Unsere Welt wird immer digitaler – so viel ist klar. Dieser Trend ist mittlerweile auch bei der Personalrekrutierung angekommen. „E-Recruiting“ nennt er sich hier. Was hinter dem Begriff steckt, warum immer mehr Arbeitgeber auf das elektronische Recruitment setzen und welche Vor- sowie Nachteile es mit sich bringt, möchten wir Ihnen daher heute verraten.

Inhalt
1. Definition: Was bedeutet „E-Recruiting“?
2. Trendprognose: Wieso „E-Recruiting“?
3. Recruiting-Kanäle: E-Recruiting und Mobile Recruiting befinden sich im Wachstum
4. Tipps zur E-Recruiting-Software: Worauf kommt es an?
5. Ablauf: Schritt für Schritt durch das E-Recruiting
6. Vorteile: E-Recruiting nützt Arbeitgebern und (!) Arbeitnehmern
7. Nachteile: Von der Gefahr, in der Masse unterzugehen
8. Fazit: E-Recruiting ist die Zukunft – ob Sie das möchten, oder nicht!

Definition: Was bedeutet „E-Recruiting“?

Als E-Recruiting („Electronic Recruiting“) wird die Personalrekrutierung mittels computer- und webbasierter Medien bezeichnet. Das E-Recruiting findet in der Regel über Online-Kanäle und Plattformen im Internet statt und wird deshalb gemeinhin auch als Online-Recruiting bezeichnet. Ziel dieser elektronischen Rekrutierungsform sind die Vereinfachung sowie Beschleunigung der Personalbeschaffung und die Erreichung der richtigen Zielgruppe. Beim E-Recruiting handelt es sich daher um eine vor allem auf die Generation Y, sprich die „Digital Natives“, abgestimmte Art des Recruitments.

Lese-Tipp:Umbruchstimmung: Wie die Generation Y die Arbeitswelt verändert

Die elektronische Personalrekrutierung umfasst allerdings nicht nur den Bewerbungsprozess selbst, sondern auch die Bewerberkommunikation sowie Bewerberverwaltung. Somit werden beim E-Recruiting alle Bereiche der Personalbeschaffung digitalisiert und damit auf den aktuellen Stand der Technologie gebracht. Dadurch entsteht ein in sich geschlossener webbasierter Kreislauf, der als Gesamtprozess alle Bereiche der Personalbeschaffung einschließt. Hauptverantwortliche für das E-Recruiting sowie dessen Qualitätssicherung und stetige Optimierung ist daher in der Regel der HR-Bereich des Unternehmens.

Trendprognose: Wieso „E-Recruiting“?

Auch, wenn die klassische Personalrekrutierung in Papierform für Ihr Unternehmen bislang gut funktioniert hat, werden Sie über kurz oder lang nicht an der Digitalisierung Ihrer Personalbeschaffung vorbeikommen. Die Entwicklung weg vom klassischen und hin zum E-Recruiting ist nämlich gleich durch mehrere aktuelle Trends auf dem Arbeitsmarkt begründet – und unvermeidbar geworden:

  1. Digitalisierung: Der erste Trend liegt natürlich auf der Hand. Das E-Recruiting wächst mit den Möglichkeiten. Die Digitalisierung schreitet in rasantem Tempo voran, soziale Netzwerke befinden sich im stetigen Wachstum, der Mobile-Bereich hat die Internetnutzung der Gesellschaft verändert und immer mehr potenzielle Bewerber – vor allem aus der Generation Y – setzen schlichtweg voraus, heutzutage so gut wie alles ganz bequem online zu handhaben, auch Bewerbungen.
  2. Fachkräftemangel: Etwas ironisch ausgedrückt, könnten wir behaupten: Die Digital Natives wissen nicht einmal mehr, wie Papier und Stift zu verwenden sind. Sie bewegen sich virtuos im World Wide Web und bewerben sich am liebsten online – oder immer häufiger sogar „mobil“. Wieso die Arbeitgeber da mitziehen sollten? Weil die gut ausgebildete Generation Y dank Fachkräftemangel in einer besseren Verhandlungsposition ist. Bietet ein Unternehmen keine digitale Bewerbungsmöglichkeit, geht ihm dadurch eventuell der hoch qualifizierte Fachkräfte-Nachwuchs an die modernere Konkurrenz verloren.
  3. Internationalisierung: Die Alternative könnte dann lediglich lauten: Wenn Sie national nicht (mehr) die passenden Bewerber für Ihr Unternehmen finden, probieren Sie es eben international. Und auch auf dem weltweiten Bewerbermarkt geht heutzutage nichts mehr ohne das Internet. Hand aufs Herz: Wer durchstöbert schon internationale Printmedien nach Stellenausschreibungen und versendet dann eine Bewerbung in Papierform quer über den Globus? Richtig: niemand!
  4. Ressourcenknappheit: Die Internationalisierung bringt jedoch noch eine weitere Besonderheit mit sich, nämlich den steigenden Konkurrenzdruck. Die Unternehmen hierzulande müssen sich nicht mehr nur gegen deutsche, österreichische oder Schweizer Konkurrenten durchsetzen, sondern auch gegen Mitstreiter aus Indien, China oder Rumänien, um dauerhaft am Markt bestehen zu können. Das Problem ist nur: In vielen dieser Länder sind die Löhne geringer, die Qualitätsanforderungen niedriger oder die Materialien günstiger. Es gibt daher kaum noch einen deutschen Betrieb, der nicht mit knappen Ressourcen, vor allem finanzieller Art, zu kämpfen hat. Kosteneinsparungen stehen bei den meisten Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Und genau das bewirkt die Effizienzsteigerung im Personalbeschaffungssystem durch E-Recruiting.

