Wenn die fachliche Kompetenz stimmt, wir aber nicht in der Lage sind, die Expertise mit der Hilfe von persönlichen Fähigkeiten zu kommunizieren, könnte die Karriere scheitern.

Ob Kommunikationsstärke oder Empathie: Viele Arbeitgeber achten heute nicht nur auf technische, sondern vor allem auf persönliche Kompetenzen. Persönliche Eigenschaften und soziale Fähigkeiten, die wir über die Jahre ausbilden oder besitzen, werden als Soft Skill bezeichnet. Fachliche Qualifikationen oder technische Kompetenzen, die erlernt werden, sind hingegen als Hard Skills bekannt.

Die „weichen Eigenschaften“ kennen wir heute auch als sogenannte Power Skills – denn in der Arbeitswelt haben sie stark an Bedeutung gewonnen. Für den beruflichen Erfolg sind vor allem Eigenschaften wie Flexibilität, Kommunikationsgeschick und Stressresistenz entscheidend.

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Diese 9 Soft Skills stehen bei Arbeitgebern hoch im Kurs

Soft Skill #1: Growth Mindset

Intelligenz ist angeboren? In der heutigen Arbeitswelt gilt die Überzeugung, nicht mehr dazulernen oder sich spezielle Qualitäten aneignen zu können, als überholt. Deshalb wünschen sich moderne Arbeitgeber von Bewerbern ein sogenanntes „Growth Mindset“.

Growth Mindset beschreibt die Einstellung, an unsere Lernfähigkeit zu glauben. Die innere Haltung wird von unserem Selbstbild beeinflusst. Wer zum Beispiel davon überzeugt ist, unfehlbar und allwissend zu sein, ist häufig nicht bereit und offen für Neues.

Vor allem in einer Arbeitswelt, die dynamisch und im stetigen Wandel ist, ist eine offene, lernbereite Einstellung von essenzieller Bedeutung und deshalb gefragt.

Soft Skill #2: Kommunikationsstärke

Aufklären, überzeugen, verkaufen, vermitteln: Wer kommunikativ begabt ist, kann bei Arbeitgebern besonders punkten. Kommunikationsstärke erleichtert den Umgang mit Arbeitskollegen, Kunden und Vorgesetzten.

Kommunikative Skills sind vor allem gefragt, um

Gut zu wissen: Ausgeprägtes Kommunikationsgeschick hilft dabei, auch digital unmissverständlich zu kommunizieren. Das ist zum Beispiel in der Kundenkommunikation besonders wichtig – aber auch, wenn es um den Austausch und eine effektive Zusammenarbeit mit den Kollegen geht.

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Soft Skill #3: Teamfähigkeit

Der Unternehmenserfolg wird von der Dynamik im Team beeinflusst. Treffen mehrere Menschen aufeinander, bestimmt der Umgang miteinander unter anderem über den Fortschritt von Aufgaben und Zielen. Deshalb ist die Fähigkeit, im Team zusammenarbeiten zu können, für Arbeitgeber wichtig – gestern wie heute. Dieser Soft Skill vereint gleich mehrere Eigenschaften:

  • Kompromissbereitschaft
  • Anpassungsfähigkeit
  • Engagement
  • Toleranz
  • Kooperationsstärke

Übrigens: Hast du gewusst, dass die Arbeit im Team zu mehr Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit führen kann? Das macht die Studie „Wrike Happiness Index 2019“ deutlich. Über 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich produktiver fühlen, wenn sie mit Kollegen im Team arbeiten und die Zusammenarbeit als angenehm empfinden.

Soft Skill #4: Belastbarkeit

Stressresistenz, unter Zeitdruck arbeiten, neue Aufgaben meistern: Arbeitgeber wünschen sich Bewerber, die mentale Belastbarkeit mitbringen. Darunter wird auch verstanden, einen Rückschlag souverän zu verkraften – ohne gleich das Handtuch zu werfen. Wer belastbar ist, besitzt ausreichend psychische Ressourcen, um mit Negativerfahrungen professionell umzugehen.

Das „Geheimnis“ der Belastbarkeit liegt hier in der Kunst, zu akzeptieren, dass Stress und schwierige Phasen zur Arbeit dazugehören und kein Grund sind, unter ihnen zusammenzubrechen.

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Soft Skill #5: Eigenverantwortung

Beschäftigte in einer hybriden Arbeitswelt verbringen einen Teil ihrer Zeit immer häufiger im Homeoffice. Das ist einer der Gründe, weshalb Eigenverantwortung für Arbeitgeber von heute wichtig ist.

Im Detail bedeutet Eigenverantwortung, dass Arbeitnehmer in der Lage sind, für ihr eigenes Handeln einzustehen und zugleich gut für sich zu sorgen. Sie sind fähig, die Konsequenzen zu tragen, die sich aus diesem Handeln ergeben.

Wer im Homeoffice lieber Zeit auf der Couch verbringt, anstatt die Arbeit zu erledigen, muss zum Beispiel sicherstellen, dass diese dennoch gewissenhaft zu Ende gebracht wird. Gleichzeitig gilt es, fit für den nächsten Tag zu sein, damit die Produktivität und Arbeitsleistung nicht leidet.

Ergo: Wer gut auf sich aufpasst, einen souveränen Umgang mit Disziplin findet und Verantwortung übernimmt, stellt auch den beruflichen Erfolg sicher.

