Wir alle kennen es: Eine dumme Bemerkung eines Kollegen oder ein flapsiger Kommentar des Vorgesetzten bringt uns zur Weißglut. Oft reagieren wir gereizt, wütend oder kontern harsch. Puls und Emotionen steigen. Solche Gefühlsausbrüche wollen wir eigentlich vermeiden – aber wie können wir im Arbeitsumfeld souverän bleiben und Provokationen abwehren? Die Antwort liegt in einem simplen Trick, der nicht nur eure innere Ruhe bewahrt, sondern euch auch noch souveräner wirken lässt.

Anzeige

Typische Provokationen im Job

Kollegen oder Chefs provozieren häufig auf subtile Weise. Hier sind einige typische Beispiele, die wir alle kennen:

  • Ein Kollege macht ständig spitze Bemerkungen über eure Arbeit, wie: „Na, das hast du ja gerade noch so hinbekommen.“

  • Ein Vorgesetzter kommentiert vor versammelter Mannschaft: „Ich hätte das anders gemacht, aber gut, jeder hat seinen Stil.“

  • Ein Teammitglied ignoriert eure Ideen in Meetings bewusst oder spricht abwertend darüber: „Das klingt ja ganz nett, aber ob das wirklich funktioniert…?“

  • Ein Chef stellt euch eine Aufgabe mit völlig unrealistischen Deadlines und sagt dann: „Na, du wolltest doch zeigen, dass du belastbar bist.“

  • Ein Kollege verdreht genervt die Augen oder seufzt demonstrativ, wenn ihr etwas sagt.

Diese Provokationen zielen darauf ab, euch zu verunsichern oder eure Emotionen zu triggern. Doch mit dem richtigen Ansatz könnt ihr souverän bleiben.

Die Macht der Pause

Der große Trick, um Provokationen im Job abzuwehren, ist die Pause. Klingt vielleicht einfach, aber in der Hitze des Gefechts ist es oft schwerer, als man denkt. Der nächste Satz, den wir sagen wollen, liegt uns schon brennend auf der Zunge, das Adrenalin schießt durch den Körper – und genau in diesem Moment liegt der Schlüssel: Anstatt sofort zu reagieren, nehmt euch eine Sekunde Zeit. Atmet tief ein und aus, bevor ihr etwas sagt oder tut. Diese kurze Pause ändert alles.

Anzeige

Warum ist die Pause so wichtig? Unser Gehirn ist darauf programmiert, auf Bedrohungen automatisch zu reagieren – unser Überlebensinstinkt schaltet sich ein. Provokationen werden oft als solche Bedrohungen wahrgenommen. Das lässt uns impulsiv und emotional handeln. Die Pause hilft uns jedoch, die automatische Reaktion zu stoppen und die Kontrolle über unsere Antwort zurückzugewinnen. Sie gibt uns die Zeit, die Situation zu reflektieren und bewusst zu entscheiden, wie wir reagieren wollen.

Der Trick, der nicht nur ruhig macht, sondern auch Eindruck hinterlässt

Stellt euch vor, ein Kollege oder Vorgesetzter wirft euch einen schneidenden Kommentar an den Kopf. Statt sofort zurückzupoltern, nehmt ihr euch die Zeit für diese kurze Pause. Ihr atmet tief durch, lächelt vielleicht sogar und überlegt, ob der Kommentar wirklich eine Antwort verdient. Was passiert? Ihr bleibt ruhig, übernehmt die Kontrolle über die Situation – und euer Gegenüber verliert einen Teil seiner Macht über euch.

Das ist nicht nur für euch selbst befreiend, sondern schindet Eindruck. Diese Ruhe wirkt im beruflichen Umfeld souverän und lässt euch kompetenter und sicherer erscheinen. Es gibt kaum etwas Stärkeres als jemanden, der sich nicht aus der Fassung bringen lässt. Menschen, die gelernt haben, nicht sofort auf Provokationen zu reagieren, wirken wie ein Fels in der Brandung. Sie strahlen Gelassenheit aus, die anderen auffällt.

