„Du musst nur positiv denken, dann kommt der Wohlstand von ganz allein!“ – solche Aussagen hörst du immer wieder, wenn es um das Thema Geld und Reichtum geht. Das Konzept des „Money Mindsets“ klingt verführerisch: Mit der richtigen inneren Einstellung soll sich dein Kontostand wie von selbst füllen. Aber kann es wirklich so einfach sein? Oder ist das nur ein weiteres Versprechen, das am Ende wenig hält? Lass uns das genauer unter die Lupe nehmen.

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Was ist eigentlich das „Money Mindset“?

Der Begriff „Money Mindset“ bezieht sich auf die Art und Weise, wie du über Geld denkst und wie diese Denkweise deine finanziellen Entscheidungen beeinflusst. Es geht darum, Überzeugungen und Glaubenssätze zu erkennen, die du möglicherweise unbewusst über Geld hast – zum Beispiel, ob du Geld als etwas Positives oder Negatives betrachtest, ob du glaubst, es sei schwer oder leicht zu verdienen, oder ob du dich eher als Sparfuchs oder als Verschwender siehst.

Oft tragen wir Glaubenssätze aus unserer Kindheit mit uns herum, die uns beeinflussen, ohne dass wir es merken. Vielleicht hast du Sätze gehört wie „Geld verdirbt den Charakter“, „Reiche Menschen sind unsympathisch“ oder „Lieber arm und gesund als reich und krank“. Solche Überzeugungen können sich tief in deinem Unterbewusstsein festsetzen und unbewusst deine zukünftigen Handlungen leiten.

Hier setzt das Money Mindset an: Indem du diese inneren Überzeugungen hinterfragst und durch positive ersetzt, sollst du bessere finanzielle Entscheidungen treffen können.

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Psycho-Bullshit oder fundierte Wissenschaft?

Kritiker bezeichnen das Money Mindset oft als „Psycho-Bullshit“ – eine Masche, um Bücher zu verkaufen oder Seminare zu füllen. Sie argumentieren, dass das reine Denken an Wohlstand nicht plötzlich zu einem höheren Gehalt oder besserem Investmenterfolg führt. Und ja, es ist klar: Allein durch das Visualisieren von Geldscheinen wird niemand reich. Aber es steckt doch ein Stück Wahrheit darin.

Wissenschaftliche Studien aus der Psychologie zeigen, dass unsere Denkweise tatsächlich einen erheblichen Einfluss auf unser Verhalten hat. Menschen, die ein „Growth Mindset“ haben – also davon überzeugt sind, dass sich Fähigkeiten und Wissen entwickeln lassen – sind im Job oft erfolgreicher als diejenigen, die glauben, dass Talent allein ausreicht. Dabei ist Talent völlig überbewertet.

Ähnliches gilt für das Money Mindset: Wenn du glaubst, dass du deine finanzielle Situation verbessern kannst, gehst du Probleme anders an, entwickelst kreative Lösungen und ergreifst eher Chancen – packst an.

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Positive Effekte des Money Mindsets: Was funktioniert wirklich?

Ein gesundes Money Mindset kann dir tatsächlich helfen, Vermögen aufzubauen – allerdings nicht durch Magie oder Hokuspokus, sondern durch konkrete Verhaltensänderungen:

  1. Du traust dich, mehr zu fordern: Wer sich selbst für wertvoll hält, traut sich eher, Gehaltserhöhungen zu verhandeln oder in ein neues, besser bezahltes Jobangebot anzunehmen. Ein gesundes Money Mindset kann also dazu führen, dass du deinen Wert besser einschätzen und diesen auch gegenüber anderen klarer, z. B. Arbeitgebern, kommunizieren kannst.

  2. Besserer Umgang mit Risiken: Investieren ist immer mit Risiken verbunden, ob es um Aktien, Immobilien oder die Gründung eines Unternehmens geht. Mit der Überzeugung, dass Geld Chancen bietet und nicht nur Gefahr, bist du eher bereit, informierte Risiken einzugehen, die sich langfristig auszahlen können.

  3. Zielgerichtetes Sparen und Investieren: Ein positives Verhältnis zu Geld hilft dir, finanzielle Ziele klar zu definieren und anzugehen. Anstatt Angst zu haben, Geld anzulegen, siehst du es als Möglichkeit, dein Vermögen zu vergrößern. Du entwickelst Strategien, die dir helfen, regelmäßig zu sparen und zu investieren, weil du weißt, dass es dir langfristig Vorteile bringt.

Wo das Money Mindset an seine Grenzen stößt

Aber Vorsicht: Ein gutes Money Mindset ersetzt keinen soliden Finanzplan. Ohne konkrete Maßnahmen wie Budgetierung, Notgroschen, Altersvorsorge und Investmentstrategie bleibt auch die beste Denkweise nur heiße Luft. Es ist wie beim Sport: Positives Denken kann dir helfen, dich zu motivieren – aber ohne den Gang ins Fitnessstudio wird sich dein Muskelwachstum in Grenzen halten.

Außerdem darf das Money Mindset nicht zur Selbsttäuschung führen. Wer glaubt, dass er nur stark genug an den Erfolg denken muss, neigt dazu, finanzielle Risiken zu unterschätzen oder sich unrealistischen Zielen hinzugeben. Das Ergebnis: Frustration und möglicherweise sogar finanzielle Verluste.

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Die Balance macht’s: So entwickelst du dein Money Mindset

Der Schlüssel liegt darin, das Money Mindset als Werkzeug zu nutzen, um alte, negative Glaubenssätze zu hinterfragen und sich selbst Mut zu machen – aber es nicht als alleinige Lösung zu betrachten. Hier ein paar praktische Tipps:

  • Reflektiere deine Glaubenssätze: Welche negativen Überzeugungen hast du über Geld? Woher kommen sie? Schreibe sie auf und überlege, wie du sie in positive Überzeugungen umwandeln kannst.

  • Setze dir konkrete finanzielle Ziele: Ein gutes Money Mindset bedeutet nicht, auf Wunder zu warten, sondern zu wissen, wohin du willst. Setze dir klare Ziele und erstelle einen Plan, wie du diese erreichen kannst.

  • Umgebe dich mit positiven Vorbildern: Menschen, die eine gesunde Einstellung zu Geld haben und erfolgreich damit umgehen, können inspirieren und helfen, eigene Überzeugungen zu überdenken. Suche dir Mentoren oder tausche dich in Netzwerken aus. Du bist der Durchschnitt der Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst – und ja, dazu gehört auch deine Familie.

  • Lerne über Geld: Wissen ist Macht, auch im finanziellen Bereich. Je mehr du über Anlagemöglichkeiten, Steuern und den Finanzmarkt weißt, desto souveräner wirst du auch mit deinem Geld umgehen.

Kann das Money Mindset deine Finanzen wirklich verbessern?

Das Money Mindset ist weder die ultimative Lösung noch bloßer Psycho-Bullshit. Es ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu finanzieller Unabhängigkeit, aber eben nicht der einzige. Wenn du deine Einstellung zu Geld positiv veränderst, öffnest du dich neuen Möglichkeiten und kannst deine finanziellen Ziele mit mehr Selbstbewusstsein angehen. Doch ohne klare Strategien und ein fundiertes Finanzwissen bleibt auch das beste Mindset nur ein schöner Gedanke.

Glaub also nicht, dass dir das Geld einfach zufliegt – aber nutze dein Denken als Werkzeug, um den ersten Schritt in die richtige Richtung zu machen.

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