Forscher der Duke University konnten beweisen, dass ein hohes Gehtempo zu einem längeren Leben verhilft – und noch einige ungeahnte Vorteile bietet.

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Ready, steady – go! Und zwar nicht allzu langsam. Denn: Wer langsam unterwegs ist, riskiert, schneller alt zu werden. Umgekehrt ist es so, dass sich der natürliche – körperliche und geistige – Alterungsprozess bei Menschen, die schneller unterwegs sind, verlangsamt. Das haben Forscher der Duke University in einer Studie herausgefunden.

Eine gute Erkenntnis für die, die ihren Weg immer mit etwas zügigeren Schritten als ihre Mitmenschen zurücklegen. Oft werden sie ermahnt, auf andere zu warten, nicht so ungeduldig zu sein oder sich einfach mal zu entspannen. Das passiert bei Spaziergängen, beim Einkaufen, auf dem Weg zum Arzttermin. Denn eine besonders dynamische Gangart wird häufig mit Hektik und Stress assoziiert. Dass das hohe Tempo aber einen so großen und positiven Beitrag für Körper und geistige Fitness leistet, dürfte sogar die schärfsten Kritiker umstimmen.

Die wichtigsten Studienergebnisse

Bis April 2019 wurden Daten der Probanden ausgewertet, die bis zu ihrem 45. Lebensjahr von der Studie begleitet worden sind. Auffällig ist, dass diejenigen, die eine schnelle Gangart haben, im Vergleich zu den Langsamgehenden

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  • über ein besseres Gleichgewicht verfügen,
  • eine bessere „Visuomotorik“ besitzen (visuell-motorische Koordination, beispielsweise etwas auffädeln, puzzeln, ausschneiden),
  • eine stärkere Greifkraft haben,
  • geistig fitter und intelligenter sind und
  • mit größerer Wahrscheinlichkeit länger leben.

Wer langsamer läuft, muss der Untersuchung nach damit rechnen, optisch älter auszusehen und auch schlechtere Körperfunktionen zu haben. Zudem wäre der IQ insgesamt niedriger bei dieser Personengruppe und auch die kognitiven Fähigkeiten sind nicht so gut ausgeprägt, wie es bei Schnellgehern der Fall ist.

Was beeinflusst meine körperliche und geistige Fitness außerdem?

Wie die Studienergebnisse der Forscher zeigen, litten diejenigen, die gemächlicher liefen, auch unter schlechteren Zähnen und Organen. Im Vergleich zu den Schnelleren war zudem das Abwehrsystem nicht ganz so fit. Wer jetzt denkt, dass das ganz normale Alterserscheinungen sind, täuscht sich: Gemeint sind hier vor allem Menschen bis zum 45. Lebensjahr und nicht Menschen im Seniorenalter.

Wie wir uns entwickeln, entscheidet sich oft vor dem typischen Rentenalter. Bereits in jungen Jahren geht es los, auch wenn sich Knitterfältchen erst später zeigen. Achtsamkeit in Hinblick auf Körper, seelische Gesundheit und geistige Fitness spielt schon früh eine bedeutende Rolle in unserem Leben, um auch später davon profitieren zu können. Es sollte deshalb beachtet werden, dass der generelle Lebensstil beeinflusst, wie frisch wir geistig und physisch sind.

Die Art, wie du gehst und wie fit du dich fühlst, wird zum Beispiel von folgenden Faktoren beeinflusst:

  • Gelenke sowie Muskeln
  • die Leistungsfähigkeit unserer Organe (Herz, Lunge)
  • Signalverarbeitung und Funktionsfähigkeit von Hirn und Nerven
  • die kognitiven Fähigkeiten

Wie halte ich mein Gehirn und meinen Körper am besten fit?

Die Studienautoren weisen darauf hin, dass die Art, wie wir gehen, als Indikator genutzt werden kann, um bereits früh spezielle Krankheiten voraussagen zu können. Zugleich werden Thesen aufgestellt, und diese dürften nur wenig überraschen, nach denen es möglich ist, die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns zu fördern, um nicht allzu schnell zu altern. Hier kommen die genannten und weitere Maßnahmen, die helfen können:

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#1: Gesundheitskompetenz stärken:

Schluss mit gefährlichem Halbwissen, wenn es um die Gesundheit geht. Wichtig ist, die eigene Gesundheitskompetenz zu stärken. Das bedeutet zum Beispiel, gesundheitsrelevante Informationen nicht nur recherchieren, sondern diese auch kritisch beurteilen und verstehen zu können. Das trägt einerseits zur eigenen Gesundheitsförderung sowie Krankheitsprävention bei, hilft aber auch deinen Liebsten, etwa beim Vorangehen als gutes Beispiel für die eigenen Kinder.