Soft Skill #6: Zeitmanagement

Ob Aufgaben priorisieren, den Arbeitstag strukturieren oder übriggebliebene Zeit sinnvoll nutzen: Zeitmanagement gilt als bedeutender Soft Skill, den die meisten Arbeitgeber von Jobkandidaten erwarten.

Wer in der Lage ist, Zeit effektiv zu managen, kann diese nicht nur sparen – sondern auch die Arbeitsleistung steigern: Phasen, in denen Leerläufe vorkommen, werden beispielsweise identifiziert. Ein gutes Zeitmanagement hilft außerdem bei der Teamarbeit.

Soft Skill #7: Flexibilität

Auf sich verändernde Gegebenheiten müssen Arbeitnehmer heute besonders schnell reagieren und sich vor allem flexibel verhalten. Das heißt: Wer sich anpassen kann, besitzt eine wichtige Schlüsselqualifikation. Finden zum Beispiel Umstrukturierungen statt oder werden Aufgaben neu verteilt, gilt es, rasch und souverän auf die Veränderung zu reagieren.

Flexibilität ist heute vor allem in Bezug auf folgende Punkte gefragt:

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  • Arbeitsbedingungen
  • Arbeitsort
  • Arbeitszeit

Grundsätzlich bedeutet das: Flexible Arbeitnehmer können ihre volle Arbeitsleistung auch erbringen, wenn sich Bedingungen etwas wandeln. Sie sind in der Lage, kompetent auf neue Gegebenheiten zu reagieren.

Soft Skill #8: Empathie

Egal ob im Büro oder im Meeting – Empathie ist heute ein entscheidender Erfolgsfaktor im zwischenmenschlichen Umgang. Arbeitgeber suchen Mitarbeiter, die nicht nur ihre eigenen Aufgaben im Blick haben, sondern auch die Bedürfnisse und Stimmungen ihrer Kollegen erkennen und darauf eingehen können.

Wer empathisch ist, versteht die Perspektiven anderer, fördert ein respektvolles Miteinander und schafft Vertrauen. Diese Fähigkeit ist mehr als ein nettes Extra – sie sorgt für eine offene Kommunikation und eine starke Zusammenarbeit, die das Team als Ganzes stärkt und Ziele effektiver erreichen lässt.

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Soft Skill #9: Problemlösungsfähigkeit

Ob festgefahrene Projektpläne, technische Schwierigkeiten oder unerwartete Kundenanforderungen – der Arbeitsalltag bringt stets neue Herausforderungen mit sich. Arbeitgeber suchen gezielt nach Mitarbeitern, die solchen Hürden mit Ruhe und Kreativität begegnen. Problemlösungsfähigkeit bedeutet, nicht nur auf Schwierigkeiten zu reagieren, sondern proaktiv und strukturiert nach Lösungen zu suchen. Es geht darum, alternative Ansätze zu entwickeln, Ressourcen geschickt einzusetzen und schnell zu entscheiden, welcher Weg am besten zum Ziel führt.

Ein Mitarbeiter, der in Stresssituationen klaren Kopf bewahrt und flexibel handelt, beweist Eigenständigkeit und Engagement. Wer Herausforderungen in Chancen verwandelt und dabei Eigeninitiative zeigt, hebt sich als wertvolle Kraft im Team ab und trägt entscheidend zum Erfolg und zur Anpassungsfähigkeit des Unternehmens bei.

Kann ich Soft Skills erlernen oder ausbauen?

Soft Skills sind vielseitig und teilen sich in mehrere Bereiche auf:

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Die gute Nachricht: Wenn du dich bewusst mit den verschiedenen Soft Skills und deinen persönlichen Eigenschaften und Einstellungen auseinandersetzt, kannst du deine Power Skills ausbauen.

Unsere Tipps für dich:

  1. Kommunikationsmodelle erforschen: Überzeugungskraft und der gewandte Umgang mit Sprache sind gefragt. Lerne verschiedene Modelle der Kommunikation kennen, um ein Bewusstsein für deinen persönlichen Kommunikationsstil zu entwickeln.
  2. Glaubenssätze kennenlernen: Negative Annahmen über sich selbst spielen bei den Soft Skills vor allem aus psychologischer Sicht eine wichtige Rolle. Sie formen einen bedeutenden Teil unserer Identität. Es handelt sich um „tiefe Überzeugungen“, welche uns nicht immer ganz bewusst sind. Die Arbeit mit Glaubenssätzen kann dir dabei helfen, mehr über dich und deine Soft Skills zu erfahren.
  3. Gruppendynamik erkunden: Du weißt nicht, wie du deine Teamfähigkeit verbessern kannst? Oder: Du verstehst nicht so ganz, warum du dich plötzlich anders benimmst, wenn du von vielen Menschen umgeben bist oder vor ihnen sprechen musst? Setze dich mit dem Thema „Gruppendynamik“ auseinander, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie der Mensch im Team funktioniert.
  4. Wertearbeit betreiben: Was sind deine wichtigsten Werte? Hinterfrage und ergründe, was deine Ziele sind, was dir im Leben wichtig ist und woran du glaubst. Das kann dir nicht nur privat, sondern auch im Beruf dabei helfen, herauszufinden, wo du stehst – und wo dein Weg dich noch hinführen soll. Denn wer gefestigt und selbstbewusst in ein Bewerbungsgespräch geht, strahlt das auch beim potenziellen Arbeitgeber aus.
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