Ein falscher Satz, unkollegiales Verhalten – und schon steht deine Karriere auf dem Spiel. Im Berufsleben werden unhöfliche Fehltritte selten verziehen. Diese 11 No-Gos solltest du deshalb unbedingt vermeiden – wenn dir dein Job lieb ist.
No-Go #1: Der falsch geschriebene Name
Unter Zeitdruck kann es schnell passieren, dass der Name eines Gesprächspartners in einer E-Mail oder Nachricht falsch geschrieben wird. Ein einmaliger Fehler passiert und ist verzeihlich – doch wer Namen regelmäßig falsch schreibt, hinterlässt einen nachlässigen und unprofessionellen Eindruck. Dabei kostet es nur wenige Sekunden, den Namen noch einmal zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.
No-Go #2: Selbstbeweihräucherung – zu viel Eigenlob stinkt
Erfolge im Job zu feiern, ist wichtig – doch wer ständig die eigene Leistung betont, riskiert, als arrogant oder unsympathisch zu gelten. Besonders problematisch ist es, wenn Eigenlob auf Kosten anderer geht, etwa durch die Abwertung von Kollegen oder das Herunterspielen gemeinsamer Teamleistungen.
Der Büro-Knigge empfiehlt daher Zurückhaltung: Anstatt dich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, solltest du auch die Beiträge deiner Kollegen anerkennen und loben. Das schafft Sympathien und zeigt, dass du ein echter Teamplayer bist.
Wichtig: Vermeide Sätze wie „Ohne mich wäre das Projekt gescheitert“ und setze stattdessen auf ein „Ich freue mich, dass wir das zusammen geschafft haben.“ Wer bescheiden bleibt, sammelt langfristig mehr Pluspunkte – sowohl bei Kollegen als auch bei Vorgesetzten.
No-Go #3: Das ungefragte Du
Kaum ein Thema sorgt im Büro-Knigge für so viel Diskussion wie die richtige Anrede. Wer in der Berufswelt vorschnell ohne zu fragen zum Du übergeht, riskiert, als respektlos und forsch wahrgenommen zu werden. Der Grund: Ein ungefragtes Du kann unter Umständen sogar herablassend wirken und die berufliche Distanz untergraben. Besser ist es, zunächst konsequent zu siezen und sich in Ruhe kennenzulernen. Das Du sollte erst dann angeboten werden – und zwar in der Regel von der älteren, erfahreneren oder ranghöheren Person.
No-Go #4: Reden ohne Punkt und Komma
Kommunikation kann Türen öffnen – oder verschließen. Ob beim Smalltalk oder im Meeting: Wer andere ständig unterbricht oder das Wort an sich reißt, hinterlässt schnell einen schlechten Eindruck. Besonders unangenehm wird es, wenn Gespräche in Monologe abdriften oder Kollegen gar nicht zu Wort kommen. Das wirkt respektlos und egozentrisch.
Smalltalk ist ein schmaler Grat. Unverfängliche Themen können Sympathien wecken und Beziehungen stärken – doch wer ohne Punkt und Komma redet, überfordert sein Gegenüber. Auch in Meetings gilt: Wer dominiert, statt zuhört, läuft Gefahr, als Selbstdarsteller wahrgenommen zu werden.
Besser: Halte dich kurz, stelle gezielte Fragen und höre aktiv zu. Notiere dir Einwände oder Ideen, anstatt sie sofort einzuwerfen. Das zeigt Professionalität, Respekt und Interesse – egal, ob beim Smalltalk oder im großen Meeting.
No-Go #5: Blickkontakt vermeiden
Die Zeiten, in denen ein persönliches Gespräch im Büro die Regel war, sind längst vorbei. Digitale Meetings, Videokonferenzen und hybride Arbeitsformen haben die Kommunikation verändert – und neue Herausforderungen geschaffen. Doch eines bleibt: Der erste Eindruck zählt, auch über den Bildschirm.
Ein häufiges No-Go in virtuellen Meetings ist der fehlende Blickkontakt, beispielsweise wenn die Kamera ausgeschaltet bleibt oder man während des Gesprächs ständig auf den zweiten Bildschirm schaut. Auch Körpersprache wird oft unterschätzt. Wer gelangweilt auf dem Stuhl lümmelt oder mit anderen Dingen beschäftigt wirkt alles andere als interessiert.
No-Go #6: Aufmerksamkeits-Killer Smartphone
Ja, wir alle fühlen uns unentbehrlich und ständig erreichbar. Doch wer im Meeting oder beim Geschäftsessen ständig aufs Smartphone starrt, begeht einen weiteren Karrierefehler. Das Handy gehört in solchen Momenten auf stumm – und am besten gleich in die Tasche statt demonstrativ auf den Tisch.
