Dein Bauchgefühl sagt, hier stimmt was nicht? Wenn dir wichtige Projekte entzogen werden, dein Chef plötzlich distanziert wirkt oder die Gerüchteküche brodelt, könnte dein Job in Gefahr sein.

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1. Sinkende Arbeitsauslastung und weniger Verantwortung

Plötzlich sind deine To-Do-Listen deutlich kürzer geworden statt länger, und Projekte, für die du eigentlich verantwortlich sein solltest, werden anderen eventuell auch neuen Kollegen übertragen. Dein Arbeitgeber bewertet dein Potenzial scheinbar anders oder plant, langfristig ganz auf dich zu verzichten.

Wann du dir Sorgen machen solltest: Wenn deine Aufgaben über mehrere Wochen hinweg, also einen längeren Zeitraum, weniger werden und dein Verantwortungsbereich kontinuierlich eingeschränkt wird, ist äußerste Vorsicht geboten. Ein einmaliger Aufgabenentzug ist nichts schlimmes und kann an einer Umstrukturierung im Team oder ähnliches liegen, aber ein wiederkehrendes Muster solltest du ernst nehmen.

2. Ausschluss aus Informationsketten und Entscheidungsprozessen

Du erfährst wichtige Neuigkeiten nur noch über das Gezwitscher im Flurfunk, und deine Ideen werden völlig ignoriert? Wie, Was, Wo? Wenn du aus Meetings ausgeschlossen wirst und deine Vorschläge absolut kein Gehör mehr finden, zeigt das, dass du nicht mehr in die strategischen Überlegungen eingebunden bist. Man möchte dich aus wichtigen Prozessen heraushalten oder ganz entfernen.

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Wann du dir Sorgen machen solltest: Achte darauf, ob du systematisch von relevanten Gesprächen ausgeschlossen wirst. Sprich in solchen Fällen eine Kollegin oder einen Kollegen darauf an, ob sie Ähnliches beobachten – das hilft dir, die Situation zumindest besser einzuschätzen.

3. Verändertes Verhalten des Vorgesetzten

Dein Chef war früher offen, freundlich und unterstützend, aber jetzt wirkt er eher abweisend oder beäugt dich überkritisch? Wenn das Verhalten deines Vorgesetzten plötzlich kälter als ein Eisberg ist, hat er dich möglicherweise emotional bereits „abgeschrieben“ und sieht dich nicht mehr als Teil des A-Teams.

Wann du dir Sorgen machen solltest: Gespräche werden kurz und emotionslos geführt, und du bekommst keine Perspektiven mehr für deine Weiterentwicklung im Unternehmen? Auch hier ist es Zeit, das Gespräch zu suchen, um Klarheit zu schaffen.

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4. Das Unternehmen befindet sich in einer finanziellen Krise

Massenentlassungen, Sparmaßnahmen und ein Einstellungsstopp – wenn dein Unternehmen in einer finanziellen Schieflage steckt, kann das natürlich auch deine Position gefährden. Besonders betroffen sind in der Regel diejenigen, die erst kürzlich eingestellt wurden, low performen oder in Bereichen arbeiten, die nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens zählen.

Wann du dir Sorgen machen solltest: Höre auf dein Bauchgefühl und informiere dich über die allgemeine Stimmung im Unternehmen. Sprich offen mit alteingesessenen Kollegen, um ein besseres Bild von der Unternehmensgeschichte zu bekommen und die aktuelle Situation besser einordnen zu können.

Zwischengedanke: Du fragst dich, ob es an der Zeit ist, deinen Job selbst zu kündigen – aber weißt nicht, wie du anfangen sollst? Mein Exit-Strategie-Guide hilft dir, den ersten Schritt zu machen: überlegt, professionell, selbstbewusst.

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5. Negative Performance-Gespräche und verstärkte Kontrolle

Deine Leistung wird in Frage gestellt? Du wirst plötzlich für Kleinigkeiten kritisiert oder bekommst unrealistische Zielvorgaben? Wenn du systematisch unter Druck gesetzt wirst, möchte man dich möglicherweise zu einem freiwilligen Austritt bewegen. Zusätzliche Kontrollmaßnahmen und detaillierte Performance-Berichte zeigen, dass man dir absichtlich Fehler nachweisen möchte – man sucht sprichwörtlich die Nadel im Heuhaufen.

Wann du dir Sorgen machen solltest: Negative Rückmeldungen, die plötzlich zunehmen, oder verstärkte Kontrollmaßnahmen sind immer ein ernstes Signal. Sprich deinen Chef direkt auf diese Veränderungen an – das zeigt, dass du die Lage auf dem Schirm hast.

6. Verschlechterung des Arbeitsklimas

Kollegen reagieren plötzlich genervt, distanziert, und du fühlst dich im Kollegenkreis isoliert? Wenn das Arbeitsklima merklich schlechter wird – vielleicht sogar toxisch, haben deine Teammitglieder möglicherweise schon von anstehenden Veränderungen gehört und distanzieren sich emotional von dir.

