Mit seinem Buch „Gute Chefs essen zuletzt“ hat der Bestsellerautor Simon Sinek eindrucksvoll präsentiert, welche Führungsqualitäten erfolgreiche Chefs haben sollten. Es geht nicht nur darum geht, das Sagen zu haben oder für alle Probleme sofort eine Lösung oder passende Antwort parat zu haben. Es geht viel mehr darum, eine Atmosphäre für Mitarbeiter zu schaffen, in welcher diese sich uneingeschränkt entfalten und wohlfühlen können. Warum das so ist und welche 5 Grundprinzipien Sinek in seinem Buch beschreibt, erfährst du in folgendem Beitrag.

Wer ist Simon Sinek?

Falls du noch nichts von Simon Sinek gehört hast, dann solltest du das schleunigst nachholen. Sinek gilt als unerschütterlicher Optimist und ist ebenso dafür bekannt, einen der erfolgreichsten Ted-Talks aller Zeiten abgehalten zu haben. In renommierten Tageszeitungen wie der The New York Times oder dem Wall Street Journal sind regelmäßig interessante Artikel von Sinek zu den Themen Inspiration und Erfolg zu lesen. Der Durchbruch als Autor gelang Sinek mit seinem Besteller „With Why“ welches in Deutschland unter dem Titel, „Frag immer erst: warum“ erschienen ist.

Es folgten viele weitere erfolgreiche Veröffentlichungen, mit denen sich Sinek einen Namen machen konnte. Der Erfolg rührt höchstwahrscheinlich daher, dass Sinek aufgrund seiner Tätigkeit als Business-Berater viel nützliches Wissen und tolle Erfahrungswerte mitnimmt, welcher er in seinen Büchern an die Menschen weitergeben kann.

Dabei sticht insbesondere sein Buch „Leaders eat least„, welches in Deutschland unter dem Titel „Gute Chefs essen zuletzt“ erschienen ist, deutlich hervor. Denn gerade das Thema Führungsqualitäten ist im beruflichen Alltag von absolut großer Bedeutung. Sinek hat hierzu einen etwas unkonventionellen Weg vorbereitet und zeigt anhand von 5 wichtigen Grundprinzipien, wie Vorgesetzte ihre Führungsqualitäten deutlich verbessern können.

Die 5 Grundprinzipien von „Gute Chefs essen zuletzt“

1. Akzeptiere als Chef, dass nicht jede Leistung in deiner alleinigen Verantwortung steht

Ein Problem, mit welchem viele Führungskräfte zu kämpfen haben, ist das Gefühl, dass sie für jede Leistung im Unternehmen verantwortlich seien. Doch eine gute Führungskraft ist nicht nur verantwortlich für die alleinige Leistung, sondern für die Menschen, die dafür sorgen, dass diese Leistung erbracht wird. In diesem Fall ist das dein Team oder deine Mitarbeiter. Diese sorgen immerhin mit ihrem täglichen Einsatz dafür, dass dein Unternehmen läuft.

Es ist also nicht deine Aufgabe, den Job deiner Mitarbeiter zu machen, sondern dafür zu sorgen, dass deine Mitarbeiter ihren Job entsprechend ausführen. Das bedeutet, dass du Potenzial in einzelnen Individuen erkennen und entsprechend ausschöpfen musst. Gib deinem Team den nötigen Raum und die richtige Motivation und sie werden ein zufriedenstellendes Ergebnis abliefern.

2. Interessen anderer Menschen vor deine eigenen stellen

Für erfolgreiches Unternehmertum musst du bereit sein, auch Abstriche zu machen. Erfolg kommt nicht von irgendwoher und bedeutet immer, dass dahinter viel harte Arbeit steckt. Sinek beschreibt daher als 2. Grundprinzip für erfolgreiche Führungskräfte, dass es wichtig ist, die Interessen von Kunden und Klienten über die eigenen zu stellen. Dabei spielt vor allem der Gedanke eine Rolle, nicht nur ein zufriedenstellendes Ergebnis für sich selbst, sondern vor allem auch ein zufriedenstellendes Ergebnis für andere Menschen zu erhalten.

