Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, vor allem, was berufliche Routinen betrifft. Leider ist es jedoch so, dass sich das berufliche Umfeld ziemlich häufig verändert, vor allem im Bereich der Digitalisierung. Anpassungen und Optimierungen sind ein integraler Bestandteil jedes guten Unternehmens. Deshalb ist es wichtig, dass du dabei alle deine Mitarbeiter wirklich abholst und durch diese Veränderung führst, ohne dass vereinzelte Kollegen auf der Strecke bleiben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Veränderungen sind ein integraler Bestandteil unseres Lebens.
  • Im beruflichen Kontext sind Veränderungen sehr häufig anzutreffen.
  • Damit diese erfolgreich implementiert werden können, müssen Vorgesetzte ein sogenanntes Change Management durchführen.
  • Wichtig ist, alle Mitarbeiter abzuholen und die Bereitschaft zur Selbstveränderung eines jeden Einzelnen zu fördern.
  • Die positiven Aspekte sowie die Notwendigkeit der Veränderung sollten hervorgehoben werden. So wird auch die Bereitschaft für diese Veränderungen bei allen Mitarbeitern verbessert.
  • Neue Routinen müssen immer wieder aufs Neue wiederholt werden, damit diese verinnerlicht werden können.

Veränderungen sind für viele Mitarbeiter schwierig

Wenn du eine gravierende Veränderung in deiner Abteilung oder deinem Unternehmen durchführst, dann kann diese mitunter für einzelne Kollegen eine besondere Herausforderung darstellen. Doch was bedeutet das eigentlich?

Was eine Veränderung bedeutet

Eine Veränderung bedeutet natürlich in erster Linie, dass sich ein Zustand, eine Gewohnheit oder etwas Vergleichbares wandelt und zu etwas Neuem wird. Eine solche Veränderung kann auf der einen Seite etwas Positives, aber natürlich auch etwas Negatives sein. Egal wie es läuft, so oder so bedeutet eine Veränderung, je nachdem, wie groß diese ausfällt, eine mehr oder weniger große Umstellung für einzelne Individuen.

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Warum Veränderungen wichtig sind

Veränderungen gehören zum Leben dazu, egal ob auf beruflicher oder privater Ebene. Um die Wichtigkeit einer generellen Veränderung zu unterstreichen, schau dir am besten einmal die Entwicklung unseres Lebens an. Vor allem im Bereich des technischen Fortschritts sind Veränderungen elementar. Der Mensch wächst mit Entscheidungen, lernt aus Fehlern und sammelt im Laufe seines Lebens Erfahrung. Ganz salopp gesagt, wenn es keine Veränderung geben würde, dann würden wir heute noch in Höhlen leben.

Welche Arten von Veränderung gibt es?

Der Begriff Veränderung ist natürlich stark verallgemeinert und kaum spezifiziert. Dabei gibt es sehr viele verschiedene Kategorien von Dingen und Zuständen, welche sich verändern können. Im Kontext dieses Beitrages sind jedoch speziell die folgenden Arten nennenswert:

  • Physische Veränderung: Mit dieser Art sind direkte Veränderungen am menschlichen Körper oder auch an materiellen Dingen gemeint, welche durch Abnutzung oder Umwelteinflüsse entstehen.
  • Soziale Veränderung: Vor allem gesellschaftlich und politisch sind häufig starke Wandlungen zu beobachten. Dies betrifft vor allem die Arbeitswelt oder die Veränderung des Familienbildes.
  • Technologische Veränderung: Die bereits erwähnte Digitalisierung stellt hier ein Paradebeispiel ein. Explizit im beruflichen Umfeld finden auf technologischer Ebene nahezu täglich immer wieder Veränderungen statt.

Wie wichtig sind Fähigkeit und Motivation

Explizit für das Change Management sind vor allem zwei Eigenschaften besonders wichtig. Die persönliche Anpassungsfähigkeit und die Motivation. Ohne diese zwei Eigenschaften kann eine große Veränderung nicht effizient durchgeführt werden und die Lösung des ursprünglichen Problems führt zu einer Vielzahl neuer Probleme, die sich jedoch leicht vermeiden lassen würden.

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Ohne die entsprechende Motivation oder Offenheit für eine Veränderung der eigenen Routinen können Mitarbeiter den Veränderungsprozess nicht wirkungsvoll mitgestalten und werden somit quasi abgehängt. Auch die Fähigkeiten, solche Veränderungen anzunehmen und neue Routinen zu verinnerlichen, sind für ein erfolgreiches Change Management essenziell.