Recruiting-Kanäle: E-Recruiting und Mobile Recruiting befinden sich im Wachstum

Jedes Jahr aufs Neue erstellen die Universität Bamberg, das Centre of Human Resources Information Systems sowie die Monster Worldwide Deutschland GmbH eine Studie zum Thema „Recruiting Trends“. Dabei zeichneten sich in den vergangenen Jahren einige eindeutige Entwicklungen ab: Besonders im Wachstum befinden sich derzeit des E-Recruiting sowie als eine Sonderform davon das sogenannte Mobile Recruiting. Innerhalb kürzester Zeit stieg die Zahl der Bewerber, welche via Smartphone nach ausgeschriebenen Stellen suchen, von 16,4 auf 40,7 Prozent an. Dies liegt einerseits daran, dass die Generation Y (und damit die erste Generation an „Digital Natives“) mittlerweile größtenteils ihre Ausbildung abgeschlossen hat und im Berufsleben angekommen ist.

Statistik: Haben Sie die Darstellung Ihrer Karrierewebsite / Online-Stellenanzeigen für mobile Endgeräte optimiert? | Statista
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Andererseits gibt es mittlerweile aber auch schlichtweg ein größeres Angebot. Immerhin 60,6 Prozent der deutschen Unternehmen haben ihre Stellenanzeigen nämlich bereits für mobile Endgeräte optimiert. Weitere spannende Ergebnisse der Studie „Recruiting Trends 2016“ sind zudem:

  • Die Bewerbung in Papierform wird immer seltener (13 Prozent).
  • Gleichzeitig gewinnt die Online-Bewerbung zunehmend an Bedeutung. Bewerber präferieren dabei eine frei Hand gestaltete E-Mail-Bewerbung (36,1 Prozent).
  • Unternehmen bevorzugen hingegen eine standardisierte Formularbewerbung (48.9 Prozent).

Doch E-Recruiting über eine eigene Karrierewebseite oder die Firmenhomepage sowie Mobile Recruiting über selbige Plattformen oder eine App sind nicht die einzigen (wichtigen) Kanäle des E-Recruitings. Auch die Nutzung externer Online-Jobbörsen sowie die Rekrutierung via Social Media werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. „Klassische“ E-Recruiting-Kanäle sind zum Beispiel:

  • Karriereseite: Viele Unternehmen richten auf ihrer Firmenhomepage eine eigene Rubrik für Stellenausschreibungen ein. Noch sinnvoller ist es allerdings, sogar eine eigene Webseite nur für den Karrierebereich zu erstellen. Dies ist vor allem im Sinne des Employer Brandings erstrebenswert, um die potenziellen Bewerber durch Fakten zum Unternehmen, Informationen zur ausgeschriebenen Stelle, Videos zur Unternehmensmarke, ansprechende Bilder als „Einblick hinter die Kulissen“ und vieles mehr für den Arbeitgeber zu begeistern und zu einer Bewerbung zu bewegen.