Anzeige

Den Fokus neu setzen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, den Fokus von der Provokation wegzulenken. Oft steckt hinter einem provokanten Kommentar die eigene Unsicherheit oder das Bedürfnis des anderen, Macht über euch auszuüben. Sich dessen bewusst zu sein, hilft, die Provokation als das zu sehen, was sie wirklich ist: ein Versuch, euch aus der Balance zu bringen.

Die Pause kann euch dabei helfen, nicht in diese Falle zu tappen. Anstatt die Provokation auf euch selbst zu beziehen, fragt euch:

  • Warum sagt die Person das gerade?
  • Hat es vielleicht mehr mit ihr selbst als mit mir zu tun?

Diese innere Reflektion bringt eine neue Perspektive. Ihr seht das Ganze distanzierter und nehmt es weniger persönlich.

Anzeige

Die Kraft der Antwort: Weniger ist mehr

Nach der Pause und der Reflektion ist es an der Zeit zu entscheiden, ob überhaupt eine Antwort notwendig ist. Provokationen brauchen eine Reaktion, um zu wirken. Doch manchmal ist die beste Antwort – keine Antwort. Stille ist ein starkes Mittel, das oft mehr sagt als Worte. Wenn ihr jedoch antworten möchtet, dann wählt eine kurze, neutrale Aussage. Zum Beispiel: „Interessant, dass du das so siehst.“ Damit signalisiert ihr, dass ihr die Provokation wahrgenommen habt, aber nicht bereit seid, darauf einzusteigen.

Diese Art der Antwort zeigt, dass ihr eure Gefühle im Griff habt. Ihr reagiert nicht emotional, sondern kontrolliert. Das überrascht euer Gegenüber oft und nimmt der Situation die Spannung. Provokateure verlieren schnell das Interesse, wenn sie merken, dass sie bei euch keinen Treffer landen können.

Üben, üben, üben

Natürlich klingt das alles in der Theorie wunderbar, aber die Umsetzung braucht Übung. Vor allem, wenn ihr zu den Menschen gehört, die schnell aufbrausen, kann es eine echte Herausforderung sein, die Pause einzulegen. Doch wie bei jeder Fähigkeit gilt: Übung macht den Meister. Setzt euch kleine Ziele.

Anzeige

Zum Beispiel: In der nächsten Woche werde ich bei jeder Provokation erst dreimal tief durchatmen, bevor ich antworte. Spätestens hier sollte man sich die Frage stellen, warum man im Job so oft provoziert wird.

Je öfter ihr diesen Trick anwendet, desto leichter wird es euch fallen. Mit der Zeit werdet ihr feststellen, dass Provokationen immer weniger Einfluss auf euch haben und euch weniger triggern. Ihr werdet ruhiger, souveräner und insgesamt zufriedener mit euch selbst. 

Die Pause als Gamechanger

Provokationen gehören zum Leben und so auch zum Arbeitsalltag dazu. Doch wie wir darauf reagieren, liegt in unserer Hand. Der Trick, sich eine Pause zu nehmen, ist einfach und gleichzeitig enorm wirkungsvoll. Er hilft uns, unsere Emotionen zu kontrollieren, souverän zu bleiben und unseren Fokus neu zu setzen. Anstatt uns provozieren zu lassen, können wir entscheiden, welche Bedeutung wir der Situation beimessen. Und das schützt nicht nur unsere innere Ruhe, sondern lässt uns auch noch stärker wirken.

Anzeige

Probiert es im Job aus: Das nächste Mal, wenn euch jemand auf die Palme bringen will, nehmt euch eine Sekunde, atmet tief durch – und entscheidet dann bewusst, wie ihr reagieren wollt. Ihr werdet überrascht sein, welche Macht eine einfache Pause haben kann.

Anzeige

Anzeige