Wer heute Karriere macht, folgt keinem Plan mehr, sondern einem Muster aus Umwegen, Neustarts und Seitensprüngen. Lineare Lebensläufe wirken fast schon verdächtig – als hätte jemand die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Denn Planbarkeit ist kein realistisches Ziel mehr. Und das ist kein Mangel, sondern eine neue Form von Freiheit und Verwirklichung.

Anzeige

Karriere heute: Kein Plan, kein Problem

Hast du dich schon mal gefragt, warum dein Lebenslauf aussieht wie ein Irrgarten – und nicht wie die klassische Karriereleiter? Vielleicht solltest du aufhören, das als Nachteil zu sehen. Denn die Vorstellung, dass Erfolg geradlinig verläuft, stammt aus einer anderen Zeit. Einer Zeit, in der Loyalität belohnt wurde und der Lebenslauf wie eine Treppe nach oben aussah. Heute ist eher Klettern an einer Felswand angesagt.

Warum der klassische Karrierepfad nicht mehr funktioniert

Die Welt verändert sich schneller, als Unternehmen Strukturen anpassen können. Branchen verschwinden, Berufe werden neu definiert, Technologien revolutionieren Arbeitsprozesse – und mit ihnen ganze Karrierelogiken. Wer heute versucht, nach alten Mustern „Karriere zu machen“, läuft Gefahr, sich selbst im Weg zu stehen.

  • Sicherheit ist keine Konstante mehr – weder durch unbefristete Verträge noch durch alte und starre Hierarchien, die man Stufe für Stufe empor klettern konnte.
  • Karriereleitern wurden durch Netzwerke ersetzt – intern wie extern. Kontakte knüpfen ist der neue Aufstieg.
  • Planbarkeit ist eine Illusion – Anpassungsfähigkeit die Währung der Zeit.

Was erfolgreiche Menschen gemeinsam haben

Niemand, der heute als „erfolgreich“ gilt, hat diesen Weg geplant. Erfolgreiche Karrieren sind selten das Ergebnis strategischer 20-Jahres-Pläne. Sie entstehen durch Neugier, Risikobereitschaft – und viele Wendepunkte. In der Rückschau ergibt sich oft ein klares Bild. Aber in dem Moment, in dem Entscheidungen getroffen wurden, herrschte oft mehr Unsicherheit als Klarheit.

Anzeige

Gerade die Brüche und Lücken im Lebenslauf sind oft der Schlüssel zum Erfolg – weil sie zeigen, dass jemand bereit war, sich zu verändern. Oder wie es Unternehmer Richard Branson sagt:

„Opportunities are like buses – there’s always another one coming.“

Warum dein heutiges Wissen morgen nicht mehr reicht

Eine aktuelle LinkedIn-Studie zeigt: Seit 2015 haben sich die für einen Job erforderlichen Kompetenzen bereits um 25 % verändert – und das ist erst der Anfang. Bis 2030 wird sich dieser Wert laut Prognosen auf 65–70 % erhöhen. Das heißt: In fast zwei Dritteln aller Berufe werden sich Anforderungen und Tätigkeitsprofile grundlegend verändern.

Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist der technologische Fortschritt – insbesondere Künstliche Intelligenz. AI Literacy gehört inzwischen in fast allen Ländern und Branchen zu den am schnellsten wachsenden Fähigkeiten. Auch Kenntnisse über Large Language Models (LLMs), wie sie etwa in ChatGPT und Perplexity zum Einsatz kommen, gewinnen rasant an Bedeutung – vor allem in technischen Berufen, aber zunehmend auch im Marketing, Projektmanagement und HR.

Anzeige

Doch nicht nur technisches Know-how ist gefragt. Soft Skills wie strategisches Denken, Kommunikation und Anpassungsfähigkeit zählen zu den universellen Schlüsselfaktoren für beruflichen Erfolg – unabhängig von Branche oder Hierarchieebene.

Wer also glaubt, mit einem einmal erworbenen Kompetenzprofil „durchzukommen“, irrt. Kontinuierliches Lernen ist heute schlichtweg eine Notwendigkeit.

Wie du den Schnörkel zu deinem Freund machst

Also: Wie gehst du mit einer Karriere um, die nicht vorhersehbar ist? Indem du genau darin deinen Vorteil erkennst.

Anzeige

1. Denk in Etappen, nicht in Endstationen

Plane deine nächsten zwei Schritte – nicht die nächsten zwanzig Jahre. Welche Rolle reizt dich als Nächstes? Was willst du lernen? Was auf keinen Fall mehr tun?

2. Pflege dein Netzwerk, nicht nur deinen Lebenslauf

Dein nächster Job kommt vielleicht nicht über die Personalabteilung, sondern über eine Nachricht auf LinkedIn. Oder einen alten Kollegen. Oder eine zufällige Begegnung auf einer Konferenz.

3. Sieh Brüche als Beweise deiner Entwicklung

Ein Jobwechsel, ein Branchenwechsel, ein Sabbatical – alles wertvolle Erfahrungen. Die Frage ist nicht Warum?, sondern Was hast du daraus gemacht?

Anzeige

4. Definiere Erfolg neu – für dich

Willst du führen, verändern, gestalten, lernen, absichern? Erfolg ist nicht objektiv messbar. Nur du kannst entscheiden, was ihn für dich ausmacht.

Der Denkfehler liegt nicht in deinem Lebenslauf – sondern in deinem Bild von Karriere

Viele Menschen sehen sich gescheitert, nur weil ihre Karriere nicht so aussieht, wie sie sie sich mit Anfang zwanzig vorgestellt haben. Aber vielleicht war der Fehler, überhaupt so zu denken. Karriere ist kein Ziel, sondern ein Prozess. Kein Weg nach oben, sondern eine Bewegung nach vorn – mit Umwegen, Kurven und manchmal auch Rückschritten.

Das Entscheidende ist: Du entwickelst dich weiter. Und damit bist du vielen voraus, die immer noch auf die nächste Beförderung warten, während sich die Welt längst weitergedreht hat.

Anzeige

Also: Wie viel Schnörkel traust du dir zu?

Vielleicht ist jetzt genau der Moment, dich umzuschauen. Nicht, weil du musst – sondern weil du darfst. Frag dich nicht, wo du in zehn Jahren sein willst. Frag dich lieber: Was will ich als Nächstes erleben, lernen, gestalten?

Anzeige
Hinweis in eigener Sache:  Du fühlst dich im Job frustriert und brauchst einen klaren Plan für deinen Neustart? In unserem Guide „Die Exit-Strategie“ erfährst du, wie du deinen Absprung sicher meisterst – von der Kündigung bis zur Jobsuche. Hier geht’s zum Guide!
Anzeige