Beförderung vertagt. Vielleicht sogar abgesagt. Aber warum eigentlich? Du hast geliefert, Überstunden gemacht, Projekte gestemmt. Doch während du nach oben geblickt hast, hast du die Menschen neben dir übersehen. Genau hier liegt das Problem: Wer führen will, braucht nicht nur Top-Leistungen – sondern auch das Vertrauen derer, die später folgen sollen.

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Leistung reicht für eine Beförderung nicht

Wir erzählen uns gern was vom Pferd. Erfolg im Job heißt: hart arbeiten, abliefern, aufsteigen. Punkt.

Aber in Wirklichkeit zählt längst nicht nur, was du kannst oder wie viele Projekte du erfolgreich zum Laufen gebracht hast. Sondern auch, wie du im Team wahrgenommen wirst. Und: Ob die anderen wollen, dass du aufsteigst. Ob sie dir zutrauen, eine Führungskraft zu sein.

Denn eins ist klar: Kein Chef oder keine Chefin der Welt wird jemanden befördern, der das Team spaltet. Oder dem die Kollegen im schlimmsten Fall sogar die Gefolgschaft verweigern.

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Gefährlicher Störfaktor

Gerade auf den höheren Ebenen entscheiden Führungskräfte nicht nur nach nackten Zahlen, sondern auch nach Risiken. Wer hat das Potenzial, das Team nach vorne zu bringen – und wer gefährdet die Stimmung, das Miteinander, die Dynamik?

Und nein, das bedeutet nicht, dass du allen alles recht machen musst. Aber wenn du ständig im Konflikt mit Kollegen stehst, ihre Leistung teils ignorierst oder dich nur auf deinen eigenen Erfolg fokussierst, werden genau diese Menschen irgendwann gefragt: „Traut ihr der Person mehr Verantwortung zu?“ Und die Antwort fällt selten zugunsten der Einzelkämpfer aus.

Das vergessene Netzwerk

Viele pflegen strategisch ihre Beziehungen zu Chefs und Schlüsselpersonen. Doch die Kollegen am eigenen Tisch? Werden oft sträflich vernachlässigt.

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Dabei ist es genau diese Peer-Group, die am Ende entscheidenden Einfluss hat. Sie sitzen mit dir in Meetings, bewerten täglich deine Arbeit, erzählen im Flurfunk ihre Eindrücke weiter. Sie können deine größten Fürsprecher sein – oder deine lautesten Kritiker.

Wie du dein Standing im Team verbesserst

Wer jetzt denkt: Okay, klingt logisch – aber wie soll ich das ändern? Hier ein paar praktische Ansätze:

1. Analysiere dein Umfeld

Mach dir bewusst, wer für deinen Erfolg wichtig ist. Nicht nur in deinem direkten Team, sondern auch abteilungsübergreifend. Wer sind die informellen Leader? Wer könnte Projekte blockieren?

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Schreib es auf. Bewerte die Beziehung. Wie oft sprecht ihr? Wie gut läuft die Zusammenarbeit? Vertraut ihr einander?

2. Verstehe, was sie bewegt

Was motiviert deine Kollegen? Wo liegt ihre Frustrationsgrenze? Wer ihre Bedürfnisse kennt, kann besser mit ihnen arbeiten und auskommen.

3. Unterstützer und Gegenspieler erkennen

In jedem Unternehmen gibt es Menschen, die dich fördern – und solche, die dich bremsen. Ignoriere die Kritiker nicht. Höre ihnen zu. Versuche zu verstehen, woher der Widerstand kommt.

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4. Übernimm Verantwortung

Wenn es knirscht, schau erst bei dir. Wie trägst du selbst zu Spannungen bei? Wo bist du vielleicht unfair, ungeduldig oder zu egoistisch unterwegs? Führung beginnt immer bei einem selbst.

5. Empathie als Gamechanger

Was brauchen die anderen, um gut arbeiten zu können? Welche Herausforderungen haben sie? Und was kannst du tun, um zu helfen – zu unterstützen? Merke: Vertrauen ist die wichtigste Währung im Job.

Aufstieg ist kein Sprint, sondern ein Marathon

Die Wahrheit ist: Gute Beziehungen zu Kollegen baust du nicht mit einer schnellen Charme-Offensive. Es geht um langfristiges Verhalten. Um Verlässlichkeit, Authentizität, Respekt.

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Nur wenn deine Kollegen erkennen, dass du nicht für deinen eigenen Vorteil kämpfst, sondern das Team und das Unternehmen im Blick hast, werden sie dich wirklich unterstützen – auch dann, wenn du den nächsten Karriereschritt machst.

Übrigens: Führung heißt nicht, Macht zu haben. Sondern Menschen so zu inspirieren, dass sie dir freiwillig folgen. Wer diesen Rückhalt im Kollegenkreis schon vor der Beförderung aufbaut, hat später nicht nur bessere Chancen, aufzusteigen. Sondern wird in der neuen Führungsrolle auch wirklich erfolgreich sein. Denn am Ende zählt weniger, was auf deiner Visitenkarte steht. Sondern ob die Menschen um dich herum wollen, dass du vorneweg gehst.

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