3. Soziale Medien richtig nutzen

Heutzutage ist der Einsatz von Social-Media unabdingbar. Über Plattformen wie LinkedIn, Xing und sogar Instagram und TikTok werden immer häufiger neue Kunden akquiriert oder wichtiges Networking betrieben. Jedoch solltest du beachten, dass soziale Medien keine Einbahnstraße sind. Damit du etwas erhältst, musst du natürlich auch selbst liefern. Als 3. Grundprinzip ist also der richtige Einsatz dieser Medien beschrieben. Überlege dir also, welche Informationen du über dein Unternehmen teilen willst und welchen Mehrwert diese für potenzielle Kunden oder Mitarbeiter haben, auch wenn diese keinen direkten Einfluss auf dich selbst haben.

4. Entlasse nicht sofort einen Mitarbeiter, wenn es diesem nicht gut geht

Wir sind alles Menschen und haben dementsprechend auch oft mit normalen menschlichen Problemen in unserem privaten Alltag zu kämpfen. Das kann sich leider auch manchmal auf den beruflichen Alltag übertragen. Falls du also das Problem hast, dass die Arbeitsleistung von einem deiner Mitarbeiter erheblich nachlässt oder es zu anderweitigen Problemen kommt, solltest du diese Person nicht direkt feuern. Versuche herauszufinden, woher diese Leistungsminderung kommt und erarbeitet gemeinsam eine Lösung. Nur so förderst du deine Mitarbeiter und dein Team dauerhaft, statt Menschen zu feuern und dafür wieder neue Menschen einzustellen.

Ein sehr gutes Beispiel dafür, wie so etwas richtig geht, liefert das Technologieunternehmen Next Jump. Dieses verfolgt den Grundsatz der lebenslangen Beschäftigung. Wer einmal im Unternehmen angefangen hat zu arbeiten, soll auch ewig dortbleiben, zumindest bis die Person nicht mehr möchte. Das Unternehmen hat seinen Fokus so stark auf diesen Grundsatz ausgerichtet, dass es sogar die Personalabteilung vollständig umgestellt hat.

Das Ergebnis lässt sich tatsächlich sehen. Eine Umsatzsteigerung von 40 % spricht in diesem Fall wohl für sich. Wie du also siehst, kommt es als guter Chef nicht darauf an, eine strenge Hand zu haben und seine Mitarbeiter einfach fallen zu lassen, wenn es mal schlecht läuft. Es geht viel mehr darum, seinen Mitarbeitern zu helfen und diese dauerhaft zu unterstützen. Das zeichnet eine gute Führungskraft aus.

5. Auch unangenehme Kunden gehören dazu

Das Leben in der Unternehmensführung besteht nicht nur aus angenehmen Kunden, welche dir auf Augenhöhe begegnen und ein angenehmes Geschäftsverhältnis versprechen. Es werden viele Situationen auf dich zukommen, in denen du aufgrund der wirtschaftlichen Lage dazu gezwungen sein wirst, auch unangenehmen Kunden anzunehmen und mit diesen zusammenzuarbeiten. Doch genau darum geht es bei Sineks 5. und letzten Grundsatz aus seinem Buch. Gute Chefs nehmen solche Kunden sofort an und machen das beste daraus. Hier solltest du ebenfalls dein Bestmögliches geben und einfach daran denken, dass auch dieser Auftrag den entsprechenden Umsatz liefern wird.

Solche Kunden gehören dazu und du kannst dir nicht immer das beste vom besten herauspicken. Doch darum geht es als guter Chef auch nicht. Es geht darum, vor allem durch Herausforderungen zu wachsen und die entsprechenden Erfahrungen mitzunehmen. Nur so kannst du zu einer erfolgreichen Führungskraft heranwachsen.

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