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  • Soziale (Karriere-) Netzwerke: Social Media gewinnt auch im Bewerbungsprozess immer mehr an Bedeutung. Facebook, Twitter oder Instagram werden mittlerweile genauso häufig (und erfolgreich) für das Recruiting verwendet wie spezielle Karrierenetzwerke à la XING oder LinkedIn. Welche sozialen Netzwerke sich für Ihr Unternehmen besonders eignen, hängen jeweils von der Branche, Zielgruppe sowie ausgeschriebenen Stelle ab.
  • Online-Jobportale: Doch auch klassische Jobportale gibt es mittlerweile online zuhauf. Eine Ausschreibung auf Monster, StepStone oder Horizont Jobs ist zwar nicht unbedingt günstig, richtig platziert und gestaltet aber äußerst erfolgsversprechend.
  • Karriereblog: Eine weitere Variante der Karriereseite ist ein eigener Blog. Auch dieser dient in erster Linie dem Employer Branding des Unternehmens, kann begeistern, Expertise verdeutlichen oder einen ersten Kommunikationskanal zwischen Arbeitgeber und potenziellem Bewerber (über die Kommentarfunktion) darstellen.
  • App: Im Zuge des wachsenden Mobile Recruitings nehmen auch Apps natürlich an Wichtigkeit zu. Zwar optimieren bislang viele Unternehmen lediglich ihre Online-Ausschreibungen auf den Mobile Bereich, doch früher oder später werden auch immer mehr Arbeitgeber eigene Apps für das Recruiting einsetzen.
  • Messenger: Und zuletzt sehen Experten in Messenger-Diensten einen großen Zukunftstrend, der bis dato allerdings noch in den Kinderschuhen steckt. Ob und wie sich Messenger-Angebote wirklich für das E-Recruiting einsetzen lassen, bleibt abzuwarten. Wer allerdings eine Vorreiterrolle einnehmen möchte, könnte sich bereits über innovative Ideen bereits so seine Gedanken machen.

E-Recruiting ist also mehr als die Erstellung einer eigenen Karriereseite und deren Optimierung für mobile Endgeräte. Es handelt sich um ein umfassendes Konzept, das nicht nur den Bewerbungsprozess auf allen relevanten Kanälen regelt, sondern auch interne Abläufe von Bewerbermanagementsystem über Online-Assessment-Center bis hin zu Mitarbeiterbeurteilungen.

Aufgrund dieser hohen Komplexität das E-Recruitings und seiner zahlreichen unterschiedlichen Kanäle, setzen Unternehmen in der Regel spezielle Software-Lösungen ein, die die Erstellung von Stellenprofilen sowie die Verwaltung, Bearbeitung und Dokumentation von personenbezogenen Bewerberdaten und Bewerbungsprozessen sowie eventuelle weitere HR-Aufgaben für die Personalverantwortlichen erleichtern oder sogar komplett übernehmen.

Tipps zur E-Recruiting-Software: Worauf kommt es an?

Anbieter für eine solche E-Recruiting-Software sind im Internet zahlreich zu finden. Welches System das für Sie am besten geeignete ist, müssen Sie schlussendlich selbst herausfinden und austesten. Dennoch gibt es einige grundlegende Voraussetzungen für eine „gute“ E-Recruiting-Software, welche Sie bei Ihrer Wahl unbedingt berücksichtigen sollten. Dazu gehören:

  1. Usability: HR-Mitarbeiter sind keine IT-Profis. Das Handling der ausgewählten Software sollte daher unbedingt benutzerfreundlich gestaltet sein. Intuitive Bedienung, Übersichtlichkeit sowie Logik sind Faktoren, auf welche Sie unbedingt großen Wert legen sollten.
  2. Zuverlässigkeit: Ein Ausfall der Software oder gar der Verlust der gesamten Bewerberdaten – das klingt nach einem absoluten Horrorszenario. Die Zuverlässigkeit der E-Recruiting-Software, sprich ihr „stabiles“ Funktionieren, ist daher das A und O. Um kostspielige Systemausfälle zu vermeiden, kann es sich deshalb durchaus lohnen, bei der Anschaffung der E-Recruiting-Software unter Umständen etwas tiefer ins Portemonnaie zu greifen.
  3. Datenbank: Apropos „Datenverlust“: Jede Bewerbung ist wichtig und alle Kontaktdaten eines Bewerbers können Gold wert sein. Auch, wenn eine hoch qualifizierte Fachkraft nämlich für die ausgeschriebene Stelle nicht optimal ist, so kann sie dennoch für spätere Ausschreibungen relevant sein. Die Erstellung eines „Bewerberpools“ kann Ihnen daher Zeit und Kosten sparen, indem Sie bei neuen offenen Stellen anhand fixer Kriterien nach geeigneten Bewerbern (aus der Vergangenheit) suchen und diese unter Umständen direkt kontaktieren können. So sparen Sie sich die Erstellung eines komplett neuen Bewerbungsprozesses und eventuell ist sogar die Abwerbung von Fachkräften bei der Konkurrenz möglich.
  4. CV-Parsing: Bei dieser Menge an Daten können Sie sich vorstellen, dass das Einlesen von Hand ein zeit- und kostenintensives Unterfangen wäre. Die E-Recruiting-Software sollte deshalb unbedingt zum sogenannten „CV-Parsing“ in der Lage sein. Dabei werden die Bewerberdaten automatisch eingelesen, verarbeitet, sortiert und entsprechend in der Datenbank abgelegt.
  5. Matching: In diesem Zuge ist eine gute E-Recruiting-Software zudem in der Lage, das Bewerberprofil automatisch mit Kundenanfragen abzugleichen. Nur so können Sie anhand von Stichworten die geeigneten Kandidaten für eine offene Stelle finden – die Kernaufgabe des Recruitments.
  6. Automatisches Posting: Natürlich sollten Sie Stellenausschreibungen an den jeweiligen Kanal anpassen. Dennoch unterstützt Sie eine gute E-Recruiting-Software optimal dabei, ein und dieselbe Stellenanzeige möglichst zeit- und kostensparend auf so vielen unterschiedlichen Plattformen wie möglich zu veröffentlichen.
  7. Nachrichtenverlauf: Und zuletzt sollte die Software natürlich auch über eine Archivfunktion oder Historie verfügen, damit Sie jederzeit nachverfolgen können, ob bereits eine Kommunikation mit dem entsprechenden Bewerber stattgefunden hat, wann und in welcher Form.

Ablauf: Schritt für Schritt durch das E-Recruiting

Sie wissen nun also bereits, wieso Sie E-Recruiting verwenden sollten, welche Kanäle hierbei eine Rolle spielen und worauf Sie bei der Suche nach einer geeigneten Software achten müssen. Wir möchten Ihnen nun einen kleinen Einblick in die Praxis geben, sprich in den konkreten Ablauf des E-Recruitings. Dieser kann natürlich je nach Software, Recruiting-Kanal oder HR-Management schwanken. Dennoch bestehen die grundlegenden Schritte (ähnlich wie beim klassischen Recruitment) in:

  • Analyse der IST-Situation der Personalrekrutierung
  • Definition der SOLL-Situation und Implementierung eines E-Recruiting-Konzeptes
  • Auswahl der geeigneten Software (wie beschrieben)
  • Automatisierung und Digitalisierung von Kernprozessen
  • Budgetierung
  • Personalbedarfsplanung
  • Erfassung der vakanten Stellen
  • Zielgruppendefinition
  • Erstellung einer Jobausschreibung, wie im Artikel „Die „perfekte“ Stellenanzeige formulieren: Aufbau, Vorlage und Kosten“ erläutert
  • Erfassung, Analyse und Speicherung der eingehenden Bewerberdaten
  • (Automatischer) Kompetenzabgleich
  • Einsicht der Bewerberdaten durch die Personaler und Durchführung des Bewerbungsprozesses, zum Beispiel mittels Vorstellungsgespräch, Assessment Center, Probearbeit & Co

Lese-Tipp:Probearbeit: Tipps sowie absolute No-Gos für Bewerber

  • Bewerberauswahl
  • Abspeicherung aller Bewerberdaten im Archiv
  • Digitale Übertragung der Daten des „ausgewählten“ Bewerbers in seine Personalakte
  • Nacharbeitung und Optimierung des E-Recruiting-Prozesses (Stichworte „Monitoring“, „Reporting“ und „kontinuierlicher Verbesserungsprozess“)

Vorteile: E-Recruiting nützt Arbeitgebern und (!) Arbeitnehmern

Die Liste der Vorteile des Online-Recruitings gegenüber der klassischen Personalrekrutierung ist lang – und zwar nicht nur für Arbeitgeber, sondern auch für Arbeitnehmer. Die größten Vorzüge von E-Recruiting liegen für Unternehmen vor allem in der Vereinfachung und Optimierung des Bewerbermanagements sowie der damit verbundenen Einsparung von Zeit und Einstellungskosten.