Die verschiedenen Stadien der Selbstveränderung

Geht es speziell um berufliche Veränderung, dann ist auch immer eine gewisse Selbstveränderung eines jeden einzelnen gemeint beziehungsweise nötig. Immerhin wird von den einzelnen Mitarbeitern gefordert, Routinen zu vergessen, welche diese jahrelang verinnerlicht haben. Diese Selbstveränderung findet also keineswegs von heute auf morgen statt, sondern sollte viel mehr als ein lang anhaltender Prozess betrachtet werden. Aus diesem Grund wurden verschiedene Stadien zusammengefasst, welche heute auch als transtheoretisches Modell bezeichnet werden:

  • Fehlendes Problembewusstsein: Im ersten Stadium ist man sich noch keinem Problem bewusst und sieht daher auch keinen Grund für eine Veränderung. Eine gewisse Sorglosigkeit dominiert hier.
  • Akzeptanz: Im zweiten Stadium ist dieser Schritt überwunden. Der Mitarbeiter ist sich darüber im Klaren, dass bestimmte Probleme existieren. Es gibt jedoch in diesem Stadium noch keine handfesten Pläne für eine Veränderung, mit welchem dieses Problem behoben werden kann.
  • Auf die Veränderung vorbereiten: Im dritten Stadium folgt nun eine konkrete Planung bezüglich der anstehenden Veränderung, um das vorliegende Problem zu lösen.
  • Pläne umsetzen: Im vierten Stadium werden die zuvor gefassten Pläne nun von der Theorie in die Praxis umgesetzt.
  • Routine erhalten: Damit aus den vorherigen Stadien kein kurz brennendes Strohfeuer wird, welches nach kurzer Zeit wieder erlischt, ist es im fünften Stadium wichtig, eine gewisse Routine für die zuvor entwickelten Pläne zu finden.
  • Stabilität: Im sechsten und letzten Stadium sind die alten Gewohnheiten überwunden und eine gewisse Grundstabilität hat sich entwickelt, die neuen Gewohnheiten und Veränderungen wurden erfolgreich verinnerlicht.

Austausch mit den Mitarbeitern

Damit die Veränderung innerhalb des Unternehmens reibungslos von der Bühne geht, ist der enge Austausch mit deinen Mitarbeitern unabdingbar. Hier geht es vor allem um Transparenz und um die klare Kommunikation von Zielen. Du solltest darauf achten, vor allem bei großen Veränderungen deine Mitarbeiter nicht einfach ins kalte Wasser zu schmeißen, sondern diese abzuholen und auf dem Weg durch die verschiedenen Stadien der Selbstveränderung zu begleiten.

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Wichtig ist vor allem, dass du in Erfahrung bringst, was sich deine Mitarbeiter von den anliegenden Veränderungen wünschen. Es geht darum, die gemeinsamen Ziele in Erfahrung zu bringen und einen guten Kompromiss zu finden, falls sich diese Ziele mit den aktuellen Veränderungen nicht vereinbaren lassen.

Veränderung im Unternehmen – 3 wichtige Tipps, mit denen du deine Mitarbeiter richtig führst

Mit den folgenden Tipps kannst du deine Mitarbeiter erfolgreich durch eine Veränderung innerhalb deines Unternehmens oder deiner Abteilung führen.

1. Tipp: Erkläre, wie wichtig die Veränderung ist und besetze sie möglichst positiv

Wie bereits erwähnt, ist Kommunikation und Transparenz der Schlüssel zum Erfolg. Setze also nicht einfach ohne Weiteres die entsprechende Veränderung um, sondern erkläre deinen Mitarbeitern, warum diese Veränderung dringend notwendig ist. Des Weiteren solltest du auch darauf achten, vor allem die positiven Aspekte hervorzuheben. Das heißt natürlich nicht, dass du die negativen Punkte verschweigen sollst, auch diese sollten erläutert werden, denke an die Transparenz. Der Fokus sollte eben auf den positiven Punkten liegen, damit deine Mitarbeiter weiterhin motiviert bleiben.

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2. Tipp: Die Umsetzung muss stimmen

Ähnlich wie bei den Studien der Selbstveränderung kommt es auch bei der Gesamtführung der Abteilung oder des Unternehmens darauf an, die Umsetzung korrekt durchzuführen. Auch hier zählt, die Theorie ist schön und gut, aber auch die Praxis sollte stimmen. Achte deshalb darauf, dass alle Punkte deines Change Managements korrekt umgesetzt werden.

3. Tipp: Aufgaben immer wieder wiederholen

Wenn die Umsetzung passt, geht es darum, die neuen Routinen dauerhaft beizubehalten. Um eine neue Routine einzuführen, gehört auch dazu, diese immer wieder aufs Neue zu wiederholen. Du solltest deshalb darauf achten, dass einzelne Mitarbeiter nicht wieder in alte Strukturen zurückfallen, damit auch diese die neue Routine erfolgreich erlernen können.

Bildnachweis: John Kevin/istockphoto.com

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Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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