Meist beginnt es zwischen Tür und Kaffeeautomat. Der Mitarbeiter kommt auf dich zu und hat ein Anliegen, welches sein Leben und seine Arbeit verändern soll. Und in diesem Moment zeigt sich, wie du als Führungskraft wirklich tickst: Bist du bereit zuzuhören oder blockierst du, weil es anstrengend wird?

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Was bedeutet Veränderung im Job wirklich?

Veränderung heißt nicht automatisch: Ich kündige. Im Gegenteil. Wer aktiv das Gespräch mit dir als Führungskraft sucht, zeigt damit in erster Linie Vertrauen. Diese Menschen wollen bleiben, aber nicht um jeden Preis. Sie wollen sich weiterentwickeln, Neues lernen, Verantwortung übernehmen oder ihr Leben besser mit dem Job in Einklang bringen.

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Warum Veränderung Führungskäften oft Angst macht

Veränderung fühlt sich nach Kontrollverlust an. Gerade für Führungskräfte, die Struktur brauchen und einen reibungslosen Ablauf gewährleisten sollen und müssen. Da passt es einfach nicht, wenn ein Teammitglied plötzlich seine Arbeitszeit reduzieren möchte oder mit dem Wunsch nach einem Rollenwechsel kommt. Doch wer versucht, Veränderung zu verhindern, schafft Stillstand. Und Stillstand ist das eigentliche Problem.

Welche Formen von Veränderung begegnen dir im Führungsalltag?

Mitarbeitende möchten mehr Verantwortung, weil sie einen Sinn brauchen, eine Aufgabe der sie sich widmen können. Und das ist toll, denn sie wollen in dem Unternehmen sich einbringen.

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  • Sie interessieren sich für andere Bereiche im Unternehmen, weil sie nicht stagnieren wollen. Sie haben Interesse für andere Abläufe und Themen als sie bisher kennen. Ihre Neugier und Engagement ist eine Bereicherung.
  • Sie wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten, weil ihr privates Leben dies verlangt. Niemand kommt einfach so und Bittet um etwas, dahinter ist immer ein konkretes Bedürfnis.
  • Sie brauchen temporär weniger Stunden, weil sie Angehörige pflegen, Kinder betreuen oder ihre mentale Gesundheit schützen müssen.

All das sind keine Probleme. Es sind Signale von Menschen, die sich, ihre Arbeit und ihr Umfeld ernst nehmen.

Was passiert, wenn Führungskräfte diesen Wandel ignorieren?

Du verlierst nicht nur Fachkräfte sondern auch Menschen, die bereit waren, mit dir gemeinsam neue Wege zu gehen. Wenn du Veränderungen blockierst, zwingst du Mitarbeitende in eine Entscheidung: Entweder sie fügen sich und resignieren, kündigen dann innerlich. Oder sie gehen und finden diese Veränderung eben bei einem anderen Arbeitgeber.

Schon gewusst: Veränderungswünsche von Mitarbeitenden sind kein Ausnahmefall , eher die Regel. Laut einer Stepstone-Studie denken 73 % der Beschäftigten mindestens einmal im Monat an einen Jobwechsel – Tendenz steigend. Gründe dafür sind nicht nur das Gehalt oder Stress, sondern bei 34 Prozent der 3.700 Befragten vor allem Unzufriedenheit mit der eigenen Tätigkeit. Wer hier als Führungskraft nicht zuhört oder nachhakt, verliert möglicherweise über kur oder lang wertvolle Talente.

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Warum Veränderungsbereitschaft Führungskompetenz zeigt

Führung heute soll nicht mehr nur kontrollieren. Sie soll Raum schaffen – für Entwicklung, Verantwortung, Wachstum. Sie unterstützt, damit Menschen wachsen können. Sie macht Dinge möglich, statt im Weg zu stehen. Sie hört zu, weil sie verstehen will. Und sie schafft Strukturen, die Bewegung fördern, nicht verhindern.

Was du konkret tun kannst

  1. Höre zu, und sei nicht voreingenommen oder gar stur.
  2. Erkenne, dass Veränderungen wichtig und nötig sind.
  3. Finde gemeinsam Wege, auch wenn sie nicht sofort perfekt sind.
  4. Signalisiere: Dein Anliegen ist legitim. Deine Entwicklung ist erwünscht.

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Veränderungen bringen Bewegung. Und Bewegung bringt Entwicklung. Die größte Gefahr für ein Unternehmen ist nicht die Veränderung, sondern die Führung, die sie nicht zulässt.

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