehungen im Privatleben oder im Job oder durch fehlenden Lebenssinn – profitieren kaum von zusätzlichem Geld. Ihr Glück hängt weniger vom Kontostand als von anderen Lebensbereichen ab.
Für alle anderen zeigt die Forschung jedoch deutlich: Ein höheres Einkommen bedeutet mehr Freiheit, weniger Stress und bessere Möglichkeiten, das eigene Leben aktiv zu gestalten. Und das ist es doch, was uns wirklich glücklich macht.
Gehalts-Booster: Bis zu 30 % mehr durch Jobwechsel
Eine McKinsey-Studie zeigt: Wechselwillige Arbeitnehmer profitieren nicht nur karrieretechnisch, sondern auch finanziell. Mit jedem neuen Job winken Gehaltssteigerungen von bis zu 30 Prozent.
Wer also das Gefühl hat, beim aktuellen Arbeitgeber unterbezahlt zu sein, sollte einen Wechsel nicht scheuen – insbesondere, wenn das aktuelle Gehalt nicht ausreicht, um finanzielle Sicherheit, Freiheit und auch Wachstum zu gewährleisten.
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Mehr als Geld: Was uns wirklich erfüllt
Auch wenn das Einkommen eine entscheidende Rolle spielt, bleibt Glück ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren:
- Gesundheit: Ein fitter Körper und ein klarer sowie neugieriger Geist fördern das Wohlbefinden.
- Beziehungen: Freunde, Familie und soziale Bindungen zählen mehr als materielle Werte. Langzeitstudien der Harvard University zeigen, dass dauerhaftes Glück vor allem von guten sozialen Beziehungen abhängt. Geld allein sorgt meist nur für kurzfristige Zufriedenheit.
- Sinn und Erfüllung: Wer seine Arbeit als sinnvoll empfindet, fühlt sich zufriedener – unabhängig vom Gehalt.
- Zeit: Finanzielle Freiheit schafft die Möglichkeit, sich die wirklich wichtigen Momente im Leben nicht nur zu gönnen, sondern auch zu genießen.
Geld ist nicht alles – aber es hilft
Ein gutes Gehalt kann das Glück tatsächlich steigern – selbst über frühere Annahmen und Studien hinaus. Doch während finanzielle Sicherheit Sorgen lindert, ist sie nur ein Baustein für Zufriedenheit. Wer wirklich erfüllt leben will, sollte auch in Beziehungen, Gesundheit und Sinn investieren. Denn am Ende zählt nicht nur, wie viel man verdient, sondern was man aus dem Leben macht. Und vor allem sollte man hier nichts pauschalisieren – wir sind alle Menschen und doch unterschiedlich im Fühlen, Denken und Handeln.