Vorteile für Arbeitgeber:

  • Online-Stellenanzeigen können im Gegensatz zu traditionellen Printanzeigen kostengünstiger weltweit verbreitet und zudem rund um die Uhr für Bewerber zugänglich gemacht werden, was die Zahl der interessierten Stellenbewerber und die Gesamtreichweite deutlich erhöht.
  • Bewerbungen können mit geeigneten IT-Lösungen schneller und effizienter bearbeitet werden, da relevante Daten von Vornherein elektronisch erfasst werden können (zum Beispiel in firmeninternen Personal- und Bewerberdatenbanken).
  • Die Aktualisierung von Stellenausschreibungen ist jederzeit möglich, sodass diese stets auf dem aktuellen Stand sind.
  • Zahlreiche E-Recruiting-Kanäle sind kostenlos (zum Beispiel die eigene Karriereseite oder mache Online-Jobportale), was finanzielle Einsparungen auf der Arbeitgeberseite bedeutet.
  • Die Verlinkung von Inhalten ist bei einer Online-Stellenanzeige möglich. Dadurch kann sie kurz und übersichtlich gehalten werden, dennoch aber alle relevanten Informationen beziehungsweise deren Links enthalten.
  • Je nach E-Recruiting-Kanal ist die Einbindung von Bewegtbild (zum Beispiel in Form eines Image-Videos) möglich, was vor allem dem Employer Branding zugutekommt.
  • E-Recruiting ist eine gute (vielleicht sogar die einzige) Möglichkeit, um Digital Natives und damit die begehrten Fachkräfte aus der Generation Y zu erreichen.
  • Manche E-Recruiting-Kanäle bieten einfache Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Bewerber und Unternehmen, zum Beispiel zur Klärung möglicher Fragen.
  • Kosten- sowie Zeiteinsparungen entstehen zudem durch die vereinfachte sowie beschleunigte und zum Teil automatisierte Verarbeitung der eingehenden Bewerberdaten.
  • Die Software kann bereits nach Abschicken des Fragebogens die Bewerber ausfiltern, deren Profil nicht den Stellenanforderungen entspricht.
  • Eine Vorselektion von Bewerbern über sogenanntes „E-Assessment“ mithilfe internetgestützter Eignungstests (zum Beispiel Erfassung von Persönlichkeitseigenschaften, Bildungsstand oder Soft Skills) und entsprechender Matching-Software ist möglich.

Lese-Tipp:Soft Skills vs. Hard Skills – Welche sind wichtiger?

Vorteile für Bewerber:

  • Für Stellenbewerber liegt der größte Vorteil von E-Recruiting in der Vereinfachung des Bewerbungsprozesses, der direkt online abgewickelt werden kann. Auch er profitiert also von Zeiteinsparungen durch das E-Recruiting.
  • Online-Bewerbungen sind für den Arbeitnehmer in den meisten Fällen kostenfrei und dadurch deutlich günstiger als die klassische Bewerbung in Papierform via Postversand.
  • Ein Bewerber kann so beispielsweise im Gegensatz zur herkömmlichen Papier-Bewerbung mit weniger Zeit- und Kostenaufwand biographische Daten in einem Webformular eingeben oder relevante Dateien auf einer Webseite hochladen (zum Beispiel Lebenslauf, Arbeitszeugnisse, Zertifikate oder auch Bewerbungsvideos).
  • Die Bewerbungsmöglichkeiten erweitern sich, da immer mehr Stellenangebote permanent online zugänglich sind.
  • Zunehmend ausgefeiltere Matching-Technologien in Jobbörsen helfen Bewerbern, bei der Stellensuche die passenden Stellenausschreibungen angezeigt zu bekommen.

Nachteile: Von der Gefahr, in der Masse unterzugehen

Auch, wenn die Vorteile des E-Recruitings überwiegen und jedes moderne Unternehmen, das mit der Zeit gehen möchte, ohnehin über kurz oder lang nicht an der Digitalisierung seiner Personalrekrutierung vorbeikommen wird, gibt es natürlich auch Nachteile des E-Recruitments, welche es an dieser Stelle zu erwähnen gilt. Das Hauptproblem der Personalsuche über das Internet liegt in dessen Komplexität. Im World Wide Web tummeln sich auf Millionen und Abermillionen Seiten noch mehr Stellenausschreibungen. Für Unternehmen ist es da mitunter ein schwieriges Unterfangen, sich zurechtzufinden, die richtige Zielgruppe zu finden, den Überblick zu behalten und vor allem: nicht in der Masse unterzugehen.