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Wann du dir Sorgen machen solltest: Achte auf langfristige Veränderungen im Verhalten deiner Kollegen. Sprich vertraulich mit einer Person im Team, der du „noch“ vertraust, um ein besseres Bild von der Situation zu bekommen.

Lese-Tipp: Toxische Kollegen: Wie der Umgang mit schwierigen Menschen gelingt

7. Veränderte Teamzusammensetzung

Neue Kollegen übernehmen plötzlich viele deiner früheren Aufgaben? Wenn es im Team Umstrukturierungen gibt und du ins Abseits gedrängt wirst, planen deine Vorgesetzten die Zukunft des Unternehmens bereits ohne dich. Neuzugänge übernehmen Aufgaben, die früher in deinem vollen Verantwortungsbereich lagen.

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Wann du dir Sorgen machen solltest: Schau genau hin, welche Rollen die neuen Teammitglieder übernehmen und ob du zunehmend aus Projekten, Maßnahmen oder Meetings ausgeschlossen wirst. Eine schleichende Reduzierung deines Einflusses ist ein klares Alarmsignal.

8. Abmahnung – der Sargnagel

Eine Abmahnung zeigt, dass dein Arbeitgeber erhebliche Bedenken bezüglich deiner Leistung oder deines Fehlverhaltens hat. Häufig ist sie der letzte Schritt vor einer Kündigung. Auch wenn du die Vorwürfe als ungerecht empfindest, nimm sie ernst und reagiere aktiv.

Wann du dir Sorgen machen solltest: Eine Abmahnung bedeutet, dass dein Job akut gefährdet ist. Setze dich sofort mit der Situation auseinander und besprich mit deinem Arbeitgeber, wo genau das Problem liegt und was du verbessern kannst. Zeige, dass du die Sache ernst nimmst und eine Lösung finden möchtest. Wichtig: Dokumentiere alles genau, falls es später zu rechtlichen Auseinandersetzungen vor dem Arbeitsgericht kommen sollte.

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Praktische Tipps: Was du jetzt tun kannst

1. Suche das Gespräch: Trau dich und sprich unbedingt direkt mit deinem Chef oder deiner Chefin. Frage gezielt nach, wie du deine Leistung verbessern kannst oder was die aktuellen Erwartungen an dich sind. Manchmal gibt es einfach Missverständnisse. Auch wenn es unangenehm ist, zeigt das Gespräch, dass du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen.

2. Bereite dich vor: Mach dich fit für den Fall der Fälle. Überarbeite deinen Lebenslauf und dein LinkedIn-Profil (hier ist meins). Überlege, welche anderen Unternehmen für dich infrage kommen könnten. So bist du vorbereitet, wenn es wirklich ernst wird, und kannst schnell reagieren.

3. Melde dich bei der Agentur für Arbeit: Sobald du ernsthafte Sorgen um deinen Job hast, solltest du dich bei der Bundesagentur für Arbeit melden, auch wenn du noch nicht offiziell gekündigt wurdest. Die Agentur unterstützt dich der Jobsuche und hilft, finanzielle Nachteile zu vermeiden. Außerdem erhältst du Zugang zu Weiterbildungsangeboten und Jobbörsen.

4. Aktiv auf Jobsuche gehen: Warte nicht, bis es zu spät ist. Informiere dich über den Arbeitsmarkt, aktualisiere deine Bewerbungsunterlagen und bewirb dich gezielt auf Stellen, die für dich interessant sind. Recherchiere in Jobportalen und auf Karriereseiten von Unternehmen. Merke: Je früher du handelst, desto besser stehen deine Chancen.

5. Netzwerk re-aktivieren: Nutze deine Kontakte, bevor du sie wirklich brauchst. Schreib alten Kollegen eine Nachricht, verabrede dich mit ehemaligen Vorgesetzten oder gehe auf Branchenevents. Oft ergeben sich neue Möglichkeiten aus dem persönlichen Austausch. Wichtig: Kontakte sollten kontinuierlich ausgebaut und vor allem gepflegt werden.

6. Weiterbildung ist alles: Schau dich nach Kursen oder Webinaren um, die dich weiterbringen. Das stärkt nicht nur deine Qualifikationen, sondern gibt dir auch neues Selbstbewusstsein und macht dich flexibler für den nächsten Karriereschritt.

7. Bleib positiv: So belastend die Situation auch sein mag – denk daran, dass eine Krise auch eine Chance sein kann, um neue (berufliche) Wege zu gehen. Manchmal braucht es einen Anstoß, um etwas zu verändern und aus der Komfortzone herauszutreten. Kopf hoch!

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Hinweis in eigener Sache:  Du fühlst dich im Job frustriert und brauchst einen klaren Plan für deinen Neustart? In unserem Guide „Die Exit-Strategie“ erfährst du, wie du deinen Absprung sicher meisterst – von der Kündigung bis zur Jobsuche. Hier geht’s zum Guide!
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