Und was, wenn der Chef anruft? Moderne Smartphones bieten eine „Nicht stören“-Funktion, die wichtige Anrufe trotzdem durchlässt. Damit bleibst du erreichbar, ohne deine Gesprächspartner vor den Kopf zu stoßen. Das Selfie für Instagram kannst du auch nach dem Meeting knipsen.
No-Go #7: Eintreten ohne Anklopfen
Offene Türen stehen für offene Kommunikation – aber nicht dafür, einfach ungefragt hereinzustürmen. Auch in Unternehmen mit flachen Hierarchien gilt: Anklopfen und eine kurze Reaktion abwarten bleibt ein Muss. Schließlich könnten Kollegen gerade tief konzentriert arbeiten oder in einem wichtigen Gespräch stecken.
Wer ohne Vorwarnung den Raum betritt, wirkt nicht nur unhöflich, sondern sorgt im schlimmsten Fall für peinliche Schreckmomente.
No-Go #8: Kollegen als Kummerkasten missbrauchen
Kennst du auch diesen einen Kollegen oder diese eine Kollegin, der oder die ständig private Probleme im Büro ausbreitet? Solches Verhalten mag menschlich sein, wirkt aber unangenehm und aufdringlich. Besonders störend ist es, wenn andere gerade konzentriert arbeiten und durch das Dauergeplauder aus dem Flow gebracht werden.
Persönliche Themen gehören in vertrauliche Gespräche – am besten unter vier Augen oder in kleinen Gruppen, aber niemals mitten ins Großraumbüro. Und selbst dann gilt: Vorher fragen, ob das Thema überhaupt erwünscht ist. Wenn bereits eine enge Vertrauensbasis besteht, lässt sich diese Frage natürlich auch gern mal weglassen.
Kurz gesagt: Privates bleibt privat – aus Rücksicht auf die Kollegen und für ein produktives Miteinander.
No-Go #9: Unpünktlichkeit – zu spät kommen und zu früh gehen
Pünktlichkeit ist im Job kein bloßes Nice-to-have, sondern ein Zeichen von Respekt und Professionalität. Wer regelmäßig zu spät am Arbeitsplatz erscheint oder Veranstaltungen frühzeitig verlässt, vermittelt den Eindruck, dass ihm die Zeit der anderen nicht wichtig ist.
Typischer Fehler: Verspätungen mit Ausreden wie „Stand im Stau“ oder „Hatte noch schnell etwas zu erledigen“ zu rechtfertigen. Besser ist es, den Tag so zu planen, dass Pufferzeiten für Verzögerungen bleiben. Pünktlichkeit zeigt Wertschätzung und Organisationsstärke.
Tipp: Falls es doch einmal eng wird, unbedingt vorab Bescheid geben und sich nachträglich persönlich entschuldigen.
No-Go #10: Kritikunfähigkeit
Kritik gehört im Job dazu – und wer damit nicht umgehen kann, riskiert nicht nur ausufernde Konflikte, sondern auch seine Karriere. Statt Feedback als Chance zur Verbesserung zu sehen, reagieren einige Zeitgenossen beleidigt oder abwehrend. Das hinterlässt bei Vorgesetzten und auch Kollegen zwangsläufig einen schlechten Eindruck.
Besser: Höre aufmerksam zu, statt sofort in die Defensive zu gehen. Stelle Rückfragen, um das Feedback besser zu verstehen, und signalisiere Bereitschaft zur Weiterentwicklung. Wer konstruktive Kritik annimmt und daraus lernt, beweist Größe, Professionalität und den Willen, sich stetig zu verbessern – Eigenschaften, die von Vorgesetzten und Kollegen geschätzt werden.
No-Go #11 – Lästern über Kollegen oder Vorgesetzte
Klatsch und Tratsch gehören für viele zum Büroalltag – doch wer regelmäßig über Kollegen oder Vorgesetzte lästert, riskiert weit mehr als nur ein paar böse Blicke. Zudem verbreiten sich Gerüchte oft schneller, als man denkt – und das kann dir nicht nur das Vertrauen deiner Kollegen, sondern auch deinen Job kosten.
Besser: Halte dich aus Tratschereien konsequent heraus. Probleme oder Meinungsverschiedenheiten sprichst du direkt und sachlich an – und hinter dem Rücken.
Ein Tritt ins Fettnäpfchen ist menschlich
Im Berufsleben ist es gar nicht so leicht, jedes Fettnäpfchen zu umgehen. Fehler passieren – wir sind schließlich alle nur Menschen. Entscheidend ist, aus ihnen zu lernen und typische No-Gos wie die hier genannten zu vermeiden. Denn wer immer wieder durch unhöfliches Verhalten auffällt, schadet nicht nur dem Verhältnis zu Kollegen und Kunden, sondern gefährdet am Ende auch die eigene Karriere.
Jetzt bist du gefragt! Was empfindest du als besonders unhöflich im beruflichen Kontext? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.