Es gilt grundsätzlich, nicht alles zu glauben, was man zum Beispiel bei Dr. Google findet, sondern Informationen mit anderen Quellen abzugleichen. Andernfalls neigen wir dazu, schnell in Panik zu verfallen oder etwa Zwänge unnötig zu verstärken.

#2: Verzicht auf Genussmittel:

Wusstest du, dass unser Gehirn täglich mit jedem Gramm Alkohol, den wir unserem Körper zuführen, um etwa 0,02 Jahre altert? Zu dieser Erkenntnis sind amerikanische Forscher der University of Southern California in einer Untersuchung gekommen.

Generell stehen Alkohol und Tabak auf der Liste der Genussmittel, die unserer Gesundheit schaden können. Der Verzicht, und wenn es nicht anders geht, der Genuss in Maßen, können dazu beitragen, Körper, Haut und Gehirn vor dem schnellen Altern zu schützen und unsere geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten.

#3: Körperliche Aktivität:

Ob regelmäßige Spaziergänge, Tanzkurse, Kraftsport oder Yoga: Körperliche Aktivität ist schon immer eines der wichtigsten Einflussfaktoren für unsere psychische und physische Gesundheit gewesen. Regelmäßige Bewegung stärkt dein Herz, deine Muskeln und auch deine Lungenfunktion. Zudem hilft sie dabei, dass wir Krankheiten vorbeugen. Um auch im Alter fit zu sein, hilft es, früh mit regelmäßiger Körperbetätigung zu beginnen.

Übrigens: Es muss nicht unbedingt ein hartes Workout sein. Wer im Alltag etwas Bewegung einbaut und die körperliche Fitness langsam steigert, tut sich ebenfalls etwas Gutes. Legst du Wert darauf, deine Gelenke zu schonen, bieten sich Sportarten wie Schwimmen und Gymnastik und auch Bewegungsübungen (Yoga, Tai-Chi) an.

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#4: Gesunde Ernährung & Brainfood:

Voraussetzung für körperliche und geistige Fitness ist, dass wir uns gesund und achtsam ernähren. Besonders unser Gehirn spielt eine wichtige Rolle, weil es viel Energie verbraucht. Sogenanntes „Brainfood“, also Essen für dein Gehirn, bietet sich an. Dazu gehören zum Beispiel Haferflocken, die Energie liefern oder Nüsse, welche dir Vitamin B und ungesättigte Fettsäuren zur Verfügung stellen und so zum Nervenschutz beitragen.

Eine gesunde Ernährung beinhaltet grundsätzlich Folgendes:

  • genügend Wasser trinken
  • Zucker und Salz einsparen
  • eine schonende Speisezubereitungsart wählen
  • abwechslungsreichen Ernährungsplan erstellen (Obst, Gemüse, Eiweiße, Vollkornprodukte)
  • sich Zeit nehmen für ein achtsames, genussvolles Essen

#5: Kognitive Fähigkeiten trainieren:

Um das Gehirn nicht schneller als notwendig altern zu lassen, hilft es, die eigenen kognitiven Fähigkeiten regelmäßig zu fördern. So bleibt es länger frisch und jung.

Es gibt zahlreiche Übungen, um unsere Denk- und Wahrnehmungsvorgänge zu trainieren: Entspannungstechniken, zu denen Atemübungen und Meditation gehören, helfen dir dabei, deine kognitiven Fähigkeiten, besonders die der Aufmerksamkeit, zu fördern. Wenn du dein Kurzzeitgedächtnis verbessern möchtest, hilft es hingegen, das, was du beispielsweise im Radio hörst, zu wiederholen – zeitversetzt und bei leisem Radioton.

#6: Stärkung der mentalen Gesundheit:

Last but not least – unsere psychische Gesundheit. Sicherlich hast du schon häufiger gelesen, dass Stress uns schneller altern lässt. Tatsächlich können mentale Belastungen dazu führen, dass dein Blutdruck sich erhöht und das Risiko für Herzinfarkte als auch für Schlaganfälle rasant ansteigt. Schlafstörungen kommen oft hinzu. Sie belasten nicht nur die Seele, sondern auch die körperliche Gesundheit und unser Erscheinungsbild.

Umso wichtiger ist es, sich nicht nur um die körperliche Fitness zu kümmern, sondern auch die mentale Gesundheit stets im Blick zu haben. Selbstreflexion und der regelmäßige Austausch mit guten Freunden, Kollegen und dem Partner helfen dir. Denn soziale Kontakte können vor Vereinsamung schützen, die andernfalls das Herz und die Seele belastet.

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Bildnachweis: Photo by Mad Rabbit Tattoo on Unsplash

Anne und Fred von arbeits-abc.de
Foto: Julia Funke

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