Warum kündigen so viele talentierte Mitarbeiter? Während einige Unternehmen scheinbar noch im Dunkeln tappen, wusste Steve Jobs, der visionäre Gründer von Apple, schon damals, was Menschen antreibt – und was sie vertreibt. Seine Erkenntnisse dazu sind heute relevanter denn je.
Die 4 häufigsten Kündigungsgründe talentierter Mitarbeiter
Viele Unternehmen gehen immer noch davon aus, dass Mitarbeiter hauptsächlich aus finanziellen Gründen, meist wegen des Gehalts, kündigen – oder dass mehr Geld der Köder schlechthin für neue Talente ist. Doch Steve Jobs hat diese Annahme stets angezweifelt und sogar widerlegt. In Wirklichkeit spielen das Gehalt und ein paar Benefits nur eine untergeordnete Rolle. Stattdessen sind es eher emotionale Gründe, die Menschen veranlasst, ihre Jobs aufzugeben.
1. Mangelnde Wertschätzung und Anerkennung
„It’s not about money. It’s about the people you have, how you’re led, and how much you get it,“
sagte Jobs einst. Menschen möchten das Gefühl haben, dass ihre Arbeit gesehen und geschätzt wird. Wenn ihre Leistungen als selbstverständlich abgetan oder sogar ignoriert werden, führt das zwangsläufig zu Frustration und Resignation. Ein einfaches „Danke“ oder „Gut gemacht“ bewirkt oft mehr als eine reine Gehaltserhöhung.
Natürlich: Das Gehalt muss fair sein und die Leistung widerspiegeln. Aber wenn emotionale Wertschätzung fehlt, reicht ein gutes Gehalt allein nicht aus, um Mitarbeiter langfristig zu binden.
2. Fehlende Sinnhaftigkeit und Vision
Jobs glaubte fest daran, dass Arbeit mehr sein sollte als nur eine Möglichkeit, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
„The only way to do great work is to love what you do. If you haven’t found it yet, keep looking. Don’t settle.“
Wenn Mitarbeiter den Sinn ihrer Arbeit nicht erkennen oder das Gefühl haben, nur ein kleines Rädchen im Unternehmensgetriebe zu sein, verlieren sie schnell die Motivation. Unternehmen müssen eine klare Vision vermitteln und sicherstellen, dass jeder Mitarbeiter genau weiß, wie seine Arbeit zur Verwirklichung dieser Vision beiträgt.
3. Schlechtes Management und fehlende Führung
Steve Jobs war bekannt für seinen kompromisslosen Führungsstil – doch genau deshalb verstand er, was echte Leadership bedeutet. Es geht nicht darum, bloß Anweisungen zu geben oder Prozesse zu steuern. Echte Führung heißt, Menschen so zu inspirieren, dass sie an sich selbst glauben, Risiken eingehen und über sich hinauswachsen.
„Management is about persuading people to do things they do not want to do, while leadership is inspiring people to do things they never thought they could.“
Schlechte Manager sind mehr als nur ein Störfaktor – sie sind eine Gefahr für jedes Team – jedes Unternehmen. Sie lassen Menschen allein, wenn sie Orientierung bräuchten. Sie kontrollieren, wo Vertrauen nötig wäre. Sie geben vor, stark zu sein, doch in Wahrheit fehlt ihnen der Mut, Verantwortung zu übernehmen. Und genau deshalb treiben sie auch die besten Mitarbeiter in die Flucht.
Menschen kündigen nicht, weil der Job zu stressig oder zu schwer ist. Auch das Gehalt ist längst nicht mehr Kündigungsgrund Nummer eins – sie kündigen, weil sie ausgebremst, übersehen oder schlichtweg kleingehalten werden.
4. Ungesunde Arbeitskultur
„The people who are crazy enough to think they can change the world, are the ones who do.“
Dieses Zitat von Jobs mag zwar inspirierend klingen, doch es deutet auch auf eine Philosophie hin, die nur für die Stärksten, die High Performer, geeignet ist. Eine toxische Arbeitskultur, in der Überstunden zur Norm satt zur Ausnahme werden und ständiger Leistungsdruck vorherrscht, treibt Mitarbeiter förmlich zur Kündigung. Eine gesunde Work-Life-Balance und ein respektvolles Miteinander gehören zu einer gesunden Unternehmenskultur.
Schon gewusst: Steve Jobs war bekannt dafür, extrem wählerisch bei der Einstellung neuer Mitarbeiter zu sein. Er führte Tausende von Vorstellungsgesprächen persönlich, um sicherzustellen, dass jeder Einzelne perfekt zu Apples Kultur und Vision passte.
Was Unternehmen von Steve Jobs lernen können – nein, müssen
Die Ansichten und Vorgehensweisen von Steve Jobs bieten wertvolle Lektionen für Unternehmen, die ihre talentierten Mitarbeiter gewinnen und halten möchten. Hier sind einige praktische Tipps, wie es gelingt:
- Anerkennung nicht nur fördern, sondern leben: Regelmäßige Anerkennung und ehrliches Feedback wirken bei Mitarbeitern Wunder. Wer lässt sich nicht gern auf die Schulter klopfen. 
- Klare Unternehmensvision: Jeder Mitarbeiter sollte verstehen, wie seine geleistete Arbeit zum großen Ganzen beiträgt – was will das Unternehmen mit seinen Produkten und Dienstleistungen erreichen und wie verbessert sich dadurch das Leben der Menschen. 
- Starke Führungskräfte entwickeln starke Mitarbeiter: Führungskräfte sollten in effektiver Kommunikation, Empathie und Mitarbeiterentwicklung geschult werden, um ihr volles Potenzial zu entfalten und dieses an ihre Mitarbeiter weiterzugeben. Wer stark bleiben will, stärkt andere. 
 Lese-Tipp: Arbeite zuerst an dir, bevor du an deinem Team arbeitest
- Positive Arbeitskultur: Eine positive und unterstützende Umgebung ist heutzutage unverzichtbar. Arbeitgeber müssen dafür sorgen, dass ihre Unternehmenskultur Diversität, Inklusion und eine gesunde Work-Life-Balance nicht nur auf dem Visionboard skizziert, sondern auch aktiv lebt. 
Veränderung beginnt immer jetzt
Steve Jobs hat mit seinen Innovationen die Welt verändert, doch seine Ansichten darüber, warum Mitarbeiter kündigen, sind mindestens genauso revolutionär. Es liegt an den Unternehmen selbst, diese Erkenntnisse für sich zu nutzen und eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der Mitarbeiter nicht nur bleiben, sondern auch gedeihen möchten. Wer auf echte Wertschätzung, klare Visionen, starke Führung und eine gesunde Arbeitskultur setzt – wird nicht nur seine besten Mitarbeiter halten, sondern auch neue Talente anziehen.
Merke:
Jeder Mitarbeiter, der kündigt, ist ein verlorenes Talent. Jeder Mitarbeiter, der geht, nimmt wertvolles Wissen mit. Jeder Mitarbeiter, der bleibt, stärkt die Zukunft des Unternehmens. Fred Eichwald
 
		 
									 
					