„Die Masse ist die Mehrzahl von niemand.“
(F.J. Schmitt)

Ein starkes Employer Branding wird immer wichtiger, um sich von der Konkurrenz auf den Online-Plattformen sowie im Mobile Recruiting abzuheben, dem Bewerber ins Auge zu stechen und diesem vor allem auch mittels hohem Wiedererkennungswert im Gedächtnis zu bleiben.

Doch nicht nur die schiere Unübersichtlichkeit im WWW ist ein Nachteil des E-Recruitings, sondern der Arbeitgeber von heute findet sich vor zahlreichen weiteren Herausforderungen wieder:

  • Fehlende E-Recruiting-Standards bieten einerseits zwar beinahe unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten von Stellenanzeigen, sorgen gleichzeitig aber auch für eine Menge Verwirrung sowohl bei Arbeitgebern als auch Bewerbern. Dadurch kommt es immer wieder zu Missverständnissen oder einer fehlerhaften Kommunikation.
  • Das Internet ist schnelllebig und wer es verpasst, auf Änderungen zeitnah zu reagieren oder sein E-Recruiting-Konzept stets auf dem aktuellen Stand zu halten, wird schnell von der Konkurrenz überholt und verliert dadurch vielleicht „wertvolle“ Bewerber.
  • Durch die große Reichweite digitaler Stellenanzeigen kommt es mitunter zu einer unerwarteten Bewerberflut – von nicht selten zahlreichen ungeeigneten oder unzureichend qualifizierten Bewerbern.
  • Auch, wenn E-Recruiting zu Kosteneinsparungen führen kann, bedeuten dessen Implementierung sowie die Anschaffung der geeigneten Software erst einmal eine kostenintensive Investition.
  • Dass Technik (auch) nicht perfekt ist, ist ein offenes Geheimnis. So können zum Beispiel beim E-Assessment oder bei der automatischen Vorselektion Fehler passieren, wodurch eigentlich geeignete Bewerber aus dem Prozess aussortiert werden.
  • Online-Bewerbungen, vor allem in Form eines standardisierten Formulars, werden von vielen Bewerbern als unpersönlich wahrgenommen und dienen daher nicht unbedingt einer hohen Arbeitgeberattraktivität.
  • Zwar sind die Generation Y beziehungsweise Digital Natives und auch zahlreiche ältere Jobsuchende mittlerweile optimal via Online-Recruiting erreichbar, doch gibt es immer noch Zielgruppen, die nur über Printmedien, Headhunter & Co rekrutiert werden können.

Fazit: E-Recruiting ist die Zukunft – ob Sie das möchten, oder nicht!

Die Welt wird immer digitaler und die Personalrekrutierung auch. Das Fazit, welches an dieser Stelle gezogen werden muss, lautet deshalb: Wer jetzt nicht auf den Zug „E-Recruiting“ aufspringt, wird in Zukunft angesichts des Fachkräftemangels große Probleme bei der Gewinnung und Bindung von Arbeitnehmern haben. Gerade die jungen Digital Natives, aus der Generation Y und Generation Z, sind (nur) über Online-Kanäle gut zu erreichen, mittels Employer Branding zu begeistern und dadurch zu einer Bewerbung zu bewegen. Diese Entwicklung ist aus Arbeitgebersicht dennoch positiv zu bewerten, schließlich bringt das E-Recruiting mehr Vor- als Nachteile mit sich. Es ist daher eine Investition, die Sie jetzt tätigen sollten, um möglichst schnell alle Vorzüge der Online-Rekrutierung nutzen zu können und zukünftige Entwicklungen nicht zu verpassen. Denn Sie wissen ja: Die Digitalisierung schreitet in rasantem Tempo voran und wird das (E-) Recruiting auch weiterhin grundlegend verändern. Next Stop: Mobile Recruitment!

Was denken Sie, welche zukünftigen Entwicklungen im Bereich des Recruitings auf uns warten könnten? Wann haben Sie E-Recruiting in Ihrem Unternehmen etabliert oder wann planen Sie die Umstellung? Welche Tipps können Sie dafür aus Erfahrung an unsere Leser weitergeben? Teilen Sie Ihre Gedanken zum Thema in den Kommentaren mit uns!