Du möchtest dich beruflich verändern, doch ein Anruf vom Headhunter bleibt aus – obwohl Recruiter dich bisher engagiert kontaktiert haben. Wenn dein Telefon stumm bleibt, könnte es sein, dass du auf einer Headhunter-Blacklist statt auf ihrer Watchlist gelandet bist. Woran das liegt? Hier kommen mögliche Gründe – und wie du sie vermeiden kannst.
1. Wiederholungstäter: Jobkandidaten kommen, unterschreiben – und brechen ab
Bewerber, die eine Stelle annehmen, nur um immer wieder abzuspringen, gibt es viele. Es ist ihr gutes Recht: Nicht jeder Job ist der Traumjob, der einem versprochen wurde. Aber eine überhöhte Erwartungshaltung und ständiges Abspringen schaden dir und deinem Ruf. Wer vom Headhunter als passender Kandidat vermittelt wird, dann unterschreibt und anschließend immer wieder geht, wird als „Wiederholungstäter“ abgestempelt.
Personalberater, die mit namhaften Unternehmen zusammenarbeiten, riskieren ihren Ruf, wenn sie unzuverlässige Kandidaten vermitteln. Ein guter Grund, dich als schwarzes Schaf in ihrer Datenbank zu markieren.
Tipp: Bevor du eine Stelle annimmst, prüfe realistisch, ob sie zu deinen langfristigen Zielen passt. Ständiges Job-Hopping kann deine Chancen auf weitere Vermittlungen ruinieren.
2. Pure Selbstüberschätzung als Anfänger
Am Anfang jeder Karriere steht das Sammeln von Berufserfahrung. Doch in Branchen mit Fachkräftemangel überschätzen sich einige Berufsanfänger. Wer übertriebene Ansprüche stellt und glaubt, bereits ganz oben angekommen zu sein, wird schnell als schwer vermittelbar eingestuft.
Es ist völlig in Ordnung, selbstbewusst aufzutreten – doch Selbstüberschätzung schadet mehr, als dass sie nützt. Quereinsteiger sind gefragt, aber wer den Unterschied zwischen gesundem Selbstbewusstsein und maßloser Arroganz nicht erkennt, landet oft auf der Blacklist.
Tipp: Sei ehrlich zu dir selbst und setze dir erreichbare Ziele. Selbstbewusstsein ist wichtig, aber ohne Erfahrung solltest du realistisch einschätzen, was du leisten kannst.
3. Bestätigung: „Was bin ich als Arbeitskraft wert?“
Manche Kandidaten suchen nicht nach einem neuen Job, sondern wollen lediglich ihren Marktwert testen. Das ist aus ihrer Sicht verständlich, doch für Recruiter problematisch. Wer mehrfach kurz vor der Vertragsunterschrift abspringt, weil es ihm nur um Selbstbestätigung geht, hinterlässt einen schlechten Eindruck.
Tipp: Wenn du deinen Marktwert testen willst, mach das gezielt und kommuniziere ehrlich. Nutze Rückmeldungen als Verhandlungsbasis in deinem aktuellen Job – aber lass Headhunter nicht mehrfach ins Leere laufen.
4. Aufgeflogen: Lügen in der Bewerbung
Beschönigungen oder gar Lügen in Bewerbungen sind ein sicherer Weg auf die Blacklist. Besonders fatal sind gefälschte Dokumente oder erfundene Qualifikationen. Fliegt das auf, schadet das nicht nur dir, sondern auch dem Headhunter, der dich vermittelt hat.
Tipp: Sei ehrlich in deinen Bewerbungsunterlagen. Wenn du Lücken im Lebenslauf oder Schwächen hast, erkläre sie offen – das kommt langfristig besser an, als etwas zu fälschen.
5. Fehlverhalten nach Vertragsunterschrift
Manchmal entpuppen sich vielversprechende Jobkandidaten nach Vertragsunterschrift als Fehlbesetzung. Unfreundliches Verhalten, unentschuldigtes Fehlen oder überzogene Forderungen können dazu führen, dass dich Headhunter nicht mehr weitervermitteln.
Tipp: Achte darauf, auch nach der Unterschrift professionell zu bleiben. Dein Verhalten im Job spiegelt sich auf die Recruiter wider – und sie ziehen Konsequenzen, wenn du auffällig wirst.
6. Vereinbarungen werden übergangen
Headhunter verlassen sich auf die Absprachen, die sie mit ihren Kandidaten treffen. Wenn du während des Bewerbungsprozesses plötzlich mehr verlangst – sei es beim Gehalt oder den Arbeitsbedingungen – riskierst du, als unzuverlässig zu gelten. Das kann dazu führen, dass du nicht erneut vermittelt wirst.
Tipp: Halte dich an Absprachen und kommuniziere ehrlich, wenn sich deine Erwartungen ändern. Verlässlichkeit ist ein Schlüssel für eine erfolgreiche Vermittlung.
7. Unzuverlässigkeit: Geplatzte Termine sind ein Problem
Selbstverschuldet verpasste Termine, unentschuldigtes Fehlen oder mangelnde Kommunikation können dir den Kontakt zu Headhuntern kosten. Unternehmen verlassen sich auf Zuverlässigkeit, und wenn du immer wieder Termine platzen lässt, sinken deine Chancen, auf der Favoritenliste zu bleiben.
Tipp: Bestätige Termine immer und melde dich sofort, wenn du absagen musst. Zeig, dass man sich auf dich verlassen kann, und bleib im Gespräch.
8. Kommunikation von oben herab: Unfreundlichkeit ist ein No-Go
Unfreundlichkeit und Arroganz können eine Zusammenarbeit mit Headhuntern schnell zum Scheitern bringen. Selbst wenn du eine begehrte Fachkraft bist, kommt es auf den Umgangston an. Recruiter möchten ihre Kandidaten nicht bei Unternehmen einführen, wenn sie befürchten, dass deren Verhalten Kunden abschrecken könnte.
Tipp: Soft Skills sind genauso wichtig wie fachliche Qualifikationen. Ein fairer und freundlicher Umgang mit deinem Gegenüber öffnet dir mehr Türen, als du denkst.
9. Social Media: Dein Online-Auftritt zählt
In Zeiten von LinkedIn, Xing und Co. schauen Recruiter nicht nur auf deinen Lebenslauf, sondern auch auf dein Auftreten in sozialen Medien. Wenn dein Profil unprofessionell wirkt, mit widersprüchlichen Angaben oder anstößigen Inhalten gefüllt ist, kann das dazu führen, dass Headhunter den Kontakt abbrechen.
Tipp: Achte darauf, dass deine Online-Präsenz professionell ist. Ein gepflegtes und konsistentes Profil auf beruflichen Plattformen wie LinkedIn zeigt, dass du ein ernstzunehmender Kandidat bist. Entferne veraltete Informationen und passe deine Profile regelmäßig an.